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Morphogenesis

Morphogenesis

Titel: Morphogenesis
Autoren: Michael Marrak
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Hand mit der Infusionskanüle und führte sie an ihren Bauch. »Deine Saat wächst heran …«
    Ich riss die Hand zurück, mir wurde schlecht. »Warum bist du hergekommen? Willst du deinen Triumph über die Hölle auskosten?«
    »Nicht gegenüber dir, Hippolyt.« Sie zog einen zusammengefalteten Zettel aus ihrem Kleid, wedelte mit ihm vor meiner Nase herum und warf mir dabei einen vieldeutigen Blick zu. »Ich fordere nur zurück, was mir gehört«, lächelte sie, während sie den Scheck unter mein Kopfkissen schob. »Mach das Beste daraus.« Dann öffnete sie mein Krankenhemd und legte ihre rechte Hand auf meine Brust. Augenblicke später fühlte ich, wie sich etwas in mir zu regen begann. Es wand sich durch meine Eingeweide, schlängelte sich meine Kehle hinauf und kroch schließlich aus meinem Mund hervor. Dabei fühlte es sich an, als sei es aus massivem Metall. Ich verdrehte die Augen, erkannte ein schlankes goldenes Etwas, das flink über meine Brust glitt. Es rollte sich um Merets Handgelenk, biss sich in den eigenen Schwanz und erstarrte.
    Meret erhob sich, strich mir mit der Hand, an deren Gelenk der Uroboros schimmerte, über das Gesicht und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. »Leb wohl, Kematef«, lächelte sie, bevor sie das Zimmer verließ. »Bald wirst auch du die Langeweile der Unsterblichen kennen lernen. Und vielleicht wirst du mein Streben am Ende sogar verstehen. Und die Wut und Ohnmacht eines Thot. Aber bis zu dieser Einsicht vergehen womöglich noch Jahrtausende. Vielleicht wirst du eines Tages der letzte Mensch auf Erden sein, Hippolyt. Dann wirst du, der Unsterbliche, dich nach Sarara zurücksehnen, dem einzigen Ort, an dem noch Menschen existieren – und den du nur als Toter betreten kannst …«
     
    ENDE

 

     
     
    Abdju (Abodu): altägyptischer Name der Königsnekropole Abydos, nordwestlich von Theben gelegen.
     
    Abu Hol (Abu al-Haul): Vater des Schreckens. Arabischer Name des Sphinx von Giseh.
     
    Ach: im ägyptischen Totenkult eines der drei Seelenwesen des Menschen. Im Alten Reich eine unsichtbare Geistgestalt und ein Lichtwesen, im Neuen Reich ein unheilbringender Totengeist.
     
    Achtheit: die personifizierten Urkräfte des Chaos, eine Göttergruppe zu vier Paaren, von den Ägyptern Schmun, »die Acht«, genannt. Sie symbolisieren die Urwasser, die Finsternis, die Ewigkeit des Raumes und die Unsichtbarkeit.
     
    Anankasmus: [gr.-nlat.] Zwangsneurose, in hiesigem Fall der Waschzwang.
     
    Ankh wedia seneb: Leben, Wohlstand Gesundheit. Altägyptische Begrüßung.
     
    Aphoes: [Kunstw.] siehe Uroboros.
     
    Aqua ardens: [lat.] brennendes Wasser. Weinbrand im Altertum, später aqua vitae genannt.
     
    Ask[e]nasim: im Jiddischen u.a. die Bezeichnung für Deutsche.
     
    Avionik: Fluggeräteelektronik. Zusammengesetzt aus Aviatik (Luftfahrt) und Elektronik. Als Avionik bezeichnet man die Gesamtheit der elektronischen Fluginstrumente und -regelungssysteme.
     
    Axis mundi: [lat.] Weltachse. Zentrale Säule, um die sich das Firmament dreht. Oftmals mit der stele boreios (Nordsäule) gleichgesetzt.
     
    Ba: im ägyptischen Totenkult eines der drei Seelenwesen des Menschen. Die Ba- Seele ist der geistige Teil eines Individuums, der auch nach dem Tod frei umherschweifen und nach eigenem Willen handeln kann.
     
    Bene Elohim: [hebr.] die gefallenen Engel, auch »Söhne der Götter« genannt, zu denen u.a. die Nephilim und die Rephaim gehörten. Sie waren von riesenhafter Statur, ihre Stärke war fürchterlich und ihr Appetit immens. Sie verschlangen nicht nur sämtliche Nahrungsmittelressourcen, sondern begannen auch Menschen zu verzehren.
     
    Berceau: [franz.] natürlich bewachsener, von Bäumen und Sträuchern gebildeter Laubengang.
     
    Bīt ekletu (bīt eklati): Haus der Dunkelheit. Akkadischer Name für die Unterwelt.
     
    Caput: [lat.] Haupt, Kopf (Med.).
     
    Chepresch-Krone: eine der fünf ägyptischen Königs-Kronen, auch blaue Krone genannt. Eine Art Kriegshelm, der vorwiegend vom Pharao zu besonderen Anlässen und in der Schlacht getragen wurde. Ihr Ursprung liegt in der Zweiten Zwischenzeit, in voll ausgebildeter Form taucht sie im Neuen Reich auf.
     
    Chet: [äg.] der Leib. Im ägyptischen Totenkult einer der drei Wesensbestandteile des Menschen. Er muss für das Überleben und Weiterleben in der Unterwelt so gut wie möglich konserviert (mumifiziert) werden, damit er weiterhin als Wohnsitz für Ka und Ba dienen kann.
     
    Chons: ägyptischer Mondgott. Sein Name bedeutet
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