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Mörderische Kaiser Route

Mörderische Kaiser Route

Titel: Mörderische Kaiser Route
Autoren: Kurt Lehmkuhl
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Böhnke räuspernd zu Wort, als wir auf der A 4 kurz vor Weisweiler waren. „Ich habe nur eine Bitte“, sagte er höflich zu mir. „Sie sei Ihnen gewährt“, erwiderte ich großmütig.
    Der Kommissar seufzte und sah mich an. „Sprechen Sie in meiner Anwesenheit bitte nicht mehr von den Bullen, Herr Grundler.“
Schlammschlacht
    Ich fühlte mich erstaunlich frisch, als Sabine mich nach einem kurzen Nickerchen aus den Federn warf. Im Schlaf würde ich kein Geld verdienen, sagte sie mit ihrem faszinierenden Lächeln und schenkte mir einen extra starken Frühstückskaffee ein. Auch Böhnke sah tatenhungrig aus, als er mich gegen acht Uhr abholte.
    „Haben Sie das vermutet, was Lüttgen zum Besten gab?“, fragte er mich vorsichtig, als er den Wagen zur Soers lenkte. „Im Großen und Ganzen schon“, antwortete ich zufrieden. „Ich bin jetzt nur auf die Version von Schlingenhagen gespannt. Der ist auf jeden Fall reif. Die Frage ist nur, wie lange und für welche Verbrechen er in den Bau wandert.“ Ich bat den Kommissar, sich zunächst nicht in mein Gespräch mit Karl dem Großen einzumischen. „Zuerst will ich Karlchen ein wenig weich klopfen, anschließend können Sie ihn von mir aus panieren.“ Entschieden sah ich Böhnke an. „Heute will ich die leidige Geschichte beenden. Ich habe Wichtigeres zu tun, als für die Polizei Kriminalfälle zu lösen.“
    Im Gegensatz zu mir schien Karl Schlingenhagen nicht gut geschlafen zu haben, was vielleicht auch daran gelegen hatte, dass es ihm einfach nicht gelungen war, mit Lüttgen oder Stippach Kontakt zu bekommen.
    Wie uns die Beamten im Polizeipräsidium bei unserer Ankunft augenzwinkernd mitteilten, seien sämtliche Vermittlungsversuche wegen der Überlastung der Fernmeldeanlage in der Zentrale gescheitert.
    Er solle sich an den Gedanken gewöhnen, mit mir vorlieb nehmen zu müssen, sagte ich ihm, als Schlingenhagen mich nochmals herrisch aufforderte, Stippach zu benachrichtigen.
    Stippach könne ihm auch nicht helfen, zumal er ziemlich mittellos sei und der Kollege recht hohe Honorarsätze verlange.
    „Sie können ihn überhaupt nicht bezahlen“, behauptete ich forsch, „besonders, da Sie jetzt auch noch Ihr Erbteil abhaken müssen. Ihr Vater denkt nicht daran, Sie vorzeitig auszuzahlen.“ So jedenfalls interpretierte ich in meinem Sinne die Aussage, die Schlingenhagen senior am Telefon mir gegenüber gemacht hatte.
    „Und ich bezweifele außerdem, ob Sie überhaupt jemals in den Genuss einer Erbschaft kommen werden. Sie werden wohl keinen einzigen Pfennig bekommen“, sagte ich kühl, „was auch richtig ist. Schließlich kann es nicht rechtens sein, dass jemand davon profitiert, dass er einen anderen Erben ermorden lässt.“ Schlingenhagen sah mich verunsichert an.
    „Ach, ja. Sie können es noch nicht wissen“, fuhr ich gelassen fort. „Ihr Freund Meinhard Lüttgen oder soll ich besser sagen, Ihr ehemaliger Freund Meinhard Lüttgen, hat Sie vor wenigen Stunden als Drahtzieher mehrerer Morde und eines Mordversuchs bezichtigt. Das ist alles bei der Polizei in Paderborn aktenkundig festgehalten.“
    Gespannt wartete ich auf eine Reaktion.
    Doch noch hatte sich der übermüdete Schlingenhagen gut unter Kontrolle.
    „Wie Lüttgen behauptet, haben Sie Roswitha Thiele und später deren Bruder umbringen lassen und den Mord an dem Mädchen Ihrem Bruder Franz unterschieben wollen. Dann haben Sie Ihren langhaarigen Helfershelfer in der Rur absaufen lassen. Auch haben Sie den Piloten in Merzbrück abmurksen lassen, damit nicht herauskommen sollte, dass Schauf Sie und Münstermann nach Dortmund und nach Paderborn geflogen hat.“
    Ich machte eine kurze Pause und beobachtete Schlingenhagen, der nervös mit einem Fuß wippte, während er zugleich den Eindruck vermitteln wollte, als interessiere ihn mein dummes Gefasel nicht sonderlich.
    „Ihr langhaariger Freund musste übrigens sterben, weil er versagt hatte“, fuhr ich fort. „Wie Lüttgen uns gesagt hat, hätten Sie und Ihr Freunde mich in Fröndenberg erkannt. Sie haben Lüttgen angerufen, der Ihren Freund aus Aachen zur Hohensyburg fuhr. Die Idee mit dem Stacheldraht war von Ihnen.“ Wieder schauderte es mich bei dem Gedanken, was mir hätte passieren können.
    „So ein Schwachsinn.“ Zum ersten Mal äußerte sich Schlingenhagen. „Woher wollen Sie wissen, dass ich in dem komischen Fröndenberg war und woher sollte ich wissen, dass Sie ausgerechnet auf dieser Straße fuhren?“
    Plumper ging’s wirklich
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