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Mondschein, Kuesse Und Amore

Mondschein, Kuesse Und Amore

Titel: Mondschein, Kuesse Und Amore
Autoren: Kate Hardy
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Aufmerksamkeit zu genießen? Ein harmloser Flirt würde ihr nach der Enttäuschung mit Michael vielleicht ein bisschen Selbstvertrauen zurückgeben. Bei dem Gedanken an Michael fiel ihr ein, dass sie Rico etwas fragen musste. Es war ein bisschen peinlich, aber niemals wollte sie jemandem antun, was Michaels Geliebte ihr angetan hatte. „Hast du keine Frau oder Freundin?“
    „Nein. Ich bin Single.“
    „Ich auch.“ Nur damit das klar war. Und das wollte sie auch bleiben. Sie würde nie wieder jemandem die Gelegenheit geben, sie zu enttäuschen, so wie alle Männer in ihrem Leben sie bisher enttäuscht hatten. Ihr Vater, ihr Verlobter …
    Sie war versucht, irgendeine fadenscheinige Entschuldigung vorzuschieben. Doch irgendetwas an Rico reizte sie. Sie genoss seine Gesellschaft. Und sie war schließlich zu ihrem Vergnügen in Rom.
    „Okay“, sagte sie schließlich. „Ich würde gern mit dir essen gehen.“
    „Bist du Vegetarierin, oder gibt es sonst irgendetwas, was du nicht isst?“
    „Nein. Und ich habe auch keine Allergien.“
    „Gut. Dann treffen wir uns im Hotel“, schlug er vor. „Ich hole dich um acht Uhr ab.“

2. KAPITEL
    Rico begleitete Ella bis an die Hotelrezeption und ging dann in sein Büro. Seine Sekretärin war dabei, ihren Schreibtisch aufzuräumen und wollte offenbar gerade Feierabend machen. „Lina, ich weiß, es ist schon spät und das kommt ein wenig unvorbereitet, aber können Sie alle meine Termine in den nächsten drei Tagen absagen?“, bat er.
    „Natürlich. Ist etwas passiert? Ist Ihr Großvater krank?“, fragte sie besorgt.
    „Nein, es geht ihm gut.“
    „Ihr Vater?“
    Nein, und bestimmt würde Rico nicht alles stehen und liegen lassen, um an das Krankenbett seines Vaters zu eilen. Ihm war sehr wohl bewusst, dass auch Lina das wusste. Sie arbeitete länger für die Rossi-Hotelkette als er selbst, lange genug, um genau zu wissen, warum Rico keine Zeit für seine Eltern hatte – und nie haben würde. „Ich nehme mir nur ein paar Tage frei.“
    Sie blinzelte. „Sind Sie krank?“
    „Sehr witzig.“ Er bedachte sie mit einem finsteren Blick. „Ich bin gar nicht so ein Workaholic.“
    „Oh doch, das sind Sie, Rico.“ Sie tätschelte seinen Arm, um ihre Worte abzuschwächen. „Wissen Sie, um diese Zeit ist sowieso niemand mehr im Büro, also hat es keinen Sinn, jetzt noch anzurufen. Ich kümmere mich gleich morgen als Erstes darum, all Ihre Termine zu verschieben.“
    „Danke. Ich habe immer mein Handy dabei, falls Sie mich erreichen müssen.“
    „Keine Sorge, ich rufe nicht an. Eine Pause wird Ihnen guttun.“ Sie zögerte. „Fahren Sie weg?“
    „Vielleicht.“
    Sie lächelte spöttisch. „Dabei sollte ich inzwischen wissen, dass ich Ihnen nicht mit persönlichen Fragen kommen darf.“
    Er verzog das Gesicht. „Verzeihung. Ich wollte nicht unhöflich sein.“
    „Aber Ihr Privatleben ist tabu. Ich weiß.“ Sie verdrehte die Augen. „Wie halte ich es nur mit Ihnen aus?“
    „Muss wohl mein Charme sein“, scherzte er. Dann wurde er wieder ernst. „Danke, Lina. Ich weiß Sie wirklich zu schätzen.“
    „Das weiß ich doch, tesoro . Deshalb lasse ich mir Ihr unmögliches Benehmen ja auch gefallen.“ Doch sie lächelte. „Genießen Sie Ihre freien Tage.“
    „Das werde ich.“ Sein Schritt fühlte sich schon leichter an. Was lächerlich war. Die Sache hatte keine Zukunft. Ella Chandler war Touristin. In ein paar Tagen war sie wieder fort. Aber vielleicht, nur vielleicht, hatte Lina recht. Ein bisschen Spaß würde ihm guttun.
    Rico verließ sein Büro und machte sich auf den Weg zum Schlachter. Es war lange her, dass er einkaufen gewesen war, und es fühlte sich sonderbar an. Auf dem Nachhauseweg ging er beim Gemüsehändler vorbei, beim Bäcker und beim Delikatessenladen. Dann krempelte er die Ärmel hoch und begann, vor sich hin summend, das Abendessen vorzubereiten.
    Was trägt man in Rom zum Abendessen? fragte Ella sich. Eigentlich hatte sie sich irgendwo in eine kleine Trattoria setzen und beim Essen Leute beobachten wollen, oder vielleicht in dem Reiseführer lesen, den sie mitgebracht hatte. In letzter Minute hatte sie ein luftiges Sommerkleid eingepackt. Wenn sie ihr Haar hochsteckte, war das hoffentlich schick genug. Falls Rico sie in ein richtig feines Restaurant ausführte, hatte sie allerdings ein Problem. Doch da er die Stadt kannte wie seine Westentasche, nahm sie an, er würde ein kleines, verstecktes Lokal wählen, wo das Essen gut
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