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Moonlit Nights

Moonlit Nights

Titel: Moonlit Nights
Autoren: Carina Mueller
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Obst«, »Emma nagt bei
Langeweile an Holzkisten« war damit auch nicht wirklich zu
vergleichen, aber trotzdem. Ich setzte mich neben Liam und legte
den Arm um ihn. »Das war das Süßeste, was mir jemals jemand
gesagt hat.« Verdutzt blickte Liam mich an. Offensichtlich hatte
er eine ganz andere Reaktion erwartet. »Du bist nicht böse?«,
fragte er ungläubig. »Nein«, antwortete ich wahrheitsgemäß und
streichelte ihm sanft über den Rücken. Er lächelte sein
wunderbares Lächeln. »Eins musst du mir aber noch erklären …«
Ich schaute Liam aufmerksam an. Was hatte ich ihm denn zu
erklären? »Woher wusstest du, dass du mir in den Nacken fassen
musst, um mich zu beruhigen?« Neugierig sah er mich an. »Ich
kann mich nicht daran erinnern, dich darauf aufmerksam gemacht
zu haben. Und im Internet steht so etwas auch nicht, soviel ich
weiß.« Ich zuckte mit den Schultern. »Muss ich das?«, fragte ich
ebenso interessiert zurück. »Nun ja, irgendetwas haben wir wohl
doch mit Hunden gemeinsam. Hunde wenden den Griff bei ihren
Jungen an, um sie wieder zur Raison zu bringen.« Er lächelte
verschämt. Ich nickte wissentlich. »Ich werd‘ s mir merken, fürs
nächste Mal.« Dann zwinkerte ich ihm zu und Liam lachte.
Irgendwie hörte es sich sehr erleichtert an. Ich rückte mein
Oberteil zurecht, um schnell den blauen Fleck zu verdecken, den
Faith mir zugefügt hatte. Mein Verhältnis zu ihr war ohnehin
schon schlecht genug. Da musste ich mich nicht noch unbeliebter
machen, indem ich sie an ihren Bruder verpfiff. Nicht
auszudenken, was Liam mit ihr anstellen würde, wenn er das
erfuhr. Vermutlich würde er Hackfleisch aus ihr machen oder so
was. Ich konnte nicht leugnen, dass ein gewisser Teil von mir sich
darüber freuen würde, doch wie sagte er doch gleich? Werwölfe
würden sehr schnell die Beherrschung verlieren. Nachdem ich
meine Schulter fein säuberlich verpackt hatte, schenkte ich Liam
wieder meine volle Aufmerksamkeit, der mittlerweile irgendwie
teilnahmslos in den Fernseher schaute. Was war denn nun schon
wieder? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass alle Männer, auch
wenn sie Werwölfe waren, so launisch sein mochten.
Launen-Wolf! Mit einem grüblerischen Gesichtsausdruck
beobachtete ich Liam, der weiter starr in den Bildschirm sah. Ob
er sich tatsächlich für den Film interessierte, wo er doch sonst nur
Horrorfilme sah, wagte ich zu bezweifeln. Da kam mir plötzlich
ein Gedanke, bei dem mir ganz heiß wurde. Warum sollte Liam
auch glücklich gucken? Liam war bestimmt sauer, nach dem ich
ihn so offensichtlich abgewiesen hatte. Ich kaute auf meiner
Unterlippe. Ich musste Liam fragen, was ihm auf dem Herzen lag.
Ich wollte nicht, dass die Sache von eben zwischen uns stand.
Wenn das Ganze ja nur nicht so peinlich wäre! Ich kaute weiter,
bis ich Blut schmeckte. Na toll ... Lippe aufgebissen. Seufzend
holte ich Luft. Es half ja nichts. Wenn ich wissen wollte, ob er mir
das übelnahm, würde ich ihn fragen müssen. Da führte kein Weg
dran vorbei. Sanft tippte ich Liam an der Schulter an, der
daraufhin gleich mit einem flüchtigen Lächeln zu mir schaute.
»Ähm Liam?«, begann ich vorsichtig. »Ja?«
»Du bist doch nicht böse, oder? Ich mein’, dass ich vorhin … dass
wir nicht …« Liam blickte mir liebevoll in die Augen und
streichelte sanft über meine Wange. »Wir haben alle Zeit der Welt
Emma.« Ich kaute weiter an meiner Unterlippe. Ich wusste ja
nicht, was ein Typ wie Liam erwartete – jetzt, wo ich den wahren
Grund für seine Zurückhaltung kannte. Immerhin war ich fast 17.
Er erhoffte sich sicher mehr, als bloß Händchen halten. »Ich
mein’ ja nur …«, begann ich erneut. Doch Liam legte mir seinen
Zeigefinger auf den Mund, sodass ich nicht mehr weitersprechen
konnte. »Wie ich schon sagte, wir haben alle Zeit der Welt.« Ich
lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Es tat so gut, Liams
Freundin zu sein. Seufzend kuschelte ich mich an ihn und kraulte
ihm den Nacken. »Ach Emma?« Ich schielte zu ihm hinauf und
Liam schaute mich zärtlich an. »Ich liebe dich«, flüsterte er mir
entgegen. Mein Herz – Salto mortale – doppelter Rittberger –
fünffach-Schraube mit Doppelkopf-Drehung. Was hatte Liam da
gesagt? Er liebte mich? In seiner Stimme schwang so viel Gefühl
mit, dass ich überhaupt keinen Grund hatte, die Wahrheit dieser
Worte anzuzweifeln. Eine Welle des Glücks durchflutete mich
und ertränkte mich fast. So
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