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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe
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Electra. »Nein, ich glaube nicht, daß ich das brauchen werde. Lectra, du sollst mich nicht zum letzten Mal küssen, denn es wird kein letztes Mal geben. Zumindest solange ich noch bei klarem Verstand bin. Aber falls du mit mir über irgend etwas, was in der vergangenen Zeit passiert ist, streiten möchtest oder falls du mir nun böse bist, daß ich solange so dumm und blöde zu dir war…«
    »Ich will!« erklärte sie und schritt auf ihn zu, mit tränenüberströmtem Gesicht. Sie knisterte vor Elektrizität wie in der vergangenen Nacht, und ihr Kuß versetzte ihn gleichsam in einen schwebenden Zustand. »Ich liebe dich, so dumm wie du bist«, flüsterte sie zärtlich.
    »Ich… ich glaube, das wäre es dann«, sagte Dolph, nachdem sich der Strudel in seinem Kopf einigermaßen beruhigt hatte. »Ich, wir… ich weiß nicht, was wir nun tun werden, außer, daß wir auf jeden Fall verheiratet bleiben. Ich danke euch allen, daß ihr gekommen seid.«
    »Du wirst uns immer willkommen sein. Du Dummer«, sagte König Nabob barsch und glitt irgendwie ganz zufrieden davon.
    Dolph sah sich im Pavillon um – noch immer etwas benommen von der Einfachheit dieser zufriedenstellenden Lösung. Als er jedoch sah, wie Clio und die Elfe Jenny miteinander sprachen, erkannte er, daß es natürlich schon allein deshalb so gut gegangen war, weil die Muse der Geschichte selbst gekommen war, um die Fäden in die Hand zu nehmen. Der Fluch des Magiers Murphey, der sich auf Ches Entführung ausgewirkt hatte, hätte auch andere Aspekte der Geschichte von Xanth durcheinanderbringen können. Er hatte aber auf diese Weise Dolphs persönliches Eingreifen erforderlich gemacht, so daß alles gut ausgehen konnte.
    »Ich vermute, Clio erklärt Jenny gerade alles über die Musen«, bemerkte Chex. »Die Elfe hat einige Geschichten erzählt, aber die Einzelheiten ihrer Schilderung waren nicht genau genug. Nun, sie kommt eben aus einem anderen Land, und wahrscheinlich wurde noch nie etwas von ihr in den Büchern der Musen festgehalten. Ich bin Clio sehr dankbar dafür, daß sie sich dazu entschlossen hat, sich selbst um diese Angelegenheit zu kümmern.«
    Sie war also gar nicht wegen Dolphs nichtvollzogener Scheidung gekommen! Er war froh darüber.
    »Nada und ich werden jetzt zum Berg Etamin zurückkehren«, sagte Naldo. »Aber wir werden sicherlich weiterhin in Verbindung bleiben.« Irgendwie hatte Dolph den Eindruck, daß der Prinz der Naga von dem Ausgang dieser Geschichte nicht sonderlich überrascht war. Vielleicht hatte er eine Ahnung davon, was es für einen jungen Mann bedeutete, die Hochzeitsnacht mit seiner Frau zu verbringen. Er war schließlich derjenige gewesen, der diese Heirat und die anschließende Scheidung vorgeschlagen hatte, und er war es auch, der sich darum sorgte, seiner Schwester jeglichen Kummer zu ersparen. Es schien, als hätte er dafür den richtigen Weg gefunden. Falls es so war, hätte ihm Dolph viel zu verdanken, weil er ihn auf diese Weise dazu gebracht hatte, Electras wirkliches Wesen zu entdecken. Nicht, daß Nada in seinen Augen oder seinem Herzen weniger liebenswert erschien, aber er hatte nun, nach alledem, endlich eine andere Möglichkeit gefunden, glücklich zu werden.
    »Warte doch, Naldo«, sagte der Zentaur Cheiron. Auch er schien nicht besonders überrascht zu sein. Wahrscheinlich war keiner der männlichen Hochzeitsgäste in irgendeiner Weise von dem Ausgang der Geschichte überrascht. »Wir wollten euch fragen, ob ihr in unserer Familie heute nachmittag für uns fohlensitten könntet.«
    Nada war verblüfft. »Du meinst, auf Che, Gwenny und Jenny aufpassen?«
    »Und Sammy«, sagte Che. »Das brillante Brillenspektakel.«
    »Aber warum?«
    »Weil wir Prinz Dolph und Prinzessin Electra auf die andere Seite des Mondes bringen müssen«, erklärte Cheiron.
    »Was?« fragte Electra.
    »Eure Flitterwochen«, klärte sie Chex auf. »Das ist so Tradition.«
    »Ich dachte… ich meine, du sagtest zu mir… ich wäre keine…«
    »Du hast jetzt einen Prinzen geheiratet«, sagte Naldo. »Du bist die erste Prinzessin, von der man sagen wird, daß sie Blue Jeans trug.«
    »Das ist richtig!« stimmte Dolph zu und ergänzte: »Und wenn ich König werde, wirst du Königin.«
    Electra begann zu schwanken. Naldo fing sie auf und stützte sie, bevor sie zu Boden stürzte. »Prinzessinnen fallen immer sehr schnell in Ohnmacht«, sagte er. »Besonders wenn sie noch neu sind. In den nächsten Tagen solltest du immer ganz besonders
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