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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele
Autoren: J. D. Robb
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gehüllt. Geschmückte Sträucher und Immergrün funkelten um die Wette. Dahinter erhob sich ein Haus von gigantischen Ausmaßen, eine elegante Festung, Zeugnis eines früheren Jahrhunderts mit beeindruckenden Stein und Glasfronten.
    Im morgendlichen Dämmerlicht schimmerten prächtig dekorierte Bäume in mehreren Fenstern. Roarke, sinnierte sie mit einem kleinen Lächeln, schien mächtig in Weihnachtsstimmung.
    Hübsch geschmückte Christbäume und liebevoll eingewickelte Geschenke waren etwas völlig Neues für ihn und Eve. Beide hatten eine schlimme Kindheit hinter sich und diese auf unterschiedliche Weise kompensiert. Roarke hatte zielstrebig Karriere gemacht und war inzwischen einer der reichsten und mächtigsten Männer weltweit. Eve dagegen wollte Kontrollfunktionen übernehmen, Teil des Systems werden, das in ihrer Kindheit versagt hatte.
    Sie trat für das Gesetz ein. Er - zumindest lange Zeit - dafür, Gesetze zu umgehen.
    Vor einem knappen Jahr hatte sie ein Mordfall zusammengebracht. Seitdem waren sie ein Paar. Sie fragte sich des Öfteren, wie sie das überhaupt zuwege gebracht hatten.
    Sie stellte den Wagen in der Einfahrt ab, lief die Stufen hinauf und durch die Eingangstür, wo sie von einem erlesenen Ambiente empfangen wurde, das die blühendste Fantasie noch übertraf. Antike Möbel, funkelndes Kristall, liebevoll restaurierte Orientteppiche, Antiquitäten, nach denen sich jedes Kunstmuseum die Finger geleckt hätte.
    Sie streifte ihre Jacke ab, wollte sie achtlos über den aus Holz geschnitzten Treppenpfosten werfen, ging zähneknirschend noch einmal zurück und hing sie ordentlich an die Garderobe. Sie und Summerset, Roarkes Majordomus, hatten nämlich einen vorübergehenden Waffenstillstand vereinbart. Damit Weihnachten kein Porzellan zerschlagen würde.
    Aber gut, damit konnte sie leben.
    Wenigstens halbwegs erleichtert, dass der Butler nicht ins Foyer geschossen kam und sie wie üblich anpflaumte, steuerte Eve in den Wohnraum.
    Roarke saß vor dem Kamin und las die Erstausgabe von Yeats, die sie ihm geschenkt hatte. Es war das Einzige, was ihr für einen Mann eingefallen war, der zum einen alles hatte und dem zum anderen die meisten der Fabriken gehörten, wo diese Dinge hergestellt wurden.
    Er sah auf und lächelte ihr zu. Unvermittelt hatte sie Schmetterlinge im Bauch, wie so oft. Ein Blick, ein Lachen von ihm, und sie bekam weiche Knie. Er sah einfach… umwerfend aus, überlegte sie. Schlank, in lässiger Freizeitkleidung fläzte er sich in einem antiken Art-Déco-Sessel, die langen Beine lässig übereinandergeschlagen.
    Er hatte das Gesicht einer griechischen Gottheit mit leicht verschlagenen Zügen, die strahlend blauen Augen seiner irischen Vorfahren und einen Mund, der Frauen die Sinne raubte. Er sieht wahnsinnig gut aus, stellte Eve wieder einmal fest, maskulin attraktiv und sexy, während ihr Blick zärtlich über seine dichten schwarzen Haare glitt, die seine breiten Schultern umschmeichelten.
    Er schloss das Buch, legte es beiseite und streckte die Hand nach ihr aus.
    »Tut mir leid, dass ich weg musste.« Sie lief zu ihm, verschränkte ihre Finger mit seinen.
    »Zu allem Überfluss muss ich jetzt auch noch nach oben ins Büro und dort ein paar Stunden arbeiten.«
    »Ein, zwei Minuten hast du aber doch für mich übrig, oder?«
    »Mmmh, na logo.« Sie ließ sich von ihm auf seinen Schoß ziehen. Schloss die Augen, inhalierte hingebungsvoll seinen Duft, genoss die Wärme seiner Haut. »Unser erstes gemeinsames Weihnachtsfest hattest du dir sicher anders vorgestellt.«
    »Das hat man davon, wenn man einen Cop heiratet.« Der leicht singende Tonfall der Iren sprach aus seiner Stimme, zärtlich wie ein erotischer Poet. »Den man liebt«, setzte er hinzu und hob ihr Gesicht an, um sie zu küssen.
    »Momentan machst du ein selten schlechtes Geschäft.«
    »Finde ich nicht.« Seine Finger glitten durch ihr kurzes braunes Haar. »Du bist alles, was ich will, Eve, eine Frau, die sich engagiert in ihrem Beruf einsetzt. Und die weiß, was mir eine Ausgabe von Yeats bedeutet.«
    »Wahrscheinlich habe ich ein besseres Händchen für meinen Job als beim Kauf von Geschenken. Sonst wäre mir bestimmt mehr eingefallen.«
    Sie musterte den Berg Geschenke unter dem Baum - sie hatte über eine Stunde gebraucht, um sie alle auszupacken. Als sie betreten aufseufzte, lachte er.
    »Offen gestanden, gibt es nichts Tolleres für mich als deine Verblüffung, wenn ich dir etwas schenke, Lieutenant.«
    »Ich
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