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Nachhaltig genießen - Rezeptbuch fuer unsere Zukunft

Nachhaltig genießen - Rezeptbuch fuer unsere Zukunft

Titel: Nachhaltig genießen - Rezeptbuch fuer unsere Zukunft
Autoren: Karl von Koerber , Hubert Hoehler
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Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser!
    Ich freue mich, Sie mit diesem Buch auf die spannende Reise in die Nachhaltigkeit begleiten zu können. Das Buch soll Ihnen den Start in diese Richtung erleichtern und Lust machen auf mehr – wenn Sie nicht ohnehin schon dabei sind. Es enthält viele Hintergrundinformationen und nützliche Hinweise und natürlich Hubert Hohlers leckere Rezepte: Mit allem zusammen können Sie mehr Nachhaltigkeit in Ihren Alltag bringen.
    Ich bin Wissenschaftler und meinte zunächst, die theoretischen Erklärungen am Anfang (und auch am Ende) des Buches reichen als Einstieg, aber der Verlag sah das anders: »Herr von Koerber, die Leserinnen und Leser wollen doch auch etwas über Sie persönlich erfahren!« Die Idee, meinen gewissermaßen »nachhaltigen Werdegang« zu erzählen, sprach mich dann doch an. Und so kamen an einem wunderbar spätsommerlichen Septembertag zwei Redakteurinnen des TRIAS Verlags zum Gespräch vorbei …
    Kerstin Mendler, Julia Reichmann (TRIAS): Herr von Koerber, Sie gehören vermutlich zu den »nachhaltigsten« Menschen in Deutschland. Wie sind Sie denn eigentlich zur Ernährung und zur Nachhaltigkeit gekommen?
    Dr. Karl von Koerber (KvK): Wenn ich mir das überlege, dann lebte ich schon weitgehend nachhaltig, als der Begriff noch nicht in aller Munde war. Den Grundstein legten meine Eltern: Sie hatten einen eigenen Garten, den sie biologisch bewirtschafteten, und sie kauften auch sonst Bio-Lebensmittel ein – was vor 40 Jahren nicht leicht und alles andere als selbstverständlich war.
    TRIAS: Vom biologischen Garten zur Nachhaltigkeit ist es aber doch noch ein weiter Weg …
    KvK: Stimmt. Bei mir gab es dafür auch eine wichtige Schlüsselerfahrung. Als ich 16 Jahre alt war, erkrankte meine Mutter an Krebs. Sie kam zunächst zur Operation in eine Uniklinik, aber die Behandlung danach half ihr nicht befriedigend weiter. Eine Freundin gab ihr den Rat, zusätzlich in eine Klinik für Naturheilverfahren und Ganzheitsmedizin zu gehen. Der dortige Chefarzt Dr. Max-Otto Bruker war auch einer der Vorreiter der Vollwerternährung und gleichzeitig Umweltaktivist. Für ihn war Ernährung eine wichtige Säule der Krebstherapie – und unter der Kombination von universitärer und naturheilkundlicher Behandlung verbesserte sich der Zustand meiner Mutter zusehends. Sie kam wieder zu Kräften und lebte noch eine Reihe von Jahren in Gesundheit. Als Jugendlicher hat es mich außerdem geprägt, in den 1970er-Jahren mit meinen Eltern und Geschwistern zusammen auf Anti-Atomkraft-Demos zu fahren! Gemeinsam setzten wir uns bei der Stadt Marburg dafür ein, eine der ersten Solar-anlagen auf das Dach unseres Elternhauses bauen zu dürfen – damals keine einfache Sache, heute wird es dagegen staatlich gefördert.
    TRIAS: Sie sagten ja, Ihre Eltern gaben Ihnen die entscheidenden Impulse für Ihr Leben – welche Rolle spielte Ihr Vater?
    KvK: Eine sehr wichtige. Mein Vater kam aus der Landwirtschaft und war später im Bereich der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an den Universitäten in Gießen und Marburg tätig. Fragen, mit denen er sich beschäftigte, waren beispielsweise, wie man die Ost-West-Beziehungen und auch die Weltwirtschaft besser gestalten könnte oder wie alle Menschen auf der Welt ein gerechteres Einkommen und etwas zu essen haben könnten. Für ihn war soziale Gerechtigkeit ein großes Anliegen. Seine letzte Veröffentlichung beeindruckte mich besonders, sie hieß »Was ist sozial?«.
    Er stellte unbequeme Fragen: etwa, ob die Menschen in reichen Industrieländern auf Kosten der Menschen in Entwicklungsländern leben? Oder wie die globalen Warenströme verlaufen und wer woran was verdient? Mit all diesen ökonomischen und sozialen Fragen meines Vaters – aber auch mit den gesundheitlichen und ökologischen Themen meiner Mutter – kam ich schon sehr frühzeitig in Kontakt.
    TRIAS: Das klingt ja spannend. Wie ging es dann nach der Schulzeit weiter?
    KvK: Als ich mich beruflich orientierte, hörte ich vom Studiengang »Ernährungswissenschaft«. Das war ein Aha-Erlebnis für mich. Ich entschied mich für die Uni Gießen. Noch vor Beginn meines Studiums machte ich ein Praktikum auf einem Bio-Bauernhof, später in der Küche eines Naturheilsanatoriums mit eigener ökologischer Gärtnerei.
    TRIAS: Wie hat sich die Anfangsfaszination für die Ernährungswissenschaft dann weiterentwickelt?
    KvK: Ehrlich gesagt, stellte sich schnell Ernüchterung ein. Denn es ging an der Uni
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