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Mond der Unsterblichkeit

Mond der Unsterblichkeit

Titel: Mond der Unsterblichkeit
Autoren: Elke Meyer
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Mutter glaubte immer, andere wären genau so extrovertiert wie sie und müssten jedes Detail preisg e ben.
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen. Sie ließen von mir ab, als Revenant e r schien.“
    „Und weiter? Was hat Revenant dann gemacht?“
    Amber funkelte ihre Mutter an. Es zeugte von wenig Rüc k sichtnahme, ihn zu bedrängen. Spürte sie denn nicht, dass er nicht da r über reden mochte? Dem musste sie Einhalt gebieten. Aidan war traumatisiert. I r gendwann würde er sich ihr öffnen, davon war sie überzeugt.
    „Mom, bitte lass Aidan ein wenig Zeit. Er hat viel durchgemacht und braucht Ruhe. Morgen ist auch noch ein Tag.“
    Mom hob zu einer neuen Frage an, verkniff sie sich dann aber, als sie Ambers warnenden Blick auffing.
    „Entschuldig bitte, Aidan, aber die Ereignisse haben mich so aufgekratzt. Wenn ich nicht darüber reden kann, ersticke ich.“ Sie legte eine Hand an ihre Kehle und suchte seinen Blick.
    Aidans Blick war leer, als befände er sich nicht in ihrer Mitte. Irge n detwas war mit ihm geschehen, das ihn völlig verändert hatte. Die Aura von Furcht und Zorn, die ihn umgab, beunruhigte Amber. Entweder hatte er einen Schock, oder er verschwieg ihnen etwas Wichtiges.
    Hermits Stirnrunzeln bestätigte das ungute Gefühl in Amber. Sie e r tappte ihn ein paar Mal dabei, wie er Aidan musterte.
    Als sie Aidan im Wagen nach seinen Erlebnissen b e fragt hatte, war er auch ihr ausgewichen. Der warme Glanz in seinen Augen war einer u n beschreiblichen Starre gewichen. Das war nicht der Aidan, der sie am Morgen mit einem lieb e vollen Blick verlassen hatte.
    „Ich kann nicht darüber reden. Noch nicht“, hatte er geantwortet.
    Sie wollte nicht weiter in ihn eindringen, selbst wenn alles in ihr d a nach schrie, die Wahrheit zu erfahren.
    „Ich fühle mich kaputt und müde und werde schlafen gehen“, sagte Aidan a b wesend in die Runde und erhob sich.
    Er drehte sich zu Amber um. In seinem Blick lag die stumme Au f forderung, ihn zu begleiten. Dann verließ er schleppenden Schrittes das Zimmer.
    „Ich glaube, Aidan hat recht. Ich bin auch todmüde und gehe be s ser zu Bett.“
    Ihre Mutter gähnte herzhaft und stand auf. Ihrem Be i spiel folgte auch Kevin. Amber blieb mit Hermit allein zurück. Sie musste jetzt mit j e mandem reden.
    „Hermit, irgendwas ist mit Aidan geschehen. Ich mache mir So r gen. Haben Sie das auch bemerkt?“
    „Hat eine schwere Prüfung hinter sich und ist erschöpft. Passt schon.“
    „Ich glaube, dass das nicht allein der Grund ist. Er berichtet immer nur bis zur Begegnung mit Revenant und nie darüber hinaus. Vie l leicht hat der Vampir ihn gezeichnet?“
    Hermit rutschte unruhig im Sessel hin und her und zögerte mit se i ner Antwort. „Hermit, du verschweigst mir etwas. Wenn du etwas weißt oder vermutest, dann sage es mir bitte.“
    Sie lehnte sich vor und ergriff die Hand des Alten, der seinen Blick senkte.
    Deutlich spürte sie, dass Aidan, obwohl er die Prüfung geschafft hatte, in G e fahr schwebte. Darüber konnte auch das Schweigen Hermits nicht hinweg tä u schen. Aidan brauchte sie, auch dessen war sie sicher.
    „Bestimmt muss er sich nur tüchtig ausschlafen und morgen sieht alles anders aus.“ Der Alte lächelte ihr aufmunternd zu.
    Doch Amber fühlte sich nicht erleichtert. Sie spürte drohendes Unheil. Ihre Haut kribbelte, wie immer, wenn sie etwas Unangene h mes erfuhr, und das Herz lag schwer in ihrer Brust.
    „Weshalb hat Revenant mich Tochter des Windes genannt?“, fragte sie und e r zählte ihm in einem Zug von ihrem Erlebnis im Moor, und dass sie zweimal die Geister des Windes um Hilfe angerufen hatte, obwohl sie den Grund dafür nicht kannte.
    „Wie ich schon sagte, schlummern in dir Kräfte, eine enge Verbunde n heit zur Natur und ihren Geistern. Ein Wesen seiner Art spürt das.“
    „Du besitzt dieses Wissen, Hermit. Lass mich daran teilhaben. Ich möchte mehr über sie erfahren, diese Kräfte kennenlernen, wissen weshalb ich eine Bi n dung zu ihnen und den Naturgeistern habe. Lehre mich dieses geheime Wissen. Bitte.“
    „Willst du etwa eine Druidin werden, Amber?“ Er lächelte schief und zwinke r te ihr schelmisch zu.
    „Warum nicht? Sag nicht Nein.“
    „Passt schon. Wenn es dir Freude macht.“
    „Danke.“ Amber lächelte ihn an.
     
     

37.
     
    A idan wartete bereits voller Ungeduld auf Amber und wanderte rastlos auf und ab.
    „Wo hast du so lange gesteckt?“, donnerte er los, als sie sein Zimmer b e trat.
    „Ich habe
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