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Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Titel: Mörderische Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Philip Körting
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erklärte Doktor Hong. Nummer Vier zuckte zusammen.
    „Töten? So einer bin i ch nicht. Ich handele nur mit absolut gesundem Koks!“
    „I ch sagte doch, es hat nichts mit Ihrer schändlichen Karriere zu tun. Sie ganz persönlich werden jemanden umbringen!“
    „Hören Sie, halb Osteuropa ist voll mit arbeitslosen Killern. Rufen Sie einen von denen an. I ch kann so was nicht!“
    „I ch sage, Sie können! Sie wissen es nur noch nicht. Sie tun uns damit einen großen Gefallen!“
    „A ch, wenn das so ist! Wen soll ich denn für Sie umbringen?“
    „Den Präsidenten!“ Nummer Vier sah sich Hilfe suchend um,
    „Ihren Präsidenten?“
    „Nein, Ihren! Den Ihres Heimatlandes!“
    „Warum sollte i ch das tun?“, fragte der Gefangene verwundert.
    „Weil wir Sie dazu zwingen werden!“, drohte Doktor Hong.
    Nummer Vier schüttelte den Kopf, der Chinese sah eigentlich nicht so aus, als ob er regelmäßig Klebstoff schnüffelte. Doch wie sollte der sonst auf einen wie ihn als Attentäter gekommen sein? Was hatte er denn schon mit dem Präsidenten zu tun? Die Asiaten mussten wirklich verzweifelt sein, ausgerechnet ihn auszusuchen. Gab es denn bei denen keine besser geeigneten Kandidaten?
    „Körperli ch und charakterlich selbstverständlich. Doch am Ende werden Sie derjenige sein, der Ihren Präsidenten umbringt!“, war der Doktor überzeugt.
    „Nein, das werde i ch nicht! Nicht heute und nicht morgen!“
    Doktor Hong lä chelte ihn an,
    „Aber viellei cht gestern!“
     
     
                                                                                  
     

S ie hatten jetzt schon eine gute halbe Stunde auf die angekettete Nummer Vier eingeschlagen, immer darauf bedacht, maximale Schmerzen zu erzeugen, ohne innere Verletzungen zu riskieren. Sonst wäre Doktor Hong zornig geworden. Und vielleicht brauchte man den dekadenten, nichtsnutzigen Westler am Ende ja doch noch, obwohl der General anderer Meinung war. Mit jedem Leberhaken und jedem Tritt zwischen die Beine nahm die Widerstandskraft des Gefangenen ein wenig ab. Warum musste er sich verprügeln lassen für den Präsidenten eines Landes, das er schon seit Jahren nicht mehr betreten hatte? Zu Hause fühlte er sich dort ebenso wenig wie irgendwo sonst auf der Erde. Doch er war nun mal kein Killer und konnte nicht verstehen, weshalb sie ihn für diesen Job wollten. Er hatte weder irgendwelche Fähigkeiten noch ein Motiv, den Politiker zu töten.
    „Der hat mir s chließlich nichts getan!“, war Nummer Vier sicher. Selbst dessen konfiskatorische Steuerpolitik konnte ihm als Drogenhändler egal sein, seine legale Fassade hatte immer bloß bescheidene Gewinne abgeworfen. Doch wenn die Soldaten noch ein wenig länger auf seinen nicht besonders trainierten Bauchbereich eintrommelten, würde er zusammenbrechen. Zum Glück hörten sie damit auf.
    „Keine Sekunde zu früh!“, s chnaufte Nummer Vier durch. Sie ließen ihn zu Boden fallen wie einen Müllsack. Nackt und schwer atmend lag er auf den kalten Fliesen. Er dachte, er hätte es für heute hinter sich, doch dann hielten ihn zwei asiatische Soldaten fest, während ein Dritter Klarsichtfolie abrollte und damit auf ihn zukam. Der Chinese schlang die Folie mehrmals um den Kopf des Gefangenen herum, sodass der zu ersticken glaubte. Dann zerrte ihn das Trio mit den Beinen voran auf eine schräg gestellte Holzkonstruktion in der Mitte des Raumes. Sie ketteten seine Fußgelenke am oberen Ende eines Brettes fest, seine Hände ganz unten. Sein Kopf lag so etwa einen Meter tiefer als seine Füße, direkt über einem Abflussgitter. Nummer Vier bekam schon jetzt unter seiner Folie keine Luft mehr, doch er wusste ziemlich genau, was jetzt folgen würde. Er hatte im Fernsehen schon mal einen Bericht über das Waterboarding gelesen. Am Beispiel arabischer Terrorverdächtiger war ihm das nicht unangemessen grausam vorgekommen, doch jetzt lag der Fall anders, denn Keppler selbst kämpfte auf dem Brett um sein Leben. Jeder Versuch sich loszureißen scheiterte und die Anstrengung brachte ihn der Erstickung bloß näher. Dann drehten sie den Hahn an der Wand auf, an dem ein Gartenschlauch befestigt war und ließen einen nicht enden wollenden Strom eiskalten Wassers über seinen Bauch laufen, der von dort bergab über sein Gesicht floss. Dadurch glaubte der Gefangene unter der Klarsichtfolie nicht mehr nur zu ersticken, sondern auch noch zu ertrinken. Sie
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