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Mörderische Kaiser Route

Mörderische Kaiser Route

Titel: Mörderische Kaiser Route
Autoren: Kurt Lehmkuhl
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Kurt Lehmkuhl
Mörderische Kaiser-Route
    Tatort Grenzland - Aachener Krimis
    Meyer & Meyer Verlag
    © 2000 by Meyer
    Nicht einmal auf Kaiser Karls Spuren können Tobias Grundier und sein Freund Dr. Dieter Schulz ohne mörderische Begleiterscheinungen radeln.
    Auf der Kaiser-Route, einem Radweg zwischen Paderborn und Aachen, unterwegs, widerfahren den beiden einige Unannehmlichkeiten. Ein Anschlag wird auf sie verübt und ein mysteriöser Todessturz auf der Wewelsburg gibt weitere Rätsel auf, sodass sie nicht umhinkönnen, sich näher mit diesen Vorgängen zu beschäftigen.
    Bei ihrer Rückkehr nach Aachen beginnen sie sofort mit Recherchen bezüglich der Opfer und auch hinsichtlich eines Tatverdächtigen - einem jungen Mann aus Aachen, der in Paderborn studierte und dort in Untersuchungshaft Selbstmord beging. Der Fall entwickelt sich immer rasanter und in einem furiosen Finale wird die Lösung präsentiert. Auch dieser Fall, sozusagen ein „Road-Krimi“, der zwischen den ehemaligen Machtzentren Karls des Großen, Aachen und Paderborn, spielt, ist in seiner unnachahmlichen Art ein Lesegenuss für Grundler-Fans.
    Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und unbeabsichtigt.
Die Liebesinsel
    Ich muss nicht ganz bei Verstand gewesen sein, als ich meinem Freund und Chef Dieter zusagte, ihn auf einer Fahrradtour von gerade einmal schlappen dreihundertsiebzig Kilometern Länge zu begleiten. In nicht einmal einer Woche wollte Dr. Dieter Schulz, seines Zeichens Gründer und
    alleiniger Inhaber der gleichnamigen renommierten Anwaltskanzlei in Aachen, anstelle eines Sommerurlaubs auf den Spuren seines Urahns wandeln und per Drahtesel von Paderborn nach Aachen radeln. In der hartnäckig und dreist behaupteten Annahme, jeder mit Pauwasser getaufte Öcher sei ein direkter Nachfolger von Karl dem Großen, wollte Schulz es dem einzig wahren Kaiser nachmachen und die nach ihm benannte     Kaiser-Route abfahren, und zwar     in entgegengesetzter Richtung von Ostwestfalen zum Dreiländereck in der irrigen Ansicht, dann ginge es mehr bergab.
    Noch war ich nur ein als überlasteter Bürovorsteher schlecht bezahlter Angestellter von Schulz; ein Umstand, den er leidlich ausnutzte, um mir selbstherrlich den dienstlichen Befehl zu geben, ihn auf der strapaziösen Tour zu begleiten.
    Dieser für mich erniedrigende Zustand würde sich bald ändern, wenn ich endlich die lang ersehnte Zulassung des Oberlandgerichts Köln in der Hand hielt, selbst als Rechtsanwalt tätig sein zu dürfen. Dann waren die Zeiten des Kommandierens vorbei, dann hatten Dieter und ich unser Ziel erreicht, das wir uns vor einigen Jahren gesetzt und auf das wir beide zielstrebig hingearbeitet hatten.
    Aber mein finanzielles Abhängigkeitsverhältnis war nicht der einzige Grund, Dieter zu begleiten. Immerhin war er zum einen mein bester Freund und zum anderen ein waschechter Aachener, was zwangsläufig bedeutete, dass er außerhalb der Mauern seiner Heimatstadt orientierungslos umherirrte und nicht mehr heimfand. Den Rest der Welt außerhalb ihrer Heimat handelten die Domstädter unter den Oberbegriffen Selfkant und Eifel ab. Und gleich dahinter schloss sich die Unendlichkeit Sibiriens an.
    Daher war es für mich selbstverständlich, dass ich, der Bitte von Dieters Gattin folgend, Schulz meine fürsorgliche Begleitung zusicherte. Nicht zuletzt beruhte meine Bereitwilligkeit auch auf dem Drängen von Dos Zwillingsschwester Sabine, die mich mit ihrem bezaubernden Lächeln überzeugt hatte, dass Schulz, allein gelassen in der Ferne, nicht überleben würde.
    So ließen wir unsere beiden Frauen unbemannt in der ehemaligen Kaiserstadt zurück und uns an einem frühen Freitagmorgen von einem Interregio mitsamt Tourenrädern und Rucksäcken nach Paderborn ins östliche Westfalenland transportieren.
    Vielleicht würden wir uns den Sarkophag Karls des Großen ansehen, der aus Anlass der Zwölfhundertjahrfeier von Paderborn aus der Domschatzkammer in Aachen nach der Restaurierung in Berlin zur Pader gebracht worden war und besichtigt werden konnte.
    Wenn wir schon daheim kein Interesse für den marmornen Karlsschrein aufbrachten, so mussten wir wenigstens bei unserem Besuch in Westfalen, quasi aus Solidarität, den Gebeinen des Kaisers unsere Aufwartung machen.
    Jetzt saßen Dieter und ich fernab der Heimat auf der zum Wintergarten erweiterten Terrasse eines hübschen
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