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Morland 01 - Die Rückkehr der Eskatay

Titel: Morland 01 - Die Rückkehr der Eskatay
Autoren: Peter Schwindt
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und Eliasson hatten sich schützend vor die Mädchen und Silvetta Lennart gestellt.
    »Komm mit mir nach Hause«, sagte Egmont, dessen Stimme sich jetzt so weit beruhigt hatte, dass sie wenigstens einigermaßen menschlich klang.
    »Ich habe kein Zuhause mehr! Sie haben es mir genommen, genau wie Sie mir meinen Vater genommen haben.«
    »Deinen Vater? Weißt du es denn nicht? Hat er es dir nicht gesagt? Er war gar nicht dein Vater, er ...«
    »Er war mein Vater und wird es immer bleiben! Und wissen Sie warum? Im Gegensatz zu Ihresgleichen war er ein Mensch und kein Monstrum!«
    »Monstrum? Wir zwei sind uns so ähnlich, dass es mir nicht schwerfiel, deiner Spur zu folgen, obwohl mir deine kleine Freundin ganz schön übel mitgespielt hat.« Er zog ein Messer aus der Innentasche seiner Jacke. »Du hast die Wahl. Entweder du kommst freiwillig mit oder ich werde einen deiner Freunde töten.«
    York sah, wie sich Tess von hinten an Egmont heranschlich. Bevor sie ihn greifen konnte, schrie er: »Fass ihn nicht an! Sobald du ihn berührst, springt er mit dir zurück!«
    Egmont verschwendete keinen Blick an Tess. Er wusste, dass er die Situation kontrollierte. »Meine letzte Warnung.«
    York machte einen Schritt nach vorne, um Egmont den Weg abzuschneiden, doch der Mann war schon weg. York wirbelte herum und konnte noch einen schwarzen Schemen erkennen.
    Solrun schaute an sich hinab. Auf ihrem Hemd breitete sich ein roter Fleck aus, als saugte ein Bogen Löschpapier rote Tinte auf. Sie wollte etwas sagen, brachte aber außer einem gurgelnden Geräusch keinen Ton heraus. Dann brach sie einfach zusammen. York stieß einen lauten Schrei aus.
    »Komm mit und ich verspreche dir, den anderen wird nichts geschehen.« Egmont drehte sich zu Tess um, die sich wieder näher an Yorks Widersacher herangewagt hatte. »Ich würde mich aber auch mit der Kleinen zufriedengeben.«
    »York, bitte! Er wird sie alle umbringen!« Sie machte einen Schritt nach vorne und streckte eine Hand aus, doch York war schneller. Er umarmte Egmont und sprang mit ihm aufs Dach, aber der Mann wehrte sich. Nicht körperlich, dazu war er gar nicht in der Lage, jedoch sprang er mit York nach Lorick in das Haus des Richters, wo sie sich in der Küche materialisierten. York zwang ihn zurück in den Zug, wobei er Swann umrempelte, der daraufhin die Kontrolle über die Menschen verlor, die Hakon angriffen. Swann war so verwirrt, dass er für einen kurzen Moment die Deckung fallenließ. Hakon umfasste Swanns Kopf mit beiden Händen und versuchte, so viele Erinnerungen wie möglich aufzusaugen. Swann schrie auf und stieß den Jungen von sich weg. Er hob das lange Messer auf, das Egmont bei seiner unsanften Landung verloren hatte, und wollte es gerade in Hakons Bauch versenken, als ein Schuss aufpeitschte.
    Swann wurde nach hinten geschleudert, stand aber sofort wieder auf den Beinen.
    Lennart drückte ein zweites und drittes Mal ab. Wie eine Marionette, an deren Fäden zu heftig gerissen wurde, tanzte Swann durch den Waggon, stolperte über eine Bank und blieb dann liegen, die Augen starr zur Decke gerichtet.
    Alle blieben wie angewurzelt stehen, selbst die Menschen, die Swann kurz zuvor auf Hakon gehetzt hatte. Egmont war der Erste, der sich wieder fasste. Er bückte sich nach dem Messer und löste sich einfach auf.
    »Wo ist er hin?«, fragte Lennart, der schnell wieder zu sich gekommen war.
    »In den hinteren Waggon, wo Ihre Familie ist«, rief York. »Halten Sie sich an mir fest.« Lennart spürte, wie sein Körper ruckte, dann hatte sich die Umgebung verändert.
    Es dauerte ein wenig, bis sich die Benommenheit legte, aber dann erfasste er die erschreckende Situation. Egmont hatte die weinenden Zwillinge gepackt und bedrohte sie mit dem Messer. Als sie ihren Vater sahen, wollten sie zu ihm laufen, doch Egmont verstärkte den Griff. Tess, Henriksson und Eliasson standen abseits. Hakon hatte einen Ausdruck im Gesicht, der Lennart Angst machte. Der Junge schien zu allem entschlossen zu sein.
    »Wenn du versuchst, mich zu manipulieren«, zischte Egmont Hakon an, »werden die Kinder sterben!«
    Lennart hob beschwichtigend die Hände und gab Hakon mit einem Blick zu verstehen, dass er seine Gabe nicht einsetzen sollte. Hakons Blick sprang von Egmont zu Lennart und wieder zurück. Dann entspannte er sich.
    »Sehr klug von dir«, sagte Egmont. »Los, Junge!« Er meinte Tess. »Du kommst zu mir. Aber langsam! Sonst könnte es geschehen, dass ich aus purer Nervosität die
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