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Möglichkeiten der Sichtveränderung durch den systemischen Ansatz in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung

Möglichkeiten der Sichtveränderung durch den systemischen Ansatz in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung

Titel: Möglichkeiten der Sichtveränderung durch den systemischen Ansatz in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung
Autoren: Helena Wachter
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folgende Aufgaben:
    Der Werkstattrat hat darüber zu wachen, dass
    a) die zugunsten der Werkstattbeschäftigten geltenden Gesetze durchgeführt werden. Insbesondere die Mitwirkungsrechte der Beschäftigten in den folgenden Bereichen:
    Teilnahme an Maßnahmen zur Erhaltung und Erhöhung der Leistungsfähigkeit und zur Weiterentwicklung der Persönlichkeit des Werkstattbeschäftigten, Urlaub, Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, Entgeltzahlung an Feiertagen, Mutterschutz, Elternzeit, Persönlichkeitsschutz und Haftungsbeschränkung. b) die Werkstattverträge von der Werkstattleitung beachtet werden. Er hat weiter die Aufgabe:
    c) Maßnahmen, die dem Betrieb der Werkstatt und den Werkstattbeschäftigten dienen, bei der Werkstattleitung zu beantragen. d) Anregungen und Beschwerden von Werkstattbeschäftigten entgegenzunehmen und, falls sie berechtigt erscheinen, durch Verhandlungen mit der Werkstattleitung auf eine Erledigung hinzuwirken; er hat die betreffenden Werkstattbeschäftigten über den Stand und das Ergebnis der Verhandlungen zu unterrichten.
    Die Tätigkeit von Herrn Meier in der LAG WR Baden-Württemberg In der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstatträte (LAG WR) Baden-Württemberg ist Herr Meier seit ihrer Gründung im Jahre 2003 Vorstandsmitglied. Dort vertritt er die Interessen der Beschäftigten in den WfbM. Derzeitiger Mitgliederstand ca. 12.000. Die LAG WR hat zur Aufgabe, die Werkstatträte in Baden-Württemberg in ihren Anliegen zu beraten und zur Selbstvertretung und dadurch zu mehr Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung beizutragen. Die Arbeit gibt Herrn Meier eine Sonderstellung und dadurch das Gefühl etwas für andere tun zu können. Er will für die Beschäftigten in der WfbM auch für schwerstbehinderte Menschen etwas erreichen.
    Auf der Grundlage des „Peer Counseling“ baut sich die Tätigkeit der LAG WR auf. Das heißt die LAG WR besteht aus Menschen mit Behinderung, welche andere Beschäftigte in Werkstätten für behinderte Menschen berät. Sie ist eine Art Selbsthilfe- organisation.

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    Mit dem Begriff Peer Counseling wird eine spezielle Form der Beratung bezeichnet, bei der Betroffene durch Betroffene beraten werden. Dabei wird von dem Selbstverständnis ausgegangen, dass Menschen, die sich in einer bestimmten Situation befinden, am glaubwürdigsten Hilfe von Menschen annehmen können, die gleiche oder ähnliche Situationen bereits selbst durchlebt haben. Auch der Mut Probleme authentisch zu offenbaren ist größer, wenn man mit Gleichgesinnten darüber spricht. Dieser Ansatz wurde im Zuge der amerikanischen „Independent Living Bewegung“ von selbstbewussten behinderten Menschen entwickelt. Sie wehrten sich gegen eine Be-vormundung durch nicht behinderte Experten, die zu wissen glaubten, was das Beste für behinderte Menschen sei. Vielmehr verstanden sie sich als Experten in eigener Sache, die selbst über die Kompetenz verfügten, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen und mit eigenen Lösungsstrategien umzusetzen. So wurde das Konzept Peer Counseling Beratung behinderter Menschen durch behinderte Menschen geboren. Diese Paradigmenwechsel in der Behindertenarbeit zeigt sich in der Arbeit der LAG WR sehr deutlich, insbesondere in der Anerkennung durch andere Verbände der Behindertenhilfe und den sogenannten Experten, welche die Arbeit der LAG WR nicht immer unterstützen. Nicht unterstützen meint hier auch, nicht fördern.
4. Methode aus dem Systemischen Ansatz
4.1. Genogramm
    (vgl. Schlippe/ Schweitzer, S. 130)
    Genogramme geben eine graphische Übersicht eines Familiensystems ähnlich der eines Stammbaumes bis zu drei Generationen. Es enthält aber darüber hinaus vielfältigste Informationen über die Familienmitglieder und ihre Beziehungen zueinander, wie Name, Geburtsdatum, Herkunftsort, Religion, Partnerschaft, Datum der Heirat, Kinder, Scheidung, Todesdatum, -ursache, Beruf, Symptome etc. Auch „weiche“ Informationen wie besondere Eigenschaften, Tabus, Streitthemen, „Weiße Stellen“ und Familienfotos können von großer Bedeutung sein. Das Wichtigste sind jedoch weitere persönliche Informationen, die im direkten Gespräch zutage kommen.
    Ein Genogramm wird in der Regel sehr früh im therapeutischen Prozess erstellt. Dieses Genogramm wird im laufe der Arbeit immer wieder hervorgeholt und ergänzt. Dabei geht es um Lebensentwürfe, unterschiedliche Partnerbeziehungen, um Geschwisterkonstellationen, Traditionen, um gelebtes und
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