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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe
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dicht in ihrer Nähe bleiben und sie gut im Auge behalten, Prinz Dolph.«
    »In den nächsten Wochen «, betonte Nada. »Doch Prinzessinnen werden durch reichliche Zuwendung auch schnell wieder kuriert.«
    » Monate «, verbesserte sie Chex. »Wahrscheinlich sogar Jahre .« Ihre Stimme klang sehr autoritär, in der Art, wie Erwachsene eben zu sprechen pflegten, aber Dolph fand das nicht weiter störend oder gar ärgerlich. Er würde sein Bestes geben.
    Dolph fühlte sich auch ein wenig schwindlig. Bevor er sich versah, saß er schon auf Cheirons Rücken, während Electra auf Chex’ Platz nahm. Sie wurden leichter und leichter, als die Schweife der Zentauren sie mit einem leichten Klaps berührten. Dann waren sie schon in der Luft, flogen über den Strand und den Pavillon dem Mond entgegen, oder besser gesagt dorthin, wo er sich zu dieser Tageszeit gerade befinden mochte.
    Dolph blickte hinunter. Die Kinder liefen eben zum nassen Sandstrand und begannen, kleine Sandburgen um den Kater zu errichten, der ganz still dasaß und sie gewähren ließ. Alle Kinder, außer der Elfe Jenny. Sie stand etwas abseits, allein, und sah verträumt in eine Richtung. Dolph wußte, daß es die Richtung war, in der ihre Heimat lag, die Welt der Zwei Monde. Er konnte sich vorstellen, wie ihr zumute war, etwas zu verlieren, an dem ihr ganzes kleines Herz hing, und doch auf eine andere Weise glücklich zu werden. Er hatte jedoch den Verdacht, daß ihre Geschichte noch nicht ganz zu Ende war. Die Musen waren jetzt am Höhepunkt ihrer Geschichte angelangt und würden sich darum kümmern, wie sie sich auch um seine Geschichte gekümmert hatten.
    »Sieh nur!« rief Electra und zeigte mit dem Finger nach unten.
    Dolph sah in die Richtung, in die sie zeigte. Hinter dem zentralen Gebirgsgrat der Insel der Liebe konnten sie zwei Einhörner – ein männliches und ein weibliches – erkennen, die beide auf die Elfe Jenny zugingen.
    »Ich glaube, ich kenne diese Einhörner!« erklärte Chex. »Sie kamen in einem Traum vor, den wir inszenierten!«
    »Che hat von einem Traum gesprochen, den er zusammen mit Jenny träumte«, sagte Cheiron. »Glaubst du…?«
    »Sieh mal, Clio beendet das Kapitel«, sagte Electra und beobachtete die Muse, die gerade ihren Notizblock einsteckte.
    »Sie hat den gesamten Band beendet«, sagte Cheiron. »Ich fürchte, diese Flitterwochen werden nicht mehr darin dokumentiert.«
    Dolph sah zu Electra hinüber, die ihn anlächelte. Die Muse der Geschichte würde also die Aktivitäten ihrer kommenden Flitterwochen nicht in ihrem Buch festhalten? Um so besser. Sie waren inzwischen selbst zu Mitgliedern der Erwachsenenverschwörung geworden, vor der sie sich als Kinder so gefürchtet hatten.
     
    ENDE
     
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