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Monströse Welten 3: Toleranz

Monströse Welten 3: Toleranz

Titel: Monströse Welten 3: Toleranz
Autoren: Sheri S. Tepper
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gesagt, daß diese Brannigans die letzten reinrassigen Menschen seien. Man wird ihnen in Brannigan einen schönen abgeschirmten Campus zuweisen, wo sie von den Göttern nicht behelligt werden.«
    »Sie können einem wirklich leid tun. Sie genießen nicht einmal mehr den Vorteil des Arbai-Geräts.« Nela schüttelte den Kopf. »Sie werden nun für immer in ihren eigenen Köpfen eingesperrt sein.«
    »Sie haben es so gewollt«, sagte Danivon und schaute in die Ferne, um ihnen nicht in die Augen sehen zu müssen. »Sie hatten Angst vor Veränderungen und vor Wachstum, wenn es mit Veränderung einherging. Also beschlossen sie, den Menschen als Krone der Schöpfung zu definieren und für immer auf ihrem jetzigen Entwicklungsstand zu verharren…
    Wir respektieren ihre Wahl. Es wäre… unangemessen, sie zu etwas zu zwingen.«
     
    Sprich den Namen mit Begeisterung aus. Sprich ihn mit Freude aus. Sprich ihn aus, wie du den heiligen Namen Gottes aussprechen würdest.
     
    Brannigan-Galaxität
     
    Das akademische Zentrum der Fauna Sapiens. Eine Fundgrube mit dem Wissen des bekannten Universums. Die Instanz, an die alle wichtigen Fragen gerichtet werden. Der Brunnen akademischer Weisheit.
    »Brannigan-Galaxität«, sagt der Lehrer in dem entlegenen Dorf auf der kleinen Welt und legt seine Greifwerkzeuge auf die Köpfe der Kinder. »Lernt fleißig, und dann kommt ihr vielleicht auch nach Brannigan.«
    »Strukturiert denken«, rufen die Dozentroiden isolierten Individuen aus der Anonymität der Bildschirme zu. »Ihr werdet vielleicht für Brannigan ausgewählt!«
    Und sie haben wirklich sehr gute Aussichten. Wer sich nämlich nach Brannigan sehnt, wird fast zwangsläufig dort aufgenommen. Ein genialer Verstand ist natürlich notwendig, wo das Wissen des Universums jedem zugänglich ist, doch hinreichend ist das nicht! Es besteht großer Bedarf an unermüdlichen Forschern und neugierigen Geistern, welche die Grenzen des Unerklärlichen wieder ein Stück nach vorn verschieben.
     
    Die Fauna Sapiens singt manchmal:
     
    Brannigan, wir preisen Dich!
Brunnen der Erkenntnis…
     
    Brannigan-Galaxität.
    Hier trippeln unzählige Extremitäten über Wendeltreppen. Dort münden düstere Korridore, endlos wie Straßen, in große Kavernen, wo Dinka-Dschinns und andere exotische Völker die Fragen stellen, die sie jeweils beschäftigen.
     
    Mögen die Grenzen deines Wissens…
der Anfang wunderbarer Entdeckungen sein…
     
    Touristen kommen noch immer nach Brannigan, flanieren noch immer über die Höfe, durch die Gärten, unter Kuppeln und in Grüften, die mit Gemälden verziert sind, deren Farbe noch kräftig leuchtet. Das am meisten bewunderte Gemälde zeigt Gestalten, die durch Flächen sowie helle und dunkle Linien miteinander verbunden sind und die von weitem wie Teile einer glitzernden Wundermaschine wirken. Und wirklich wird das Gemälde von den Dozenten als die Schicksals-Maschine bezeichnet.
    »Die Wesen auf der Kuppel…«, ruft ein Führer und lenkt die Blicke nach oben, »…sind die Arbai, die Schöpfer des Arbai-Geräts, das die Menschheit vor sich selbst gerettet hatte, indem es in der ganzen Galaxis die Fauna Sapiens etabliert hat. Die Letzten der Arbai befinden sich nun in Stasis auf dem Planeten Woanders.«
    Die Touristen fummeln an den Aufnahmegeräten herum und zeichnen die Veranstaltung zur späteren Erbauung auf. Die Dozentin fährt mit dem Lichtzeiger nach links. »Die Gestalt im Osten der Kuppel ist Marjorie Westriding, welche die Menschheit vor der Arbai-Pest gerettet hat. Sie war eine Prophetin in der Periode der Mittleren Diaspora, und der Mann neben ihr ist ihr Gefährte, Samasnier Girat, manchmal auch der hl. Sam genannt wegen seines Einsatzes für den Erhalt des Geräts.
    Die Prophetin Marjorie und der hl. Sam kamen einst als Auferstandene auf den Planeten Woanders. Authentische Reiserouten sind im Büro des Vize-Kanzlers für Historische Realisation erhältlich.«
    In jeder Gruppe gibt es mindestens ein paar Leute, die ernsthaft erwägen, auch auf Pilgerfahrt zu gehen. Letztlich wird dann doch nichts daraus, was aber weder die Prophetin noch den Heiligen enttäuscht, weil sie bisher nicht wieder auferstanden sind.
    »Die Gestalten im Westen der Kuppel sind die Zy-Czorsky-Zwillinge, Nela und Bertran, Retter der Menschheit in der Prä-Diaspora-Zeit. Nela weist nach oben, auf die mystische Schildkrötentaube, während Bertran den symbolischen Wagenheber hält. Neben Nela ist ihr Lebensgefährte, Danivon
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