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Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Titel: Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies
Autoren: Christoph Mauz
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Maroni, Volkskundler und Mystiker
    Hallo? Test! Test! Einszwo, einszwo! Ja, ich kann mich hören. Seltsam, wenn man sich selbst hört, aber auch beruhigend, weil dann ja wohl alles funktioniert! Ich befinde mich vor dem Vereinshaus der Schrebergartensiedlung „Zur fidelen Reblaus“ in Wien, genauer gesagt in Wien-Stammersdorf. Aus diesem Gebäude tönt in den letzten Tagen und Wochen Musik, die mir unheimlich ist. Und ich weiß jetzt auch, warum: Es ist die Musik, die der große Ambronsius Möpplinger in seinem bahnbrechenden Werk „Schamanistik und Zombologie im Pazifischen Raum“ beschreibt, im Kapitel „Der Maorials solcher“. Sie wird ausschließlich in Grauen erregenden magischen Ritualen eingesetzt, wenn es darum geht, Zombies zu erzeugen. Zombies sind Untote! Wanderer zwischen den Welten, willen- und seelenlose Geschöpfe, Sklaven ihrer Erzeuger! Zu alledem ernähren sie sich, wie hinlänglich bekannt sein dürfte – von Menschenfleisch! Es stellt sich die schreckliche Frage: Wofür benötigt man Zombies in einer Schrebergartensiedlung? Und welches kranke Gehirn, welcher Größenwahnsinnige steckt hinter … Jessasmariaundjosef, ich bin entdeckt! Nun gilt: Die Fäuste hoch, Georg Maroni …
    Motte und Vladi haben Mühe, den Mund wieder zuzukriegen. Ungläubig hören sie die Aufnahme ein weiteres Mal an, aber es wird nicht besser. Es gibt sie also wirklich, die Zombies! Und das mitten in Stammersdorf! Genau solche, wie in Meiers verbotenen Filmen und in Mottes Albträumen. Dass es so etwas wirklich gibt, auf die Idee wäre Motte sein Lebtag nicht gekommen. „Was würde Slim Shredder jetzt tun?“, überlegt Motte zum wiederholten Mal.
    „Sollen wir die Polizei rufen?“, fragt Vladi.
    Motte schüttelt den Kopf. „Was sagen wir denen? Dass dein Vater, ein Experte für das Okkulte, drüben bei den Gartenzwergen von Zombies entführt wurde? Die stecken uns doch in die Klapsmühle!“
    Vladi schaut Motte mit großen Augen an: „Aber … was machen wir dann?“
    Motte überlegt. Schließlich erklärt er seinen vorläufigen Plan. „Zuerst schicken wir das mp3 an meinen Vater, vielleicht fällt einem seiner pazifischen Kumpels was dazu ein!“
    Vladi nickt. „Und dann?“
    Mottes Blick wird eiskalt. Mit rauer Stimme krächzt er:
    „Dann überlegen wir uns, wie wir deinen Vater da raushauen!“
    Vladi ist vom coolen Motte und seinem vorläufigen Plan begeistert, aber im selben Moment beschleicht ihn ein fürchterlicher Gedanke: „Wo ist eigentlich der KHM?“
    E-Mail von Motte Maroni
    An: [email protected]
    Re: Eh alles ok?
    Hallo Herr Vater!
    Was bitte ist ein „Mate“? Bei uns ist noch fast alles in
    Ordnung, die Musik ist im Anhang! Der Schurli-Onkel
    und der KHM sind verschwunden, und die Tante Mina
    ist die Wetti-Tante besuchen gefahren. Aber dem Vladi
    und mir geht es gut. Du liest von mir!
    Bussi und Grüße an den Bruce!
    Dein Sohn
    E-Mail von Prof. Dr. Anselm Maroni
    An: [email protected]
    Re:Re: Eh alles ok?
    Hi Mate (wird „Mäit“ ausgesprochen und ist ein
    „Kumpel“!),
    was heißt, mein Herr Bruder ist verschwunden? Der wird
    sich wieder einmal verlaufen haben. Macht euch keine
    Sorgen, er wird sicher bald auftauchen, verwirrt aus der
    Wäsche blicken und einen Mordshunger haben! Die
    Musik hab ich gekriegt und kurz reingehört, klingt wie
    eine Mischung aus Ländler und Reggae. Seltsam, aber
    nicht unlustig. Werde die Musik dem Bruce auf dem
    Boot vorspielen. Auf hoher See ist es manchmal recht
    langweilig, weil sich die Damen und Herren Makohaie
    immer noch zieren, aber der Bruce ist zuversichtlich,
    dass wir bald welche finden! Drück mir die Daumen und
    bis bald!
    Dein Vater

Gesprenkelte Ketten
    Die Minuten werden zu Stunden, die Stunden werden zu Tagen, die Tage zu Monaten und die Monate zu Jahren und so weiter und so fort. Professor Georg Maroni hockt nun schon seit mindestens 15 Minuten in seinem Kellerverlies. Dort hängt er trüben Gedanken nach: „Eine Viertelstunde? Die Viertelstunden werden zu halben Stunden, und die halben Stunden werden zu Dreiviertelstunden und so weiter und so fort!“ Der Mann, der den Großteil seiner Zeit in einem muffigen Arbeitszimmer verbringt, das nicht viel größer ist als sein derzeitiges Gefängnis, sehnt sich plötzlich nach den Alpen, nach lauen Lüften, nach Gebirgsbächlein und nach einem Saibling, wenn möglich gebraten. Er kann den frischenBergwind spüren, der ihm durch die ungekämmten Haare fährt, und aus der Ferne
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