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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft
Autoren: J. D. Robb
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Hand ausstrecken konnte, ertönte das Surren eines Stunners aus Richtung der Tür und Liam krachte rücklings gegen die Wand.
    Sein Körper begann wie wild zu zucken. Sein Nervensystem geriet außer Kontrolle und ließ ihn wie eine Marionette tanzen, ehe er leblos in sich zusammensank.
    Gleichzeitig kam Roarke quer durch den Raum gelaufen.
    »Das Spiel ist endgültig vorbei«, erklärte Eve mit dumpfer Stimme. »Amen.«
    »Himmel, Eve, du müsstest dich mal ansehen. Du siehst entsetzlich aus.«
    Kleine weiße Punkte tanzten vor ihren Augen, sodass sie ihren Mann, der vor ihr in die Hocke ging, nur verschwommen sah. »Ich hätte ihn beinahe erwischt.«
    »Natürlich.« Erst als er sie an seine Brust zog, verlor sie das Bewusstsein. »Natürlich hast du das.«
    Als sie wieder zu sich kam, lag sie auf dem Sofa und Summerset betupfte vorsichtig ihren verletzten Arm. »Verdammt, lassen Sie mich in Ruhe.«
    »Die Wunde muss versorgt werden. Sie sind schwer verletzt, aber Roarke scheint zu glauben, hier wären Sie kooperativer als im Krankenhaus.«
    »Ich muss die Sache melden.«
    »Auf ein paar Minuten kommt es dabei wohl nicht an. Der Junge wird davon auch nicht wieder lebendig.«
    Zu müde und geschunden, um zu widersprechen, schloss sie ihre Augen und lehnte sich zurück. Ihr Arm brannte wie Feuer und was auch immer Summerset mit der Wunde machte, war die reine Qual.
    Seine Hände waren sanft wie die der Mutter eines Säuglings, aber er wusste, dass es trotzdem wehtat. »Sie haben mir das Leben gerettet. Sie haben sich dazwischengeworfen, als er mich erschießen wollte. Warum haben Sie das getan?«
    »Das gehört zu meiner Arbeit, nehmen Sie es also nicht weiter persönlich. Außerdem war das Ding ziemlich niedrig eingestellt. Oh, Scheiße.« Durch ihre zusammengebissenen Zähne drang ein leises Stöhnen. »Ich bin seit zehn Jahren Polizistin, aber heute habe ich zum ersten Mal einen direkten Treffer aus einem Stunner abgekriegt. Himmel, das tut wirklich weh, und zwar überall auf einmal. Wo ist Roarke? «
    »Er wird sofort da sein. « Instinktiv strich er ihr die Haare aus der schweißbedeckten Stirn. »Zucken Sie nicht. Dadurch werden die Schmerzen nur noch schlimmer. «
    »Das ist gar nicht möglich.« Sie schlug die Augen auf und sah ihm ins Gesicht. »Ich habe die Waffe abgefeuert, mit der Liam Calhoun erschossen worden ist. Ich habe sie abgefeuert, bevor Roarke hereingekommen ist. Haben Sie verstanden?«
    Summerset musterte sie mit einem nachdenklichen Stirnrunzeln. Das Flackern ihrer Augen verriet das Ausmaß ihrer körperlichen Schmelzen, aber sie dachte an Roarke. »Ja, Lieutenant. Ich habe verstanden.«
    »Nein, du hast ihn nicht getötet«, korrigierte Roarke von der Tür aus. »Summerset, ich erwarte, dass Sie die Wahrheit sagen. Du gehst wegen dieser Sache ganz sicher nicht zum Test, Eve. Wegen dieser Sache nicht. Hier, du musst dich ein bisschen aufrichten, um trinken zu können.«
    »Du hättest gar keine Waffe haben sollen. Dadurch wird alles nur unnötig verkompliziert. Woher hattest du den Stunner überhaupt?«
    »Du hattest ihn mir gegeben.« Lächelnd legte er den Arm in ihren Nacken und half ihr, sich zu setzen. »Dein Reservestück. Ich habe es dir nicht zurückgegeben.«
    »Das hatte ich total vergessen.«
    »Ich glaube kaum, dass die Behörden mir deshalb irgendwelche Schwierigkeiten machen werden. Hier, trink.«
    »Was ist das? Ich will nichts von dem Zeug.«
    »Stell dich nicht so an. Es ist nur ein ganz leichtes Beruhigungsmittel – versprochen. Es hilft lediglich gut gegen die Schmerzen.«
    »Nein, ich – « Sie begann zu husten, als Roarke ihr kommentarlos einen Schluck des Trunkes in den Rachen kippte. »Ich muss die Sache melden.«
    Roarke seufzte leise auf. »Summerset, würden Sie bitte Commander Whitney kontaktieren und ihm erklären, was heute Abend hier passiert ist?«
    »Ja.« Zögernd hob er den blutgetränkten Lappen von der Erde auf. »Ich bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet, Lieutenant, und ich bedauere, dass Sie in Ausübung Ihrer Pflicht zu Schaden gekommen sind.«
    Als er den Raum verließ, spitzte sie die Lippen. »Womöglich sollte ich öfter auf mich schießen lassen. Seitdem hat er mich nicht einmal verächtlich angeguckt.«
    »Er hat mir erzählt, was passiert ist. Und dass er noch nie einer draufgängerischeren und zugleich verrückteren Person als dir begegnet ist. Momentan stimme ich ihm darin unumwunden zu.«
    »Na ja, wir werden es alle überleben. Jetzt, wo er
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