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Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung
Autoren: Jean G. Goodhind
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perfekt.
    »Denken Sie nun nicht, dass die Polizei nicht zu Ihnen kommt. Sie sind jetzt unsere Hauptverdächtige. Todsicher.«

|32| Kapitel 4
    Irgendwie war es beinahe eine Erleichterung, als Doherty kam, obwohl er seinen Besuch nicht angekündigt hatte.
    »Ich bin amtlich hier«, sagte er. »Wie gut hast du Philippe Fabiere gekannt?«
    »So gut«, antwortete Honey und deutete mit einer ausladenden Handbewegung auf die unfertigen Malerarbeiten. «Gut genug, um ihm zu glauben, dass ich das hier renoviert bekommen würde, aber nicht gut genug, um zu wissen, dass er dafür ausersehen war, auf eine Art und Weise zu sterben, die ihm einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde sichern würde.«
    »Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Aber du hast recht. Volle Punktzahl für Originalität, wer immer der Täter war.«
    Trotz des finsteren Themas schaute Doherty belustigt drein. Er strich sich nachdenklich über seinen Dreitagebart. Natürlich trug er seine Privatsachen, aber der Bart war so etwas wie seine Uniform. Polizisten in Zivil passten sich gern an den Stil der Straße an.
    Honey erklärte ihm die Geschichte mit dem Erbschein und erzählte ihm auch, dass Camilla Boylan die einzige Erbin sein würde, da kein Testament existierte.
    Seine nächsten Worte überraschten sie.
    »Doch, es gibt ein Testament. Miss Boylan hat mich angerufen und mir berichtet, man hätte eines gefunden. Es sollte also nicht allzu lange dauern, bis der Erbschein ausgestellt ist.«
    Honey verzog das Gesicht. »Wie überaus praktisch für Miss Boylan.«
    |33| Das deutsche Ehepaar, das ihr beim Betreten des Hotels zuwinkte und zulächelte, konnte Honey auch nicht aufheitern.
    »Sie wirken ein wenig deprimiert, meine Liebe«, sagte Frau Hoffner.
    »Wir haben Ihnen ein Stück Kuchen mitgebracht«, fügte ihr Gatte hinzu.
    Er war groß und breitschultrig, und sein Gesicht glänzte, als hätte man es regelmäßig mit Bienenwachs poliert.
    »Das nennt man Cremehörnchen«, sagte seine Frau, die munter weiterlächelte.
    Honey merkte, dass Doherty hinter vorgehaltener Hand grinste, dankte den beiden und erklärte ihnen, sie würde es später essen.
    »Wir wissen ja, dass Sie Engländer gern Kuchen zum Tee essen«, meinte Herr Hoffner.
    Honey klärte ihn nicht darüber auf, dass sie viel lieber schwarzen Kaffee trank. Der englische Tee war auch nicht mehr das, was er einmal war.
    Auf dem Weg nach oben zu ihrem Zimmer blieben die beiden noch auf einen kleinen Plausch bei den Malern stehen.
    »Wann soll denn das hier fertig werden?«, erkundigte sich Doherty.
    Honeys Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf die Arbeit, die zu erledigen war.
    »In zwei Wochen. Ich hatte Glück, dass ich Philippe dafür bekommen konnte. Er war so sehr gefragt, aber er hat es geschafft, meine Renovierung einzuschieben, während er St. Margaret’s Court umgestaltete. Seine genauen Worte waren: ›Die Typen dort sind ziemlich anstrengend. Da brauche ich eine nette kleine Abwechslung.‹«
    Doherty runzelte verwundert die Stirn. »Du warst die nette kleine Abwechslung? Die Arbeit hier war eine nette kleine Abwechslung?«
    Honey zuckte die Achseln.
    |34| Doherty zog sein Blackberry aus der Tasche und suchte etwas. »Ich habe versucht, mir auf dem Ding hier Notizen zu machen. Schien mir eine gute Idee zu sein, wo ich doch immer meine Kulis verliere.«
    Honey nickte weise. »Die Dinger sind wirklich praktisch. Ich möchte meines nicht mehr missen.«
    »Du weißt also, wie man mit so was umgeht?«, fragte er.
    Sie überhörte den hoffnungsvollen Ton, der in seiner Stimme mitschwang. »Meines ist von einem anderen Hersteller.«
    Sie ignorierte auch seinen skeptischen Blick.
    »Also, dann wollen wir mal«, meinte er, zu Recht überzeugt davon, dass sie genauso viel oder so wenig über das verdammte Ding wusste wie er.
    Sie schaute ihm zu, wie er den kleinen Bildschirm interessiert betrachtete. »Das ist sehr schick«, merkte sie an, weil sie das Gefühl hatte, ihm irgendetwas Aufmunterndes sagen zu müssen.
    Er schüttelte den Kopf. »Sieht vielleicht so aus, aber es ist keineswegs leicht zu benutzen. Ich weiß nicht, ob ich das je lerne!«
    Honey schniefte mitfühlend. »Soll ich die Technikabteilung rufen?«
    Darauf konnte er nur mit ja antworten. Lindsey kam auch prompt und erklärte ihm, was er zu tun hatte.
    »Hier drücken, und dann hier. Und das war’s.«
    Obwohl er nickte und so tat, als hätte er alles verstanden, hatte er doch einen leicht unsicheren Blick.
    Honey reichte
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