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Mondschein, Kuesse Und Amore

Mondschein, Kuesse Und Amore

Titel: Mondschein, Kuesse Und Amore
Autoren: Kate Hardy
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Menschenmenge zu drängen, sah er in ihrem Gesicht, dass der Brunnen ihre Erwartungen erfüllte. „Wow. Der ist ja riesig“, sagte sie. „Ich kann nicht glauben, wie weiß er ist, und das Wasser wirkt so klar und blau. Und sieh nur, wie perfekt die Skulpturen gemeißelt wurden.“ Ihre Augen leuchteten. „Die Pferde – ihre Mähnen sehen aus, als wären sie echt und nicht aus Stein, und sie werden vom Wind aufgebauscht, und das Wasser klingt wie das Donnern ihrer Hufe.“
    Normalerweise war der Trevi-Brunnen für Rico nichts weiter als eine Touristenfalle, doch in diesem Moment sah er, was sie sah.
    Die Stufen, die zum Brunnen hinunterführten, waren voller Touristen. Es gelang Rico, Ella bis ganz nach vorn zu dirigieren, wo sie sich auf den Rand des Brunnens setzte und er sie dabei fotografierte, wie sie eine Münze über die rechte Schulter warf – ein Versprechen, dass sie nach Rom zurückkehren würde.
    „Müssen es drei Münzen sein?“, fragte sie.
    Er lächelte. „Nein. Wenn du an den Film denkst, da geht es um drei verschiedene Leute, die eine Münze hineinwerfen.“
    „Ich dachte, ich hätte irgendwo gelesen, dass …“ Sie winkte ab. „Ach, schon gut.“
    Er wusste genau, was sie meinte – er kannte die Legende. Wirft man eine Münze, wird man nach Rom zurückkehren. Wirft man zwei, wird man sich verlieben. Wirft man drei, wird man heiraten. War es das, worauf sie hoffte? Zu heiraten oder sich zu verlieben?
    Aber das ging ihn ja nichts an. Er selbst jedenfalls wollte weder das eine noch das andere. Niemals würde er die Fehler seiner Eltern wiederholen. Er hielt seine Beziehungen kurz und schmerzlos und machte sprichwörtlich Schluss, wenn es am schönsten war.
    „Der Brunnen wurde am Ende von Agrippas Aqua Virgo erbaut. Angeblich ist es das süßeste Wasser Roms, auch wenn ich davon abraten würde, es zu trinken“, fügte er schnell hinzu, „und es ist verboten, darin herumzuplanschen.“
    „Wie in La Dolce Vita ?“ Sie lächelte. „Meine beste Freundin ist Lehrerin und Cineastin. Sie hat mir von der Filmszene erzählt.“
    Er konnte sich genau vorstellen, wie Ella in dem Brunnen stand und wie Anita Ekberg das Wasser auf sich niederprasseln ließ. Sodass ihr das T-Shirt am Körper klebte wie eine zweite Haut. Und ihm würde später das Vergnügen zuteil, ihr das Kleidungsstück abzustreifen. Im Moment könnte ich selbst ein bisschen kaltes Wasser gebrauchen, dachte er trocken. In Ella Chandlers Gegenwart wurde ihm ganz schön heiß.
    Offiziell waren sie am Ende ihrer Tour angelangt. Er wusste, dass er sie zum Hotel hätte zurückbegleiten oder ihr ein Taxi rufen sollte, aber irgendwie fiel es ihm schwer, sich von ihr zu trennen. Und zu seiner eigenen Überraschung gab er dem Verlangen nach, die Zeit mit ihr noch ein bisschen auszudehnen. Wo war seine Disziplin?
    „Zeit für eine Pause“, sagte er und fand einen ruhigen Tisch in einem der kleinen Cafés in einer Seitengasse. Nach einem Blick auf die Karte bestellte er ihr ein Glas Spremuta , frisch gepressten Blutorangensaft, und für sich selbst einen Espresso. Er kippte ihn in einem Zug hinunter und lächelte schuldbewusst, als er ihren fragenden Blick sah. „Verzeihung. Das ist eine meiner schlechten Angewohnheiten.“
    Ihre Augen blitzten verführerisch, als sie sagte: „Darf ich fragen, was die anderen sind?“
    „Nein.“ Doch der Kaffee hatte seinen gesunden Menschenverstand nicht wiederhergestellt. Die Worte kamen aus seinem Mund, bevor er sie zurückhalten konnte. „Hast du heute Abend schon Pläne?“
    „Warum?“ Sie klang misstrauisch.
    „Ich habe mich gefragt, ob du vielleicht mit mir zu Abend essen möchtest. Wenn du nichts Besseres vorhast.“
    Sie blinzelte. „Zu Abend essen?“
    „Ganz schlicht. Traditionell römisch.“ Oder er könnte für sie kochen. Er wusste einen perfekten Platz für den Tisch. Selbst das feinste Restaurant in Rom hatte nicht so eine schöne Aussicht.
    Abendessen.
    Ein Date.
    Einerseits war Ella überrascht und geschmeichelt, dass so ein attraktiver Mann mit ihr ausgehen wollte. Andererseits wäre sie am liebsten davongelaufen. Zwar war sie über Michael hinweg, aber sie scheute davor zurück, so schnell wieder jemanden an sich heranzulassen.
    Doch sie war in Rom. Der Ewigen Stadt. Wie schön wäre es, den ersten richtigen Abend in Rom nicht allein zu verbringen. Und dieser Rico wollte sie ja nur zum Essen einladen. Mehr nicht. Wäre es denn wirklich so schlimm, Ja zu sagen und seine
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