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Mittsommernacht

Mittsommernacht

Titel: Mittsommernacht
Autoren: Mathilda Grace
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mehr. Er stand auf und ging zu Nate, der eben nickte und dann weiter schweigend zuhörte. Fragend sah er seinen Mann an, doch Nate nur griff nach seiner Hand, umschloss sie mit seinen auf einmal eiskalten Fingern. Magnus' Sorge wuchs. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht.
    „Del, du … Ja, wir machen uns sofort auf den Weg … Ja, ich weiß … Ja … Ja, ist gut.“
    Nate legte auf. Er war mittlerweile so blass wie eine frisch gestrichene Wand, und Magnus' Unruhe wuchs ins Unermessliche, als Nate ihn ansah und dabei die Augen schloss, um sich zu sammeln. „Was ist denn los?“, fragte Magnus nervös.
    „Wir müssen ins Krankenhaus.“ Nate sah ihn wieder an und sein Blick war ernst. Sehr ernst.“ Ben und Zach sind in der Notaufnahme bei Del. Sie wurden vor knapp einer Stunde auf einem Parkplatz überfallen und laut Del übel zusammengeschlagen.“
     
    Sie schafften es irgendwie ins Krankenhaus. Magnus hatte zwar keine Ahnung wie, aber es interessierte ihn auch nicht sonderlich. Er wollte nur wissen, wo Zachary und Ben waren, weshalb er Nate zügig folgte, als der mit schnellen Schritten die Information ansteuerte, wo man sie offensichtlich schon erwartete.
    „Behandlungsraum drei und vier“, sagte eine der zwei Schwestern, die an der Information standen, als sie Nate und ihn erblickte. „Drei ist schon fertig.“
    Nate nickte nur und zog ihn weiter den Gang entlang, um vor dem dritten Behandlungsraum stehenzubleiben und ihn anzusehen. „Willst du reingehen? Dann sehe ich nach Zach.“
    Magnus stutzte. „Woher weißt du, dass Ben in diesem Zimmer liegt?“
    „Weil die Schwester gerade gesagt hat, dass Zimmer drei fertig ist und Del am Telefon meinte, Zach hätte es schlimmer erwischt als Ben.“
    Magnus' Blick heftete sich sofort auf die geschlossene Tür zum Nebenzimmer, aber Nate legte eine Hand unter sein Kinn und brachte ihn dazu, ihn wieder anzusehen. „Nate, ich ...“
    „Nein, Magnus“, unterbrach Nate ihn und unterstrich seine Worte mit einem energischen Kopfschütteln. „Hey, keine Sorge ... Es wird schon nicht so schlimm sein. Geh' zu Ben und lass mich erst mal nachsehen, was mit Zach ist, okay?“
    Begeistert war Magnus davon zwar nicht, aber Nate hatte recht und deshalb ließ er sich von ihm auch durch die Tür in Bens Zimmer schieben, aber erst, nachdem er sich von Nate einen Kuss geholt hatte, der ihn zumindest ein bisschen beruhigte. Nate war Arzt, und zwar ein echt guter. Genauso wie Delaney. Zachary war bei den beiden in guten Händen.
    Ben lag mit dem Gesicht von ihm abgewandt in einem schmalen Krankenbett, das mit so vielen Gerätschaften zugestellt war, dass Magnus übel wurde, bis er erkannte, dass außer einem Herzmonitor, der gleichmäßig piepte, keines der Geräte eingeschaltet war. Sofort wieder etwas entspannter, trat er zu Ben ans Bett.
    „Ben?“
    Magnus schnappte fassungslos nach Luft, als Ben den Kopf zu ihm drehte und ihn aus einem braunen Auge ansah. Das andere war vollständig zugeschwollen, Bens gesamtes Gesicht war mit Prellungen übersät und seine Unterlippe und seine linke Augenbraue zierten hässliche Platzwunden, die bereits genäht worden waren.
    „Oh Gott ...“
    „Mag, ist halb so wild“, nuschelte Ben und verzog im nächsten Moment schmerzerfüllt das Gesicht.
    „Halb so wild?“ Magnus traute sich gar nicht, Ben zu berühren, bis der nach seiner Hand griff. Dabei fiel ihm der Gips auf, der Bens linke Hand und einen Teil seines Unterarms bedeckte. „Ist er gebrochen?“, fragte Magnus tonlos und Ben nickte, worauf Magnus die Beherrschung verlor. „Wenn ich diese Typen erwische, dann ...“
    „Sie sitzen schon im Knast. Eine Streife kam zufällig vorbei.“
    „Gott sei Dank.“ Magnus strich Ben vorsichtig übers Haar. Mehr wagte er sich nicht, aus Angst, Ben dadurch vielleicht unbeabsichtigt wehzutun. „Hast du noch mehr Verletzungen?“
    „Drei gebrochene Rippen und überall blaue Flecken“, antwortete Ben und seufzte leise. „Zach sieht schlimmer aus, warum bist du nicht bei ihm?“
    „Nate ist bei ihm.“ Magnus grinste schief. „Er meinte, es wäre besser, wenn ich erst mal zu dir gehe, weil ich zu aufgeregt bin. Er hat es nur höflicher ausgedrückt.“
    Ben lachte und keuchte gleich danach auf. „Scheiße, tut das weh. Bring' mich bitte nicht zum Lachen.“
    Magnus setzte sich auf die Bettkante. „Brauchst du … Ich meine ...“ Er sah sich um. „Hast du Durst oder kann ich sonst etwas tun?“
    „Nein, alles gut. Del hat
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