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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft
Autoren: J. D. Robb
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lügt, sie lügt. Sie weiß überhaupt nichts«, sprach er in einem eigentümlichen Singsang mit sich selbst, stellte den Fernseher an und starrte auf den Bildschirm. »Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade. Sie wird sterben. Sie werden alle sterben. Sie werden das Tal des Todesschattens betreten und vor Angst erbeben. Gott wird sie alle durch meine Hand zerstören.«
    »Hören Sie auf.« Summerset zerrte an seinen Fesseln, als Eve vorsichtig auf ihn zugekrochen kam. »Verschwinden Sie. Er ist verrückt. Sie können verschwinden, solange er mit dem Fernseher beschäftigt ist. Er weiß im Augenblick noch nicht mal, wo er ist. Sie können es schaffen. Wenn nicht, bringt er Sie sicher um.«
    »Ich käme niemals bis zur Tür.« Wieder tropfte Blut aus ihrer Wunde durch den provisorischen Verband. »Ich muss ihn dazu bringen, dass er sich weiter auf mich konzentriert. Solange er das tut, hat er an Ihnen kein Interesse. Ich muss ihn ablenken, dann hört er vielleicht nicht, wenn Roarke nach Hause kommt.« Sie zog sich auf die Knie. »Und wenn er Roarke nicht hört, haben wir eventuell eine Chance.«
    »Audrey ist seine Mutter?«
    »Ja.« Sie kämpfte sich auf die Füße. »Sie hat die Verantwortung.« Sie wandte den Kopf, als Liam die Fotos auf dem Bildschirm sah und schrie: »Für alles. Für das, was aus ihm geworden ist.« Als ihre Beine den Dienst zu versagen drohten, holte sie tief Luft. »Liam, ich werde dich zu ihr bringen. Du willst doch deine Mutter sehen, oder? Sie hat darum gebeten, dich zu sehen. Du willst sie sehen, oder? Ich bringe dich hin.«
    »Habt ihr ihr wehgetan?« Seine Augen füllten sich mit Tränen.
    »Nein, natürlich nicht.« Sie machte einen unsicheren Schritt nach vorn. »Es geht ihr gut. Sie wartet auf dich. Sie wird dir sagen, was du als Nächstes tun sollst. Sie sagt dir immer, was du tun sollst, oder?«
    »Sie weiß immer, was zu tun ist, weil Gott persönlich durch sie spricht.« Als hätte er seine Waffe vollkommen vergessen, ließ er sie achtlos sinken. »Sie ist gesegnet«, flüsterte er leise. »Und ich bin ihr einziger Sohn. Ich bin das Licht.«
    »Sie will dich in ihrer Nähe haben.« Noch einen Schritt, sagte sich Eve. Nur noch einen Schritt. Sie musste es ganz einfach schaffen, ihm ihren Stunner zu entwinden.
    »Sie hat mir von Gottes Plan erzählt.« Er hob die Waffe wieder an und Eve erstarrte. »Um euch alle zu töten. Gott verlangt das Opfer. Ihn zuerst«, erklärte er mit einem hellen Lächeln und richtete die Waffe auf den wehrlosen Summerset.
    »Warte – « Instinktiv trat Eve dazwischen und bekam den Treffer ab.
    Ihre Nervenenden zuckten und sie ging zu Boden. Ihr Körper vergaß zu atmen, ihre Augen vergaßen zu sehen. Selbst die Schmerzen waren fort, sodass sie gar nicht spürte, als er ihr schreiend und fluchend in die Rippen trat.
    »Du versuchst ständig alles zu verderben. Alles!«, brüllte er und warf einen Tisch mitsamt der darauf stehenden wunderschönen alten chinesischen Vase um. »Betrügerin. Hure. Sünderin. Selbst deine Waffe ist der totale Mist. Guck dir das doch mal an – ein jämmerliches Ding. Man muss die Stärke des Schusses noch per Hand verstellen. Aber was soll’s? Warum hätte ich dich sofort umbringen sollen?«
    »Sie braucht einen Arzt.« Summerset keuchte und seine Arme zitterten, so angestrengt riss er an seinen Fesseln. »Sie braucht medizinische Betreuung.«
    »Ich hätte selbst Arzt werden können, wie es mein Onkel wollte, aber das war nicht Gottes Plan. Meine Mutter wusste das. Sie hat es gewusst. Mein Vater hat mich geliebt und für mich gesorgt. Dann wurde er uns genommen. Die Rache ist mein, spricht der Herr. Ich bin seine Rache.«
    Vor Schmerzen zitternd rollte sich Eve mühsam auf die Seite. Wenn sie schon sterben musste, dann hätte sie – bei Gott – das letzte Wort. »Du bist nichts als ein jämmerliches, fehlerhaftes Werkzeug, das von einer Frau benutzt wird, die sich selbst wichtiger nimmt als ihren eigenen Sohn. Und jetzt werdet ihr beide bis an euer Lebensende im Gefängnis sitzen.«
    »Gott wird mir ein Zeichen geben. Er wird meinen Weg lenken.« Liam stellte sich über sie und zielte mit dem voll aufgedrehten Stunner direkt auf ihren Kopf. »Sobald ich dich zur Hölle geschickt habe.«
    Eve trat ihm mit der Kraft, die ihr verblieb, zwischen die Beine, traf ihn in Höhe seiner Knie und brachte ihn ins Wanken.
    In der Hoffnung, ihre Waffe doch noch zu erreichen, drückte sie sich schwach vom Boden ab, doch ehe sie die
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