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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe
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»Die Erwachsenenverschwörung.«
    »Aber ich bin doch jetzt verheiratet! Ich muß es tun! Bitte…«
    »Erzähl es ihr schon«, meinte Naldo zu seiner Schwester und glitt ins Meer zurück.
    Nada hatte Respekt vor ihrem Bruder, und natürlich war er derjenige gewesen, der diesen Weg der Zweierhochzeit vorgeschlagen hatte. Also erzählte Nada ihr es.
    »Du meinst, das ist alles, was es damit auf sich hat?« fragte Electra verwundert und irgendwie enttäuscht.
    »Das ist kein großes Geheimnis, nicht wahr?« erwiderte Nada. »Du mußt versprechen, es nicht irgendwelchen Kindern zu erzählen, denn wenn sie es jemals herausfänden, wie wenig es da zu wissen gibt, würden sie den Erwachsenen geradeaus ins Gesicht lachen.«
    »Das sehe ich ein«, stimmte ihr Electra zu. Dann umarmte sie Nada und begann den Strand hinaufzulaufen. Nun wußte sie wenigstens, wie man es machte. Sie konnte jetzt ihr eigenes Leben retten und Dolph für morgen befreien. Seltsamerweise hatte sie dabei gemischte Gefühle.
    Wieder im Schlafzimmer angekommen, fand sie Dolph ängstlich wartend vor. »Ich hatte Angst, daß dir etwas passiert ist«, sagte er.
    »Nein, wir sind hier jetzt vollkommen sicher«, entgegnete sie. »Denk daran, dies ist die Insel der Liebe.«
    »Und ich liebe dich«, lachte er.
    Sie schlug mit einem Kissen nach ihm.
    Er hielt sie fest und küßte sie.
    Es entstand ein Gerangel, bei dem sie sich umarmten und kitzelten. Sie hatten großen Spaß. Aber schließlich mußten sie zum Ernst der Lage zurückkehren.
    »Wir müssen einander sehr eng umarmen«, erläuterte Electra. »Aber da gibt es noch einen Haken.«
    »Wir haben uns doch schon umarmt«, widersprach er. »Es macht mir nichts aus. Was ist der Haken dabei?«
    »Keine Kleider zu tragen.«
    »Meinst du…?«
    »Kein Unterhemd. Keine Unterhose für dich. Kein Höschen für mich.« Das war das Schreckliche daran. Mit dem fabelhaften rosa Höschen würde sie alles verlieren, was von ihrer Attraktivität noch geblieben war.
    Aber er schien mit diesem unglückseligen Aspekt der Angelegenheit ziemlich gut klar zu kommen. »Woher wissen wir, wann das Zeichen gesendet wird?«
    »Das erkennen wir daran, daß wir die Ellipse sehen.«
    »Die was?«
    »Sie sieht aus wie drei Flecken und kennzeichnet immer das Signal an den Storch. Nada erzählte mir das.«
    »Also umarmen wir uns weiter, bis wir die Flecken sehen?« fragte er. Er hatte Schwierigkeiten mit dieser Vorstellung.
    »Genau das.«
    »Das scheint mir ja sehr einfach zu funktionieren.«
    »Es ist Magie.« Was hätte es schon für einen Sinn, wenn sie zugeben mußte, daß sie es selbst kaum glaubte? Es mußte einfach funktionieren.
    »Ach, ja. Also machen wir es so.«
    Sie zogen ihre Unterwäsche aus und umarmten sich. »So nah?« fragte Dolph.
    »Näher.«
    Er drückte sie so sehr, daß ihre Rippen weh taten. »So nah?«
    »Das ist kräftig, aber noch nicht nah«, keuchte sie.
    Er ließ sofort nach. »Es tut mir leid, Lectra. Ich will dich nicht verletzen! Ich will dich lieber küssen.«
    »Das können wir auch tun.«
    »Können wir? Donnerwetter, das ist toll!«
    Er küßte sie, und sie küßte ihn. Sie wälzten sich herum, umarmten sich noch mehr und küßten sich immer wieder. Und je mehr sie das taten, desto mehr Spaß machte es. Das Fehlen der Kleider schien überraschenderweise nicht zu stören. Dolph schien es genauso gut zu gefallen. Bald vergaßen sie, was sie tun sollten: Sie küßten sich nur immer wieder, umarmten und umarmten sich und kamen sich näher und näher. Sie waren sich so nahe, daß es schwer war zu sagen, wo einer von ihnen aufhörte und der andere begann. Wie Geister oder Dämonen schienen sie sich gegenseitig zu durchdringen. Aber es störte sie nicht im geringsten. Electra wußte, daß sie schließlich auf ihr Vorhaben zurückkommen mußte, dem Storch das Zeichen zu geben, aber das konnte warten. Das hier machte viel zu großen Spaß. Sie liebte Dolph, und er liebte sie auch!
    Electra verspürte einen elektrischen Schauer und erkannte, daß sie dabei war, die Kontrolle über ihr magisches Talent zu verlieren. Der Strom ging von ihr aus und elektrifizierte beide sanft. Sie hoffte, daß das harmlos war, weil sie einfach nicht damit aufhören konnte, ihn zu küssen.
    Dann wurde Dolphs Körper heiß und seine Augen glasig, sie starrten hinter ihr Gesicht. »Dolph! Was ist los?« fragte sie und hatte Angst, daß er in die nächste Trance fallen würde, oder daß ihr Strom zu stark gewesen war und ihn
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