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Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung
Autoren: Jean G. Goodhind
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Uhr und Mitternacht?«
    »Ganz bestimmt nicht in St. Margaret’s Court. Ich war bei einer Veranstaltung in der Bath Abbey. Ein walisischer Chor hat dort ein Konzert gegeben.«
    »Kann jemand bezeugen, dass Sie dort waren?«
    Honey wusste instinktiv, wie die Antwort lauten würde.
    »Meine Frau. Ich bin nicht sonderlich scharf auf Chorgesang, sogar völlig unmusikalisch, aber meine Frau hatte die Karten gekauft und hat sich gefreut, dass ich mitgegangen bin.«
    »Ich werde vielleicht mit Ihrer Frau sprechen müssen. Ist sie im Augenblick zu Hause?«
    »Nicht im Haus selbst. Sie wird auf der Weide hinter dem Haus sein. Gehen Sie einfach hin. Das macht ihr nichts aus.«
    Das Treffen war zum Gähnen langweilig, eine einzige Enttäuschung. Für diesen Fall würde es keine schnelle Lösung geben.
    Olsen nannte Doherty alle Mitglieder des Projekt-Teams: »Im Grunde sind es wir drei, die das Projekt überwachen, und dann noch eine Art Unterkomitee.«
    Doherty war sichtlich von dem luxuriösen Büro beeindruckt. Solche Geschäftsräume kosteten ein Heidengeld, schon allein im Unterhalt. Außerdem hatte er den Ferrari gesehen, der vor dem Haus geparkt war.
    »Ist das da draußen Ihr Auto?«
    |39| Olson nickte. Ein misstrauischer Ausdruck stahl sich in seine Augen. »Ja. Es gibt doch kein Gesetz, das einem verbietet, einen Ferrari zu besitzen, oder?«
    »Um wie viel Geld geht es bei diesem Projekt?«
    Olson lehnte sich ein wenig zur Seite. Das Leder seines Sessels knarzte. »Etwas über fünf Millionen.«
    Honey schluckte schwer. Das ganze Green River Hotel war keine fünf Millionen wert. Und das St. Margaret’s Court gab so viel für einen Anbau und die Renovierungen aus! Puh! Nicht auszudenken!
    »Ziemlich viel Geld«, merkte Doherty an.
    »Ja, aber bei so alten Gebäuden muss man viele Besonderheiten berücksichtigen, die bei Neubauten gar nicht vorkommen. Es gibt eine Menge Sondergenehmigungen einzuholen.«
    »Die anderen Leute im Team …«
    »Wir sind zu dritt. Natürlich der Besitzer, dann meine Wenigkeit und Joybell Peters von Mackintosh Neate. Das sind die Wirtschaftsprüfer, denen das gesamte Projektmanagement übertragen wurde.«
    Joybell Peters würde sicherlich befragt werden. Sonst hatten sie nichts Neues herausgefunden, außer dass Ferdinand Olsen große Hände hatte.
    »Hast du die gesehen?«, fragte Honey, als sie sich wieder in Dohertys sportlichen kleinen MR2-Flitzer gequetscht hatten. Sie unterstützte ihre Aussage bildlich, indem sie sich ihre eigenen Hände um den Hals legte. »Der hat Pranken wie Schaufeln.«
    Doherty versuchte verzweifelt, nicht zu dem feuerroten Ferrari hinzuschauen.
    »Die Hände des Mörders mussten aber gar nicht groß sein«, erwiderte er, während er den ersten Gang einlegte. »Das Opfer ist nicht mit Händen erwürgt, sondern mit der Spülkette erdrosselt worden.«
    Irgendetwas an Ferdinand Olsens großen Händen hatte Honey fasziniert. Das und sein dunkler, gutaussehender |40| Typ. Er hatte etwas so Geschmeidiges und Romantisches: das fließende schwarze Haar, die kognakbraunen Augen. Die Hände schienen irgendwie nicht recht dazu zu passen, beinahe als hätte er sie von jemandem ausgeliehen, der größer war als er.
    »Also dann zuerst zu Mrs. Olsen«, meinte Doherty.
    »Genau.«
    Aus irgendeinem Grund hatte Honey angenommen, dass das Wohnhaus der Olsens so ähnlich aussehen würde wie das Büro: eine geschmackvolle Mischung aus Alt und Neu, mit riesigen Scheiben vom Boden bis zum Dachgiebel und Fensterrahmen aus grün gebeizter Eiche. Stattdessen fuhren sie nun mit Knirschen über einen Kiesweg zu einem Herrenhaus aus jakobinischer Zeit. Von den Fenstern mit den steinernen Pfosten bis hin zum soliden Dachfirst war »Four Winds« die ideale Verkörperung eines stilvollen uralten Hauses und wieder genau das Gegenteil von dem, was Honey erwartet hatte.
    »Himmlisch«, seufzte sie und senkte den Kopf ein wenig, um das Gebäude in seiner ganzen Höhe durch die Windschutzscheibe betrachten zu können.
    »Muss einen ordentlichen Batzen Geld gekostet haben«, meinte Doherty.
    »Nachdem ich das Büro gesehen hatte, habe ich mich gefragt, wie er dazu kommt, etwas mit der Renovierung eines alten Hauses zu tun zu haben. Jetzt begreife ich es: Er lebt in einem.«
    »Das würde ich auch gern.«
    »Tust du doch«, antwortete Honey.
    »Ich habe nur eine Wohnung in einem alten Haus.«
    »Trotzdem bist du ein Glückspilz.«
    Dohertys Wohnung war Teil eines Hauses am Cavendish Crescent, das man
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