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Mittsommernacht

Mittsommernacht

Titel: Mittsommernacht
Autoren: Mathilda Grace
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gestanden, er musste gefühlt haben, was mit ihm los war, trotzdem verlor er kein einziges Wort darüber, sondern schmunzelte einfach nur, als Magnus ihn ansah.
    „Danke“, flüsterte Magnus und richtete seinen Blick glücklich lächelnd auf den Mond, nachdem Nate, anstatt ihm zu antworten, nur kurz seine Finger gedrückt hatte.
    Manchmal war Schweigen einfach die beste Antwort, denn hier und jetzt, in genau diesem Augenblick, wo sie im Mondlicht nebeneinander am Fenster standen, wäre jedes weitere Wort zu viel gewesen.
     
     

 
     
    1 Jahr später
     
     
    „Ich mache das nicht.“
    Nate lächelte ihn an. „Du musst auch nicht. Niemand zwingt dich, Mag. Bleib einfach auf dem sicheren Strand, umso mehr Wasser habe ich für mich alleine. Du darfst natürlich zusehen, wie ich mich im kühlen Nass aale und dabei anbetungswürdig aussehe.“
    Magnus murmelte einen Fluch, der Nate zum Grinsen brachte. „Du bist ein hinterhältiger Mistkerl.“
    „Hey, der Urlaub in Australien war deine Idee.“ Nate breitete zufrieden beide Arme aus und spritzte ihm im nächsten Moment Wasser gegen seine Beine, die in einer kurzen Hose steckten. „Und Wedge Island ist verdammt schön. Beim nächsten Mal nehmen wir unsere Jungs mit hierher.“
    Unsere Jungs. Magnus lächelte. Er liebte es so sehr, wenn Nate von Ben und Zachary sprach, als wären die zwei ihre gemeinsamen Söhne. Was sie irgendwie ja auch waren, seit Nate vor dreieinhalb Monaten spontan Nägel mit Köpfen gemacht und sich ebenfalls als Pflegevater hatte eintragen lassen. Ein Umstand, der Magnus in den ersten Tagen eine Dauernervosität in der Magengegend beschert hatte, bis seinem plötzlich wieder vollkommen verunsicherten Kopf klar geworden war, dass Nate keine Bedrohung für seine Beziehung zu Ben und Zachary war, sondern eine Bereicherung.
    Trotzdem musste er jetzt grummelig reagieren, schon rein aus Prinzip. „Nächstes Mal fliegen wir nach Kanada, damit ich dich im Schnee vergraben kann.“
    „Ich mag Schnee“, konterte Nate und streckte ihm frech die Zunge raus, als Magnus resigniert seufzend die Augen Richtung Himmel verdrehte, der strahlend blau war, genau wie das kristallklare Wasser, das ihm immer noch eine Heidenangst einjagte.
    „Du findest es super hier, oder?“, fragte Magnus und konnte ein weiteres Lächeln nicht unterdrücken, als Nate nickte und sich einmal im Kreis herumdrehte. „Und das, obwohl du nicht auf deinem Laptop spielen und diesen Quatsch gucken kannst, den du Serie nennst?“
    Nate fing an zu lachen. „Gerade deswegen, glaube ich. Hier gibt es bloß uns. Wie letztes Jahr im Blockhaus, nur ohne Strom und fließendes Wasser.“ Nate grinste ihn an. „Und ohne ein Handy, das mich bei Bereitschaft aus dem Schlaf reißt oder uns beim Sex stört. Wobei … das schafft meist eher Jake.“
    Magnus prustete los und sah Nate dabei zu, wie der grinsend einige Schritte tiefer ins Wasser lief und dann seinen Kopf in den Nacken legte, um die sanfte Brise zu genießen, die heute Nachmittag aufgezogen war, und für den kommenden Abend etwas Abkühlung versprach.
    Vielleicht konnte er in der Nacht, wenn Nate schlief, noch mal einen Versuch wagen, ins Wasser zu gehen. Er probierte es seit drei Tagen, bisher ohne Erfolg. Magnus sah auf die sanft zum Strand hin rollenden Wellen, die so flach waren, dass man sie in seinen Augen kaum Wellen nennen konnte. Trotzdem brachte er es nicht über sich, auch nur den großen Zeh ins Wasser zu strecken. Schon der Gedanke daran reichte jedes Mal aus, dass ihm der Angstschweiß ausbrach.
    „Nate, ich kann das nicht“, sagte Magnus auf einmal, und wusste nicht mal, warum er es aussprach. Er zuckte mit den Schultern, als Nate ihn fragend anschaute. „Ich hab's versucht, in den letzten drei Nächten, während du geschlafen hast.“
    „Warum hast du mich nicht mitgenommen?“
    „Weil es mir peinlich ist“, gab Magnus ehrlich zu und wich Nates mitfühlendem Blick aus.
    „Hey.“ Nate kam aus dem Wasser und trat auf ihn zu, um seine Arme um ihn zu legen. „Das muss dir weder peinlich sein, noch musst du es überhaupt versuchen. Du musst hier nichts tun, was du nicht willst, Mag. Wir sind zu diesem tollen Fleckchen Erde gekommen, um Urlaub zu machen. Natürlich würde ich gern' mit dir zusammen schwimmen gehen, aber ich kann es genauso gut alleine tun.“ Nate fing an zu grinsen. „Außerdem gefällt es mir, wenn du mich vom Ufer aus anschmachtest und jeden Typ mit deinem Todesblick verjagst, der es wagt,
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