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Moonlit Nights

Moonlit Nights

Titel: Moonlit Nights
Autoren: Carina Mueller
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und sofort wurde mir ganz warm ums Herz. »Ich hab‘ mich nur
gefragt, wie man so einen Geschmack haben kann«, erklärte ich
ihm. »Ich weiß nicht, ob das mein Geschmack ist. Aber der Wolf
in mir freut sich darüber.« Er zwinkerte mir zu und steckte sich
eine zweite Gabel in den Mund. »Oh!«, war meine schlichte
Antwort. Von dieser Seite hatte ich das gar nicht betrachtet. Dass
ich da nicht selbst drauf gekommen war! Ob es an Liam noch
mehr kleine Auffälligkeiten gab, die sein wahres Ich erahnen
lassen konnten? Es fiel mir so leicht zu vergessen, dass Liam ein
Werwolf war. Dass jeder normale Mensch Angst hätte, wenn er
einem Raubtier gegenübersäße, doch Liam war einfach wie ein
normaler, junger Mann. Nein, nicht wie ein normaler junger
Mann. Er war unbeschreiblich, aber im positiven Sinne. Nachdem
wir gegessen hatten und Liam den Pinguin mit einem großzügigen
Trinkgeld bedacht hatte, verließen wir das Restaurant. »Und jetzt?
Kino oder nach Hause?« Ich tat so, als würde ich überlegen, dabei
stand meine Entscheidung schon fest, als Liam mir vorhin die
beiden Möglichkeiten genannt hatte. »Besser nach Hause«, sagte
ich leise. »Wie du möchtest.« Ich hatte damit gerechnet, dass
Liam nach dem Warum fragen würde, doch offensichtlich hatte er
das nicht vor. »Nicht, dass mein Paps wieder einen Herzinfarkt
bekommt«, fügte ich schnell hinzu. Er nickte, doch eine Erklärung
schien er nicht erwartet zu haben. Ich wollte ihm trotzdem eine
liefern. Die letzte Zeit hatte ich irgendwie das Gefühl, als würde
er das Alleinsein mit mir meiden, um nicht wieder von mir
angefallen zu werden. Irgendwie witzig, wenn ich so darüber
nachdachte. Ich hatte es geschafft, einem Werwolf Angst zu
machen. Na Klasse! Ich musste Furcht einflößend sein … Die
blutrünstige Emma und der arme, kleine Werwolf. Heute Abend
würde ich ihm zeigen, dass ich mich beherrschen konnte. Wir
würden ganz normal auf meinem Bett liegen, ein bisschen
kuscheln und dabei den Film ansehen. Kein Draufstürzen auf
Liam. Das hatte ich mir soeben fest vorgenommen.
Liam parkte auf unserem Hof und ließ mich aussteigen. Dann
öffnete er die hintere Autotür, griff auf den Rücksitz und holte
eine DVD hervor. »Eine wie Keine«, präsentierte er stolz und
legte den Arm um mich, während wir zur Haustür gingen. Wieder
durchfuhr mich ein Kribbeln. Ich konnte Liams Nähe auf diese
Weise schlecht ertragen, ohne mich an ihm zu vergreifen. Ich
konnte nichts dafür. Liam war einfach zu anziehend. Nur auf den
Film konzentrieren, nur auf den Film konzentrieren, ermahnte ich
mich selbst. »Eine wie Keine?«, fragte ich noch einmal nach,
obwohl er mir den Titel vorhin genannt hatte. »Jap.« Liam schien
sichtlich stolz auf seine Auswahl. »Beim letzten Mal sind wir ja
durch irgendwas gestört worden …« Liam räusperte sich. Ich
öffnete lächelnd die Haustür und ließ uns hinein. Im Wohnzimmer
lief der Fernseher. Keiner kümmerte sich um uns. Allem Anschein
nach hatte niemand mitbekommen, dass wir schon wieder zu
Hause waren. Gut so. Ich hatte nicht vor, im Wohnzimmer
vorstellig zu werden, damit mein Vater wieder alle fünf Minuten
in mein Zimmer gerannt kam, um uns unter irgendwelchen
fadenscheinigen Begründungen beobachten zu können. Wir
gingen die Treppe hinauf in mein Zimmer. Liam warf sich aufs
Bett, während ich die DVD einlegte und mich dann ebenfalls aufs
Bett legte. Liams Hemd war leicht nach oben gerutscht und
entblößte ein Stück seines leicht gebräunten Sixpacks. Seine
Shorts schauten ein wenig aus der Jeans heraus. Schnell wand ich
meinen Blick wieder ab. Wenn ich mir diesen Leckerbissen noch
weiter ansah, wäre meine Selbstbeherrschung ganz schnell dahin.
Ich nahm die Fernbedienung und drückte auf »play«, doch nichts
geschah. Was sollte das denn jetzt? Ich stand auf und kniete mich
fachmännisch vor den DVD-Player, um das Problem zu beheben.
Natürlich hatte ich keine Ahnung von Elektrogeräten, und selbst
wenn ich einen Fehler finden würde, wüsste ich nicht, wie ich ihn
beheben sollte. Mit einem gekonnten Klopfen auf den Player
versuchte ich ihn fachgerecht wieder zum Laufen zu bringen,
doch natürlich tat sich nichts. »So eine verquirlte Kacke!«, fluchte
ich leise vor mich hin und Liam begann zu kichern. »Kann ich dir
helfen?« Doch bevor ich verneinen konnte, kniete er bereits neben
mir. Sein Arm streifte meinen und prompt bildete sich Gänsehaut
an der
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