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Morphogenesis

Morphogenesis

Titel: Morphogenesis
Autoren: Michael Marrak
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die sich bis zur Sichtbarkeit verdichten kann. Künstliche und organische Körper können als »Käfige« des Psychogons dienen (-› Golem).
     
    Pyloren: [gr.-lat.] Torwächter.
     
    Qablat kibri: [akkadisch] die Mitte der Welt.
     
    Reg: [arab.] Geröllwüste. Ebene bis hügelige Erosionswüste, auch Serir (Kieswüste) genannt.
     
    Ren: [äg.] der Name. Im ägyptischen Totenkult einer der drei Wesensbestandteile des Menschen. Der geheime Name muss bei der Geburt vergeben werden und ist für das Überleben in der Unterwelt unentbehrlich, da der Verstorbene in ihm weiterlebt.
     
    Rosetau (Rasetjau): Eingang in die ägyptische Unterwelt, das Tor zur Duat.
     
    Sata-Schlange: ägyptische Schlangengöttin der Unterwelt, die »an den äußeren Enden der Welt« lebte. Sie erneuerte täglich ihre Jugend, indem sie sich abends sterbend niederlegte und morgens wiedergeboren wurde. Ihr Name bedeutet »deren Jahre unendlich sind« und stand Pate für das hebr. Satan (Widersacher).
     
    Schemhamphorasch (Schem ha-Meforasch): in der Kabbalah der mystische Name Gottes, den dieser auf dem Berg Sinai preisgab und der im Stab Moses eingeritzt war. Schemhamphorasch ist zudem ein Sammelbegriff für 72 geheime Gottesnamen bzw. die 72 Engel der Genesis.
     
    Schut: [äg.] der Schatten. Im ägyptischen Totenkult einer der drei Wesensbestandteile des Menschen. Er ist ebenfalls für das Überleben wichtig, um vor Übel zu schützen.
     
    Seladon: [franz.] Liebhaber.
     
    Serafen: [hebr.] mystische, geflügelte Speikobras, auch als »Schlangen aus Feuer« beschrieben. Aus ihnen entstanden in der christlichen Mystik Engelsgeschöpfe, die Seraphim.
     
    Seti-Hehu: ägyptischer Dämon, Herr der Flammengruben, dargestellt als steil auf dem Schwanz aufgerichtete Schlange. Sein Name bedeutet »der Millionen verbrennt«. Gemeint ist hierbei die Heerschar der Toten, speziell die Verdammten in der Duat.
     
    Spinae: [lat.] die Wirbelsäule (Med.).
     
    Stele boreios: [gr.] Nordsäule. Eine riesige, monolithische Steinsäule, von der angenommen wurde, dass sie als Himmelssäule unter dem Polarstem als einzig festem Punkt steht.
     
    Tep Zepi: in der ägyptischen Mythologie das »Goldene Zeitalter«. Es existierte, bevor »Wut, Lärm, Streit oder Unordnung in Erscheinung traten« und ist insofern vergleichbar mit dem Garten Eden (-›Jaru). Das Tep Zepi war die vom Gott Ptah begründete Regierungszeit der Götter vom Tag der Schöpfung an.
     
    Thorax: [gr.-lat.] der Brustkorb (Med.).
     
    Uräi: Uräusschlangen, eine Kobraart. Uräus ist die lateinische Form des altägyptischen Wortes uraet (»die sich Aufbäumende«).
     
    Uroboros: [gr.] Schwanzbeißer. Eine gekrümmte Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt, als Zeichen der Unendlichkeit. Der Uroboros symbolisiert die äußerste Weltgrenze.

 

     
     
    Gegen Ende des Jahres 2004 besuchte ich eine Lesung meines Schriftstellerkollegen Kai Meyer, der in Leipzig seinen Roman Das Buch von Eden vorstellte. Auf die Frage aus dem Publikum, ob es einem Autor eigentlich schwer falle, sich im Laufe der Handlung von einer Romanfigur zu trennen, sprich: sie sterben zu lassen, antwortete Kai: Nein, aber man dürfe es mit den Toten natürlich nicht übertreiben.
    Diese Aussage brachte mich dereinst zum schmunzeln, denn ich musste an die annähernd fünfzig Milliarden Toten aus Morphogenesis denken – und vor allem daran, wie oft allein mein Protagonist im Verlauf der Geschichte »den Löffel abgab«. Allerdings tat Hippolyt Krispin dies schon 1997 – in meinem in verschwindend geringer Auflage erschienenen Romanerstling Die Stadt der Klage, der für Morphogenesis Pate stand.
    Ursprünglich sollte Die Stadt der Klage 1997 und 1998 als Zweiteiler erscheinen, mit den Subtiteln Lament und Legion. Dies scheiterte am schmalen Budget des damaligen Verlages, sodass ich für die Veröffentlichung die eigentlich weitaus längere Geschichte zu einem Einzelband zusammenstreichen musste. Hinzu kam, dass die Herausgeber vorzugsweise einen Roman im Stil von William S. Burroughs’ Naked Lunch gesehen hätten, gefüllt mit wuchtigen Bildorgien, wodurch das Endprodukt schließlich wie ein Episodenroman daherkam, sehr befremdliche Liebesszenen enthielt, diverse Kapitel an der falschen Stelle zu stehen schienen und das Ende mehr als abstrus wurde. Nicht einmal das Cover konnte aus Kostengründen vierfarbig gedruckt werden. Um einige der gestrichenen Kapitel des geplanten zweiten Teils nicht gänzlich verloren zu
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