Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
Verwünschung hinaus und holte zu einem Streich aus, der den Mann dicht neben ihr aus dem Sattel holte.
    Nur wenige Shiua hatten überlebt; sie flohen, behindert durch die Sumpfbewohner. Vanye warf das Schwert aus den blutigen Fingern; mit der rechten Hand zerrte er die Zügel aus der gefühllosen linken Hand und hielt mit ihr Schritt.
    Einige Gegner versuchten es am rutschenden Hang; sie krabbelten über das lockere Gestein, um zu fliehen; andere duckten sich verzweifelt zusammen, um sich ihrer Haut zu wehren, eine Hoffnung, die aber durch etliche ihrer eigenen Pfeile, von
arrhendur
-Bögen verschossen, zunichte gemacht wurde.
    Dann herrschte Schweigen. Das kalte Feuer
Wechselbalgs
erleuchtete eine grausige Szene: verzerrt daliegende Tote, klaffende Felsspalten – und sieben Überlebende aus Morgaines Trupp. Kessun war tot und lag in Sharrns Armen: der alte
arrhen
trauerte stumm; die
arrha
war fort: Sezar hatte eine Wunde hinnehmen müssen, und Lellin versuchte mit zitternden Händen, eine Bandage für die Wunde zurechtzureißen.
    »Hilf mir!« sagte Morgaine mit gebrochener Stimme.
    Vanye ließ die Zügel los und versuchte es, doch sie hatte keine Gewalt mehr über ihren Arm, sie konnte ihm das Schwert nicht mehr reichen; schließlich ritt Merir an ihre Seite, der als einziger unverletzt geblieben war; und es war Merir, der ihr das Schwert aus den Fingern nahm, ehe Vanye es verhindern konnte.
    Macht – der Schock dieser Erkenntnis zuckte in Merirs Augen, und schlechte Gedanken wurden hinter ihnen geboren. Einen Augenblick lang war Vanye in Versuchung, nach seinem Dolch zu greifen, sich quer über Siptah zu werfen und zuzuschlagen, ehe
Wechselbalg
ihn und Morgaine verschlingen konnte.
    Aber dann hielt der alte Lord das Schwert zur Seite und bat um die Scheide; Morgaine reichte sie ihm. Die tödliche Kraft glitt hinein, und das Licht erlosch und ließ sie in der Dunkelheit blind zurück.
    »Nimm es!« sagte Merir heiser. »Soviel Weisheit habe ich in meinen vielen Jahren erwerben können. Nimm es zurück!«
    Sie tat es und drückte es an sich, wie ein wiedergefundenes Kind, sie beugte sich sogar darüber. Einen Augenblick lang verharrte sie erschöpft in dieser Stellung. Dann warf sie den Kopf in den Nacken und blickte sich atemholend um.
    Der Schauplatz des Kampfes war total verwüstet. Niemand bewegte sich. Die Pferde ließen die Köpfe hängen und traten erschöpft hin und her, sogar Siptah. Vanye spürte, daß in seine Finger das Gefühl zurückkehrte, und wünschte sich plötzlich, es wäre nicht so. Er betastete seine Flanke und stieß auf zerrissenes Leder und aufgetrennte Kettenglieder, soweit seine Finger reichten; ob er blutete, konnte er nicht feststellen, doch er bewegte die Schulter, und die Knochen schienen heil zu sein. Langsam stieg er ab und humpelte ein Stück zurück, um das Schwert aufzuheben, das er fortgeworfen hatte.
    Dann hörte er von unten fernes Gebrüll, und das Herz drohte ihm stillzustehen. Er kehrte zu seinem Pferd zurück und stieg mühsam in den Sattel; die anderen standen auf. Sharrn nahm sich die Zeit, einem toten Sumpfbewohner einen Köcher mit Pfeilen abzunehmen. Lellin brachte ebenfalls Bogen und Köcher an sich und war nun bewaffnet, wie er es gern hatte. Sezar jedoch vermochte kaum in den Sattel zu kommen.
    Der Lärm tönte vom unteren Teil der Straße herauf. Er brauste wie eine Brandung auf Gestein, heftig und wirr wie ein solches Toben der Elemente.
    »Wir wollen weiter nach oben reiten«, sagte Morgaine. »Achtet darauf, daß ihr nicht aus dem Hinterhalt angegriffen werdet; der Steinrutsch könnte den Weg weiter unten versperrt haben.«
    Sie ritten langsam, denn die Pferde und Reiter waren erschöpft; sie folgten den zahlreichen Windungen des Weges, die in der Dunkelheit kaum auszumachen waren. Morgaine zog das Schwert nicht, und niemand äußerte den Wunsch. Immer höher kamen sie, und über das langsame Klopfen der Pferdehufe tönten noch immer Geräusche durch die Nacht herauf.
    Plötzlich ragte ein riesiges quadratisches Tor vor ihnen auf, ringsum eine riesige Feste, die aus dem Gestein des Berges geformt war. Nehmin: wenn überhaupt, dann mußte an diesem Ort Widerstand geleistet werden, doch es gab keine Verteidigung. Die mächtigen Tore waren angekohlt und von Schlägen verformt, davor lag eine schnell hingeworfene Ramme. Der Durchgang aber war nicht aufgebrochen worden.
    Merirs Stein flammte einmal, zweimal kurz auf und rötete seine Hand.
    Und langsam schoben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher