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Moonlit Nights

Moonlit Nights

Titel: Moonlit Nights
Autoren: Carina Mueller
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Arm auf Arm und Ellenbogen auf Ellenbogen.
»Liam, nicht so grob«, beschwerte ich mich, doch er ignorierte
mich. Ich wusste nicht, ob er das absichtlich tat. Wirklich weh tat
er mir eigentlich nicht, er war eben sehr leidenschaftlich, doch
Liam schien wie in Trance zu sein. Gut, ich wollte ihn küssen. Ich
hatte angefangen. Ich wollte ihn so küssen, wie eine richtige Frau
einen richtigen Mann küsste, doch zu mehr war ich definitiv noch
nicht bereit. Liam sah jedoch so aus, als gäbe es für ihn kein
Halten mehr und das war das Eigentliche, was mir Angst machte.
Ich konnte nicht leugnen, dass mir das, was Liam tat, nicht doch
irgendwie gefiel, doch so sollte das alles nicht laufen. Nicht jetzt,
nicht so. Ich wollte lediglich einen Kuss – mehr nicht! Ich
versuchte, ihn von mir wegzuschieben, doch genauso gut hätte ich
versuchen können, einen Panzer wegzurollen. »Liam … warte
doch…« Keine Reaktion. Liam strich mein Oberteil so zur Seite,
dass meine Schulter freilag. Zum Vorschein kam der monströse
blaue Fleck, den Faith mir verpasst hatte. Warum zur Hölle
mussten Werwölfe so stark sein? Aber auch den schien er nicht zu
sehen. »Liam, lass das jetzt«, schimpfte ich ihn, doch noch immer
zeigte er nicht die geringste Reaktion. »Liam!« Ich erhob meine
Stimme, doch Liam küsste unbeirrt weiter. Das gab‘ s doch nicht!
Was war bloß los mit ihm?! »Liam!« Wenn ich noch lauter
brüllte, würde gleich mein Vater im Zimmer stehen und ich
konnte mir lebhaft vorstellen, dass das dann Liams letzter Besuch
gewesen war. So langsam wurde ich sauer. Liam küsste gerade
meine Schulter, eine Hand umfasste meine Hüfte, während die
andere meinen Nacken umklammerte, als ich merkte, dass ich
langsam die Wand herunterrutschte. Um nicht auf den Boden zu
fallen – eigentlich erwartete ich nicht, dass Liam mich fallen ließ,
aber sicher war ja bekanntlich sicher – krallte ich mich mit einer
Hand in seinem Nacken fest. Schlagartig hörte Liam auf mich zu
küssen und sah mich mit großen Augen an. In seinen braunen
Augen sah man gelbgrüne Risse hervor blitzen. Das Gleiche
gelbgrün, dass ich damals im Wald gesehen hatte. Damals, als er
sich vor meinen Augen verwandelt hatte. Erschrocken fuhr ich
zurück und starrte ihn an. »Was ist? Hab ich …?«, stotterte Liam
los. »Ach! Hallo Liam! Gibt es dich auch noch, ja?!«, fuhr ich ihn
an. Bestürzt machte Liam einen Schritt zurück, weshalb ich doch
noch fast auf den Boden geplumpst wäre, nachdem er mich nun
nicht mehr gegen die Wand drückte. Mit einer gekonnten
Handbewegung fing Liam mich auf und stellte mich wie eine
Puppe fein säuberlich auf die Füße. »Emma… sag’ doch was.«
Seine Augen flehten mich regelrecht an. »Es tut mir leid, ich
wollte nicht …«, fuhr er fort. Ich zog die Augenbrauen nach oben.
»Warum hast du dann nicht einfach aufgehört, als ich dich darum
gebeten habe?«
Schuldbewusst blickte Liam zu Boden und setzte sich aufs Bett.
Ich baute mich vor ihm auf und wippte vorwurfsvoll mit dem Fuß.
»Mhh?«
»Ich hab‘ dich nicht gehört«, nuschelte er kaum hörbar vor sich
hin. »Wie? Ich habe das wohl laut genug gesagt.« Liam blickte zu
mir auf und schaute mir wieder in die Augen. Sei Blick war voller
Reue. »Es tut mir leid, wenn ich zu weit gegangen bin, aber ich
hatte dich gewarnt.« Verwundert schaute ich ihn an. Ich wurde
immer noch nicht schlau aus dem, was er sagte. Gewarnt? Stimmt
… Irgendetwas hatte er vor sich hingeplappert. Aber gewarnt
wovor? »Weißt du, Emma … bei Werwölfen ist das ein bisschen
anders, als bei normalen Männern …« Liam seufzte, als hätte er
geahnt, dass wir irgendwann an diesem Punkt anlangen würden.
»Wir verlieren sehr schnell die Beherrschung. In allen Dingen …«
Ich schluckte, doch Liam sah auch nicht gerade glücklicher aus.
Es schien ihm schwerzufallen, soviel von sich preiszugeben. Als
hätte er Angst vor dem, was ich hinterher über ihn denken könnte.
»Weißt du, wenn jemand wie du – nach dem ich so verrückt bin«,
mein Herz vollführte einen Dreifachsalto mit anschließender
Schraube, »mich so schamlos angräbt«, Liams Augen blitzten
amüsiert, als er sah, wie mir die Röte ins Gesicht schoss, »kann
ich mich kaum beherrschen ...« Liam lächelte mich
entschuldigend an. Von den Umständen einmal abgesehen, war
das mit Abstand das Süßeste, was je ein Junge zu mir gesagt hatte.
Gut. »Emma stinkt«, »Emma scheißt
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