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Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Titel: Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies
Autoren: Christoph Mauz
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die Polizei! Tüüüüüt.“
    Mina drückt die Stopptaste des Anrufbeantworters. „Na, super!“, ist ihr erster Gedanke. „Alle spielen die Helden! Und wer muss wieder einmal die Kastanien aus dem Feuer holen? Die Mutti!“ Es ist ja nicht das erste Mal, dass ihr Gatte für ein paar Tage verschollen ist. Als Erforscher des Okkulten und Dämonischen hat man halt keine fixen Arbeitszeiten. Aber dass ihr Sohn, Vladi, und ihr Neffe, Motte, da auch noch mit drinhängen, das verlangt nach außerordentlichen Maßnahmen. Es wird Zeit für Tante Mina, dieses Problem auf ihre ganz persönliche und fast schon vergessene Art und Weise zu lösen. Superman? Batman? Slim Shredder? Alles Witzfiguren.
    Nein! Das ist eindeutig ein Job für eine waschechte Superheldin – es ist ein Job für Ruckizucki Mina! Irgendwie hat sie es geahnt. Irgendwie hat sie gewusst, dass sie wieder einmal ran muss, um die Situation zu retten. Irgendwie, und ein ganz kleines bisschen, hat sie es auch gehofft.
    Eigentlich hat Mina ihren geheimen Job als Superheldin ja schon lange an den Nagel gehängt. Kinder brauchen eine geborgene, hübsche, kuschelige Umgebung, hatsie gemeint, als sie schwanger wurde. Welches Kind will schon eine Superheldenmutter? Und einen zerstreuten Professor wie Schurli Maroni durchs Leben zu bugsieren, das kann mitunter auch ganz schön heldenhaft sein. Nun, vielleicht hat Mina es mit der Kuscheligkeit hie und da übertrieben. So unangenehm ist es ihr eigentlich gar nicht, sich wieder auf die Piste zu begeben. Es gibt eben Situationen, da muss eine Mina tun, was eine Mina tun muss!
    Aber wo soll sie bloß beginnen? Auch die routinierteste Geheimsuperheldin braucht einen vernünftigen Ansatz. Deswegen geht Tante Mina zuerst in Mottes Zimmer. Motte scheint das Bindeglied zu sein, hier führen alle, wenn auch sehr spärlichen, Spuren zusammen. Sie öffnet die Türe, ihr erfahrener Blick bleibt gleich an Mottes Notebook kleben. Es ist im Ruhezustand, Mina klappt es auf. Auf der Tastatur klebt ein Post-it Zettel mit einer nicht sehr beruhigenden Nachricht von Motte, die ihr nur bestätigt, dass die Zeit drängt. Mina drückt irgendeine Taste, das Notebook fährt summend wieder hoch. Sie öffnet das E-Mail Programm und holt sich die Infos, die sie braucht.
    Mina schaut auf die Uhr. Es ist kurz nach halb neun! Sie speichert die von Bruce gespielte Melodie auf das Giganto-Audio-Gadget, das in ihrem Ehering versteckt ist, undzieht mit Superbrainpower die Zauberformel auf ihren mentalen Harddrive: „Ka mate koe i te kai hikareti!“ Dann eilt sie in den Keller.
    Die Geheimtüre öffnet sich lautlos, Mina hält sie immer gut geölt. Dahinter befindet sich eine Umkleidekabine, darin eine Lederjacke, ein brauner Filzhut, eine glitzernde blaue Hose mit weißen Sternen, weiße Cowboystiefel und eine Bullenpeitsche. Alles nicht ganz neu, aber liebevoll gepflegt. „Zombies! Ha!“, zischt Mina verächtlich und zwängt sich in die etwas zu eng gewordene Glitzerhose. „Zeit für eine Diät!“, stellt sie fest. Aber sie schafft es, den Hosenknopf zu schließen, und stürmt die Treppe mit Turbospeed wieder nach oben, diesmal in voller Superheldinnen-Montur. Die Stiefel sind etwas eng, und sie hat vergessen, ein Hühneraugenpflaster auf ihre große Zehe zu kleben. Schließlich ist der letzte Einsatz für Ruckizucki Mina schon ein paar Jährchen her! Aber für Wehleidigkeiten ist keine Zeit.
    Auf dem Treppenabsatz begegnet Mina etwas kleines, Schwarzes. KHM ist heimgekehrt. Ohne Gurkenglas. Und ohne Vladi. Jetzt ist endgültig Feuer am Dach! Niemand trennt ungestraft Minas Sohnemann von seinem Lieblingsmistkäfer! Die Schrebergarten-Voodoozauberer können sich auf etwas gefasst machen!
    „Jetzt gibt’s Saures!“, zischt Mina. Sie setzt KHM auf einenTeller mit einem Tropfen Honig, damit er sich stärken kann. Dann beamt sie sich per Magic-Flitz-Strahl, den sie mit einem bestimmten Stiefelklappern generiert, zum Vereinshaus der fidelen Reblaus.
    Sekundenbruchteile später materialisiert Mina hinter einem Wacholderbusch. Der gewährt ihr gute Deckung. Und gute Sicht auf die seltsamen Dinge, die sich auf dem Rasen abspielen. Sie kneift ihre Augen zusammen, fast wähnt sie sich in einem bösen Traum. Denn was da vor ihren Augen abgeht, kann einfach so nicht sein. Da sind ihr Gatte, Onkel Schurli, ihr Sohn Vladi und ihr Neffe Motte. Sie wanken im Garten herum und stellen Tische auf. Ihre Gesichter sind lindgrün verfärbt. Die stöhnenden
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