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Mondschein, Kuesse Und Amore

Mondschein, Kuesse Und Amore

Titel: Mondschein, Kuesse Und Amore
Autoren: Kate Hardy
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Blick zu bewundern.
    „Atemberaubend. Genau so, wie ich es mir vorgestellt habe“, gestand sie leise. „Ich muss mich bei dir bedanken.“
    „Hey, das ist mein Job“, erklärte er. Hauptsächlich, um sich selbst daran zu erinnern, dass sie ein Gast und damit tabu für ihn war. Und selbst wenn sie nicht tabu gewesen wäre, sie war nicht sein Typ. Er stand auf große, schlanke, elegante Frauen, die die Regeln kannten und keine emotionalen Zugeständnisse von ihm erwarteten. Dafür ermöglichte er ihnen das Luxusleben, das sie sich wünschten. Für einige Zeit. Auf Dauer hatte ihn noch keine Frau gereizt.
    Er zwang sich, sich wieder auf seinen Job zu konzentrieren. „Als Nächstes zeige ich dir das Forum Romanum.“
    „Hat dort nicht Mark Anton die Rede gehalten – jedenfalls laut Shakespeare?“, fragte sie.
    „Ja.“ Lachend zeigte er auf einige Säulen in der Ferne. „Die Grabrede hat er am neuen Rostum gehalten – dort drüben beim Tempel des Saturn. Die Hälfte der Fremdenführer kann sie aufsagen.“
    „Und du? Kannst du das auch?“
    Sie hat Grübchen, bemerkte er. Ganz entzückende Grübchen. Und es kostete Rico einige Mühe, sich auf ihre Fragen zu konzentrieren, statt ihre Wange zu streicheln, um herauszufinden, ob ihre Haut sich auch so zart anfühlte, wie sie aussah. Was war nur los mit ihm? Sonst war er doch nie so abgelenkt. Nie. „Wenn du willst, beweise ich es dir. Es sei denn, du möchtest die Rede halten.“
    „Ich weiß, das ist ein bisschen albern, aber würde es dir etwas ausmachen?“
    „Überhaupt nicht. Kann man mit der Kamera auch Videos machen? Ich könnte es für deine Freunde filmen, wenn du möchtest.“
    „Das ist sehr nett von dir.“
    Nein, er war alles andere als nett . Seine letzte Freundin hatte ihn als Roboter bezeichnet, der nur seine Arbeit kannte. Aber Rico, der Fremdenführer, war nett, jedenfalls oberflächlich betrachtet. „Dafür bin ich doch da. Damit du dich in Rom wie zu Hause fühlst.“
    Ella zeigte ihm, wie die Kamera funktionierte und berührte ihn dabei ganz leicht mit den Fingern. Heiß durchströmte es seinen Körper, und fast hätte er aufgestöhnt. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal so stark auf eine Frau reagiert hatte. Und dann konzentrierte er sich lieber darauf, sie zu filmen, während sie die Rede deklamierte.
    „Du hast eine sehr schöne, klare Stimme“, lobte er, als sie fertig war und er ihr die Kamera wiedergab.
    „Vielen Dank.“ Sie errötete und sah dabei sehr hübsch aus. Unwillkürlich stellte Rico sich vor, wie sie wohl mit vor Verlangen geröteten Wangen aussah. Verlangen, dass er in ihr geweckt hatte.
    Genug. Erotische Fantasien mit Ella Chandler waren indiskutabel. Schließlich war sie Gast in seinem Hotel. Dann war sie eben die erste Frau, die ihn faszinierte, seit er vor mehr als drei Jahren Chef der Rossi-Hotels geworden war. Er wusste, wie vergänglich sexuelle Anziehung war. Und er hatte keine Zeit, sich ablenken zu lassen.
    Als sie zur Via Nova zurückgingen, schien Ella von den Glyzinienranken entzückt, deren blasslila Blüten wie ein Baldachin herabhingen.
    „Gib mir deine Kamera. Und lächeln“, befahl er und knipste ein paar Fotos von ihr, umrahmt von Glyzinien.
    Auf seiner Dachterrasse gab es eine Ecke, die genauso aussah. Und plötzlich stellte er sich vor, wie er Ella unter dem nächtlichen Himmel küsste, ihre Hand an seiner Wange, seine Hände in ihrem Haar, ihr verlangender Mund …
    Hilfe. Er musste an etwas Unverfängliches denken. Schnell. Etwas, das nichts mit Sex zu tun hatte. Es beunruhigte ihn, dass sie so eine Wirkung auf ihn ausübte. Bisher war es ihm nie schwergefallen, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren.
    „Was machst du bei dir zu Hause in England?“, fragte er.
    „Du meinst beruflich?“ Sie zuckte die Schultern. „Ich bin Buchhalterin.“
    „Und bringt dir dein Job Spaß?“
    „Er ist sicher.“
    Ihm fiel auf, dass sie der Frage ausgewichen war. Seltsam. Warum hatte sie einen sicheren Job gewählt, und keinen, der ihr gefiel?
    Als Buchhalterin saß sie wahrscheinlich die meiste Zeit am Schreibtisch. Sie sah nicht wie jemand aus, der ins Fitnessstudio ging oder jeden Morgen joggte. Wahrscheinlich konnte sie eine Pause gebrauchen.
    „Was hältst du davon, wenn wir irgendwo eine Kleinigkeit essen?“, schlug er vor.
    Er ging mit ihr in eine winzig kleine Osteria mit exzellenter Küche und besorgte ihnen einen Tisch in dem kleinen Hof, wo üppige Weinranken die Gäste
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