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Mord im New Forest (German Edition)

Mord im New Forest (German Edition)

Titel: Mord im New Forest (German Edition)
Autoren: Georg Bergauf
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mit einem apfelgrünen Hemd gekleidet, bot er ein kühles und erfrischendes Bild. Er steckte mich in die Tasche. Leider mußte ich ihm einen Korb geben, weil ich mir nochmals meinen Rücken wegen der Hitze verknackst hatte. Ich bat ihn, bei mir auf der Hollywoodschaukel Platz zu nehmen, und bot ihm etwas Kühles zu trinken an. Hinsichtlich der Bude, statt mir schlug ich meine Nachbarin vor. Obwohl sie eine spießige Topfguckerin ist, und sie eckt bei mir an, wurde sie sich wahrscheinlich freiwillig melden. Er lächelte schelmisch. “Ich bin sicher, ich könnte sie überzeugen, die Bude zu führen.”, strahlte er.
     
    “Dieses Wetter erinnert mich an München.”, fügte er hinzu. Ich dachte, ich hörte den Anfang einer Erzählung. Wir schaukelten und nippten, und er erzählte weiter und ich hörte zu. “Vor drei Jahren war ich bei Freunden zu Besuch in München. Die Hitze war furchtbar, jeden Tag hatten wir vierzig Grad, und jeder verbrachte so viel Zeit wie möglich in einem Park, Garten oder Schwimmbad. Aber wie du weißt, ich glaube, es ist nicht möglich, elegant beim Schwimmen auszusehen, deshalb bummelte ich durch den Englischen Garten. Wegen Wartungsarbeit war der Monopterus, der in griechischen Stil erbaute Rundtempel geschlossen. Ich schlenderte weiter und überquerte den Fluß. Ich war einmal mit einem sehr konservativen Engländer da, der war nicht an dieses ziemlich starke Bier gewöhnt. Nach drei Bieren beschloß er, den Fluß zu überqueren. Er balancierte über den eisernen Zaun der Brücke! Er hatte es geschafft! Im Biergarten am Chinesischen Turm bestellte ich gebratene Kartoffeln mit Schweinhaxe und ein Bier dazu. Ich kaufte mir eine Zeitung und nahm nicht den erstbesten Tisch, aber fand einen unter dem einladenden Schatten von einer Platane, entfernt von den schreienden Touristen. Die Kartoffeln waren rösch, die Haxe war würzig und zart, das Bier frisch, und der Himmel weißblau. Es war himmlisch!
     
    Ich setzte mich und las in der örtlichen Zeitung. Ein Engländer, Herr Popple, war verschwunden. Der Name des Polizisten, der den Fall führte, war mir schon bekannt. Er war Karl Förster, und ich hatte ihn beim Fall des mörderischen Ballonfahrers kennengelernt. Ich entschloß mich, ihn zu besuchen und freundlich zu begrüßen. Er war ganz froh, mich wieder zu sehen, und er lud mich zu einem Bier ein. Seit unserem letzten Treffen war er zum Polizeichef befördert worden. Als wir wieder in seinem Büro saßen, erzählte er ein bißchen von seinem neuesten Fall. Er erklärte, im Moment sehe der Fall nicht sehr aussichtsreich aus. Von dem Vermißten fehlte jede Spur. Das letzte Mal sei er im Englischen Garten gesehen worden. “Übrigens, wie geht es dem bösen Piloten ? ”, erkundigte ich mich. Herr Förster sagte, er sei vor einer Woche freigelassen worden.
     
    Ich sagte fröhlich, der Name des Engländers erinnerte mich an meine Lieblingskübelpflanze, dann ist mir etwas blitzschnell eingefallen. Etwas das Herr Förster gesagt hatte, erinnerte mich an etwas anderes. Ich erklärte, meine Idee sei noch nicht ausgereift, aber hatte er den Monopterus durchgesucht? Er sagte, nein, es wäre unmöglich, eine Leiche da zu verstecken, weil der Tempel seit Wochen verriegelt sei. Ich sagte, vielleicht wäre es der Mühe wert. Ich glaube, man kann eine Ballonfahrt über den Englischen Garten machen. Zwei Stunden später wurde die Leiche ganz oben auf dem Balkon entdeckt. Sie lag wie eine gebrochene Puppe, wo sie gefallen war, nachdem sie aus dem Ballon herausgeworfen worden war.
     
    Ja, der Ballonpilot ist immer noch auf dieselbe Tour gereist. Der unglückliche Engländer hat seine Frau nur zu einem Bier eingeladen. Es war nicht viel, aber es genügte. Der Verbrecher hoffte, die Leiche wäre erst Wochen später entdeckt worden, und inzwischen würde niemand sich daran erinnern, wie er sich mit dem Engländer gestritten hatte, und wie er seine Frau grob vom Tisch gerissen hatte. Der Kerl ist nicht nur verrückt sondern auch unheimlich eifersüchtig und mißtrauisch. Der Richter wird die Strafe entscheiden, aber ich nehme an, man wird die Tür verriegeln und den Schlüssel wegwerfen.”
     
    Während seine Erzählung hatten wir die Gläser geleert. “Aber Schatz, stell dir vor!”, führte er fort, “Es war das Allerletzte! Beim Klettern auf den Tempel beschädigte ich meinen himmelblauen Seidenanzug! Dieses Wetter ist mörderisch! Ich könnte noch eine Flasche Wein morden!”
     

Die
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