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Modesty Blaise 06: Die Lady macht Geschichten

Modesty Blaise 06: Die Lady macht Geschichten

Titel: Modesty Blaise 06: Die Lady macht Geschichten
Autoren: Peter O'Donnell
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Vorsitzende Mao», schrie er. «Ich bringe Nachricht vom guten McReedy, meine Blumenkinder. Er ist voll der Dankbarkeit für eure Hilfe und wird demnächst erscheinen, um Dank und Blumen persönlich zu übermitteln –»
    «Konnte die Polizei feststellen, warum die beiden ihn überfallen haben?» unterbrach Modesty.
    Caspar lachte gequält. «Heiliger Donnerschlag! Werden Sie mir sehr böse sein, wenn ich Ihnen gestehe, daß sie entkamen, Modesty, meine Schönste?»
    «
Entkamen?
»
    «In meinem eigenen Wagen,
madre de dios
! Und durch meine eigene Schuld. Es geschah, während ich auf die Polizei wartete. Ich hatte ihr Schießeisen, aber ich ließ es fallen.» Collier sagte: «Mensch! Machen Sie einen schlechten Scherz?»
    «Keinen Scherz, mein Alter. Ich versuchte die Pistole um meinen Finger wirbeln zu lassen, wie man es im Kino sieht. Als sie zu Boden fiel, war der größere von ihnen sehr rasch.» Sein Gesicht zuckte. «Die Polizei war nicht eben erfreut.
À la Bastille
! Ich dachte schon, sie würden mich verhaften.»
    Modesty sagte: «Sie könnten immer geistige Umnachtung geltend machen, Caspar.»
    Er lachte glucksend. «Würde mir jemand glauben? Um jedoch festzuhalten: Ihr kommt doch heute abend, um auf meiner Party zu glitzern?»
    «Findet das Fest statt?»
    «Natürlich.
Le monde doré
wird anwesend sein. Kommen Sie und überstrahlen Sie alle,
cara mia
. Ich bestehe darauf.»
    «Gut. Und jetzt verschwinden Sie bitte mit Ihrem Teufelsboot, damit wir in Ruhe heimfahren können.»
    Caspar verabschiedete sich mit einer weit ausholenden Geste, drehte ab und brauste davon.
    «Um den Finger wirbeln», sagte Collier fassungslos.
    «Ich wette, McReedy war entzückt. Hätte der Kerl, der die Pistole nahm, Caspar eine Kugel durch den Kopf geschossen, bezweifle ich, ob wir einen Unterschied bemerkt hätten.»
    Am Abend führte Collier seine Frau ins Wohnzimmer und sagte: «Ich versicherte ihr, daß der Lippenstift sauber aufgetragen und der Reißverschluß gut zugemacht ist, aber sie möchte auch eure Meinung hören.»
    Dinah trug ein kurzes schwarzes Kleid. Es war kein teures Kleid, aber es stand ihr gut. Sie sagte: «Er tut sein Bestes, aber er ist nicht sehr aufmerksam. Letzte Woche ließ er mich mit einem Preiszettel fortgehen.»
    Modesty sah Dinah prüfend an. «Alles in Ordnung», sagte sie, «aber für diese Art Party verlangt das Kleid ein wenig Schmuck. Hast du etwas mit?»
    «Wir nahmen nur das nötigste mit», antwortete Collier. «Zu Hause hat sie eine prachtvolle Brillantenbrosche, die ich einem einbeinigen Händler in Algerien abgekauft habe. Er schwor, die Riesensteine seien echt. Wenn er log, wurde ich um 3 Pfund 10 beschwindelt.»
    «Dinah kann etwas von mir haben», sagte Modesty und ging zur Tür. Ihre Hand berührte einen Augenblick ihren Hals, und sie sah Willie fragend an. Er nickte zustimmend. Als sie aus ihrem Schlafzimmer zurückkam, hatte sie eine Perlenkette in der Hand. «Hier. Wenn Caspar Glanz haben will, soll er ihn bekommen. Mehr als Glanz. Es wird dort einiges glitzern, aber das wird alles in den Schatten stellen.»
    «O Gott, nein», sagte Collier rasch. «Nicht diese Kette!»
    «Was ist los?» Dinah befühlte die Perlen und blickte verblüfft auf. Sie kannte die Perlen und ihre Geschichte, hatte einen Teil ihrer Geschichte selbst miterlebt.
    Sie wußte, daß die Kette auf mehr als 30000 Pfund versichert und einzigartig war. Sie war ein Geschenk Willie Garvins an Modesty. Die Kette hatte 37 Perlen im Wert von 100 bis 25 Gran; sie kamen von allen größeren Perlenbänken der Welt. Willie Garvin hatte sie nicht gekauft, sondern nach ihnen getaucht und hatte – ohne Modestys Wissen – sieben Jahre lang jedes Jahr fünf bis sechs Wochen auf diese Arbeit verwandt.
    Um die Auswahl zueinanderpassender und schön geformter Perlen zu finden, die er haben wollte, hatte er mehr als fünfzigtausend Muscheln geöffnet.
    «Das kann ich nicht!» sagte Dinah. «Mein Gott, ich wußte gar nicht, daß du sie im Haus hast, Modesty. Sie sollten in einem Safe sein!»
    «Dafür habe ich sie ihr nicht geschenkt», sagte Willie freundlich. «Sie sollen Freude machen, nicht eingeschlossen sein. Dreh dich um, daß die Prinzessin dir die Kette umhängen kann.»
    Um Mitternacht war Caspars Party in vollem Schwung. An einem Ende der langen Terrasse spielte eine fünfköpfige Kapelle Beatmusik. Caspar sprang hierhin und dorthin, gluckste, lachte und schwatzte mit seinen Gästen. Willie tanzte mit Dinah.
    «Ich
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