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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes
Autoren: Robin Cook
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wurde er auch.«
    »Das klingt ja fast so, als hättest du tagtäglich mit solchen Dingen zu tun«, sagte Laurie.
    »Bei einem Fall wie diesem muss ich gut vorbereitet sein, alles im Dienste der Ermittlungen. Heute Morgen haben wir die Verdächtigen festgenommen.«
    »Was sind denn Walter Osgoods persönliche Gründe, die du vorhin erwähnt hast?«
    »Er hat einen Sohn, der an einer sehr schweren Form irgendeiner Krebsart erkrankt ist. Die einzig mögliche Behandlung wird von der Angels-Healthcare-Betriebskrankenkasse als experimentell eingestuft, daher wollten sie die Kosten dafür nicht übernehmen. Walter musste also alles selbst bezahlen. Der Pharmakonzern, der die Medizin herstellt, hat ihm jeden Monat zwanzigtausend in Rechnung gestellt. Kannst du dir das vorstellen?«
    »Du hast auf jeden Fall in den paar Tagen eine Menge gelernt.«
    »Der Fall hat für mächtig viel Wirbel gesorgt, das kannst du dir ja denken. Ich habe Glück, dass das FBI sich jetzt mit voller Wucht darauf gestürzt und das Heft in die Hand genommen hat. Die Lobbyisten-Vereinigung sitzt in Washington, D. C., wie du dir wahrscheinlich denken kannst.«
    »Dann ist Angels Healthcare in den letzten Monaten also tatsächlich regelrecht unterwandert worden.«
    »Das könnte man sagen. Allerdings hat auch Angels Healthcare ziemlich viel Dreck am Stecken.«
    »Das würde ich aber auch sagen!«, pflichtete Laurie ihm bei. »Selbst, wenn sie wirklich nicht gewusst haben, dass da vorsätzlich MRSA-Erreger ausgestreut werden, so haben sie doch immer weiter operiert, obwohl ihnen laufend Patienten gestorben sind.«
    »Im Zeitalter der Sarbanes-Oxley-Gesetze haben sie sich noch viel mehr zuschulden kommen lassen. Diesen Teil des Falls bearbeiten die Ermittler der Börsenaufsichtsbehörde. Angels Healthcare hätte eigentlich schon bei den ersten Anzeichen für ihre Zahlungsschwierigkeiten die Börsenaufsicht informieren müssen, damit die Anleger darauf reagieren können, besonders so unmittelbar vor einem Börsengang. Und das ist kein Vergehen, für das man mal eben ein paar Klapse auf die Finger und ›Böser Junge, böser Junge!‹ zu hören bekommt. Heutzutage muss man da mit saftigen Geldbußen und empfindlichen Gefängnisstrafen rechnen. Die Behörden haben die Absicht, an diesen Wirtschaftskriminellen ein Exempel zu statuieren, weil in der Regel immer nur die kleinen Leute die Zeche zahlen müssen.«
    »Dafür hat es in den letzten Jahren ja einige Beispiele gegeben.«
    »Das ist eine Untertreibung«, meinte Lou. »Aber ich bin mir zu 99,9 Prozent sicher, dass sämtliche Vorstandsmitglieder von Angels Healthcare eine gewisse Zeit bei ihren berühmteren Geistesbrüdern verbringen werden. Die Vorsitzende, der Finanz- sowie der Operativdirektor sind in Haft. Die beiden Vorstände sind gegen sehr hohe Kautionszahlungen wieder auf freiem Fuß, nur die Vorsitzende konnte die Summe nicht aufbringen.«
    »Und wenn sie gar nicht gewusst haben, dass sie bei einem Liquiditätsengpass die Behörde verständigen müssen?«
    »Unkenntnis schützt nicht vor Strafe«, sagte Lou. »Außerdem haben sie es gewusst. Außer der Vorsitzenden sind das alles erfahrene Geschäftsleute, und die Vorsitzende hat erst kürzlich ihr Wirtschaftsstudium abgeschlossen. Ihnen war vollkommen klar, wozu sie eigentlich verpflichtet gewesen wären. Der Grund für die Ermordung von Paul Yang und seiner Sekretärin, Amy Lucas, war übrigens, so weit wir das bis jetzt überblicken können, dass Paul Yang das erforderliche Formular abschicken wollte, während die anderen ihn unter Druck gesetzt haben, das nicht zu tun. Das ist eine schwerwiegende Geschichte.«
    »Stehen die Angels-Healthcare-Vorstände eigentlich auch unter Mordverdacht?«, erkundigte sich Laurie schockiert.
    »Nein. Einer der Gangster, ein gewisser Freddie Capuso, hat sich gegen Strafminderung zur Zusammenarbeit mit uns bereit erklärt. Von ihm haben wir erfahren, dass die beiden Morde und deine Entführung von dem Zivilisten an Bord, diesem Michael Calabrese, veranlasst worden sind.«
    »Ach ja, den hast du vorhin schon erwähnt. Welche Rolle hat er denn gespielt?«
    »Er war früher mal mit der Vorstandsvorsitzenden, dieser Angela Dawson, verheiratet. Die beiden haben sogar ein Kind miteinander. Früher hat er als Investmentbanker bei Morgan Stanley gearbeitet, ist dann aber ausgestiegen, als sich die Gelegenheit geboten hat, das ganze Geld aus den Wettbüros und illegalen Spielhöllen und Drogengeschäften von Vinnie
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