Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord ist kein Metier für Mädchen

Mord ist kein Metier für Mädchen

Titel: Mord ist kein Metier für Mädchen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
eine Überraschung .«
    »Boyd als Retter in der Not,
nehme ich an ?« sagte Laura säuerlich. »Er konnte es
einfach nicht ertragen, daß seine Herzensdame in Gefangenschaft schmachtete. Du
hättest dir keine Sorgen zu machen brauchen, Danny-Boy .« Sie lachte kurz auf. »Ihr würde selbst dann nichts passieren, wenn es sie mit
einem Dutzend Seeleuten auf eine einsame Insel verschlüge .«
    »Leider könnte ich bei Ihnen
dasselbe nicht für zwölf Ballettmädchen garantieren«, sagte Sharon giftig.
    »Bitte, meine Damen.« Donavan
hob eine Hand. »Ich habe das unangenehme Gefühl, daß wir ohnehin Ärger genug
haben .« Er sah mich an. »Stimmt’s, Danny-Boy ?«
    Ich erzählte ihm, was ich am
Vormittag unternommen hatte, den Anruf bei New Scotland Yard inbegriffen. Als
ich schwieg, war es mucksmäuschenstill. Die Donavans sahen sich ein Weilchen fragend an, dann zerrte Bill wieder heftig an seinem
Backenbart.
    »War das denn klug, Danny ?«
    »Sie werden rasch
dahinterkommen, daß mir die Wohnung gehört«, sagte Laura finster. »Und das
heißt, daß sie nach mir fahnden werden .«
    »Aber du hast doch ein hieb-
und stichfestes Alibi für die Zeit des Mordes, Liebling«, erinnerte ich
höflich. »Du warst die ganze Zeit bei mir, weiß du das nicht mehr ?«
    »Jedenfalls ist es eine alles
andere als angenehme Vorstellung, das ganze Haus von Polizisten wimmeln zu
sehen«, schimpfte sie. »Was war denn überhaupt der Sinn der Sache ?«
    »Sie hätten Anna Heines Leiche
früher oder später ohnehin gefunden«, sagte ich. »Wir beide haben ein und
dasselbe Alibi, meine Liebe. Du warst bei mir — und ich war bei dir .« Ich lächelte breit. »Ich wollte lediglich sichergehen,
daß die Polizei dich danach fragt, bevor du es vielleicht vergißt .«
    »Soll das heißen, daß da mir
nicht traust, Danny ?« fragte sie kühl.
    »Im Augenblick traue ich
keinem«, erwiderte ich wahrheitsgemäß, »mich selbst inbegriffen .«
    »Es wird nicht lange dauern,
bis die Polizei weiß, daß ein Bruder Lauras existiert — wo er wohnt«, zürnte
Donavan. »Mit anderen Worten: Sie können jeden Augenblick hier sein .«
    »Stimmt«, sagte ich. »Und aus
diesem Grunde sind wir auch hergekommen. Eine Versteigerung kann heute abend ohnehin nicht stattfinden, weil es Mr. Renz leider
unmöglich ist, ihr beizuwohnen. Mithin bleibt Ihnen nur ein Käufer, Billy-Boy:
Miss O’Byrne hier .«
    Er starrte mich einen Moment
an, dann verzogen sich seine Lippen zu einem unangenehmen Lächeln. »Sie sind
ein gerissener Halunke .«
    »Ich bin mir darüber noch nicht
ganz im klaren«, sagte ich offen. »Fragen Sie mich doch morgen noch mal danach .«
    »Er hat dich ganz schön an die
Wand gedrückt, Brüderchen«, sagte Laura verächtlich. »Und nun bleibt dir keine
Wahl mehr. Schließlich ist alles deine Schuld, weil du zu geldgierig warst.
Hättest du die Krüge einfach...«
    »Warum hältst du nicht lieber
deinen dummen großen Mund ?« erkundigte sich Donavan
freundlich. »Ich bin noch nicht überzeugt, ob nicht am Ende du hinter allem
steckst und Boyd angestiftet hast. Wenn du wegen eines Mannes diesen
träumerischen Ausdruck in die Augen kriegst, dann heißt das für gewöhnlich, daß
du zu allem imstande bist, was ihn bei Laune hält .«
    »Wenn ihr noch lange so
weitermacht, dann könnt ihr bald Beleidigungen mit der Schmiere austauschen«,
schimpfte ich. »Ich sagte doch schon, daß uns nicht allzuviel Zeit bleibt, nicht wahr ?«
    »All right .« Donavans Faust krachte auf die
Couchlehne. » Wieviel , Miss O’Byrne ?«
    »Sie glauben doch nicht im
Ernst, daß ich Ihnen ein Angebot mache, ohne die Krüge gesehen zu haben ?« sagte Sharon kalt.
    »Kaum.« Jetzt zerrte er sogar
mit beiden Händen an den Koteletten. »Sie sind im anderen Zimmer .« Er nahm Kurs auf die Tür, und Sharon folgte ihm.
    Ich wartete, bis sie in der
Diele waren, dann blickte ich in zwei eisige graugrüne Augen.
    »Es ist mir ganz egal, auch
wenn sie deine Klientin ist, Danny-Boy«, flüsterte Laura voller Gift und Galle.
»Wenn sie noch eine dumme Bemerkung macht, dann reiße ich ihr sämtliche Haare
aus und geb’ sie ihr zu essen !«
    »Immer mit der Ruhe, Laura«,
bat ich. »Ich möchte dich um einen Gefallen bitten .« Ich schlüpfte aus meinem Jackett, legte die Magnum auf einen Stuhl, zog die
Schulterhalfter aus und stopfte sie hinter die Kissen der Couch.
    »Stell deinen Fuß auf diesen
Stuhl«, befahl ich der erstaunt dreinblickenden Laura.
    Sie tat wie geheißen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher