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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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ignorierten?«, wollte Frethmar wissen.
    Der Halbling zuckte die Achseln. » Ich fürchte, das werden wir nie erfahren.«
    Frethmar nickte. »Dann soll es so sein, dass zumindest wir uns gefunden haben. Morgen Mittag bricht mein Schiff auf nach Trugstedt. Ich frage mich, ob ich es nehme und schlicht und einfach nach Hause fahre. Mein Bedarf an Geheimnissen ist bis ans Lebensende gedeckt.« Er sah das Unverständnis in den Augen der anderen und grinste. Vermutlich kannte ihn doch nicht jeder. Es gab also viel zu tun, um noch berühmter zu werden.
    Roul Sigard kniff die Augenbrauen zusammen und sagte mit dunkler Stimme: »Ich habe meinem Vorgesetzten erzählt, meine Mutter läge im Sterben. Nur deshalb kann ich hier sein. Die Götter werden mich für diese Lüge bestrafen.«
    »Gar nichts werden sie«, sagte Frethmar. »Sie wollten, dass du hier bist, also kümmere dich nicht darum.« Er klang strenger, als ihm zumute war und staunte, dass er sich anhörte wie Connor oder Bob, seine alten Freunde aus vergangener Zeit. Knurrig irgendwie und schlecht gelaunt. Er hasste es, ein Spielball zu sein. Wie gesagt, er hatte die Nase voll von Abenteuern, deren Ausgang ungewiss war. Es gab noch vieles, das er aufschreiben musste und schließlich wurde man nicht jünger, oder?
    Scholaari sagte: »Man wird nach mir suchen. Ich habe niemandem von meinem Traum erzählt, sondern bin direkt angereist. Es dauerte einen ganzen Tag, obwohl der Wind mich trug. Man wird sich Sorgen um mich machen. Ich überlegte, ob ich den Traum ignorieren soll, aber es war unmöglich. Er war zu klar, zu deutlich, zu göttlich.« Sie hatte eine angenehme Stimme, die wie das Säuseln einer Morgenbrise klang. Roul lächelte sie an, doch sie wandte den Blick ab.
    »Und du?«, fragte Frethmar und musterte den Halbling. »Was hätte dir im Wege stehen können?«
    Der Halbling verzog das Gesicht. »Ich wohne nur wenige Straßen entfernt. Ich bin alleine und frei. Warum also sollte ich mich hier nicht einfinden?«
    »Warum ausgerechnet wir?«, fragte Scholaari.
    »Ich bin ein Soldat der Burggarde. Ich bin ein Kämpfer und ein verlässlicher Kamerad«, antwortete Roul selbstbewusst.
    »Ich lebe mit meinem Volk am Fuße der Berge zum Tal der Riesen. Ich weiß nichts über Magie und nichts vom Kampf, aber ich liebe die Natur und wittere das Wetter schneller als ein Vogel«, sagte Scholaari.
    »Ich bin weitgereist«, sagte Frethmar. » Viele Erlebnisse haben mir Erfahrung gebracht und Lebensweisheit.«
    Alle blickte Marten an.
    »Ich verkaufe Fisch!«
    Frethmar entging nicht die Unsicherheit in der Stimme des Halblings. Der seltsame Mann log. Möglicherweise verkaufte er Fisch, doch das war nicht alles. Marten MeDomien verschwieg ihnen etwas. Oder hatten die Erfahrungen Frethmar übervorsichtig werden lassen? Sah er nur noch die Düsternis? War sein Misstrauen ungerecht? Vielleicht war Marten lediglich schüchtern? So mochte es vielen Halblingen gehen, da sie oft nicht ernst genommen und wegen ihrer Statur verlacht wurden. Es gab Barden, die berichteten, Halblinge würden im Erdboden leben wie Leporis. In kleinen Wohnungen mit runden Türen, vor denen sie saßen und langstielige Pfeifen rauchten. Alles Lügen. War Agaldir nicht auch ein Halbling gewesen? Ein tapferer Mann, ein großer Magus?
    »Ein Fischhändler, ein Mädchen der Natur, ein Krieger und ein kämpfender Dichter«, grinste der Zwerg. »Eine feine Gesellschaft. Es kommt mir vor, als hätte ich Ähnliches schon einmal erlebt.«
     
     
    In der Schenke, die Frethmar noch gut in Erinnerung war, sättigten sie sich.
    Roul leerte seinen Humpen Bier mit einem Zug, wischte sich die Lippen ab, rülpste verhalten und fragte: »Was nun?«
    Diese Frage stellten sich alle. Ihnen fehlten Informationen. Sie waren dem Traum gefolgt, hatten sich gefunden, doch nun schien der Weg beendet zu sein. Sie standen vor einer Wand, die massiv wirkte wie Granit.
    »Man sagt, die Götter hätten Humor«, sagte Scholaari. »Vielleicht erlaubten sie sich nur einen Scherz mit uns?«
    »Dann sollen sie verflucht sein«, knurrte Frethmar.
    Marten seufzte erregt und Roul zuckte zurück. Frethmar hob beschwichtigend die Hände. »Ich wollte den Göttern nicht zürnen, nein, wirklich nicht, aber glaubt mir: Ich habe so vieles erlebt in meinem Leben, dass auch die Götter mich nicht schrecken. Wenn es drauf ankam, konnte ich mich stets nur auf mich verlassen , und die Götter schliefen oder waren mit anderen Dingen beschäftigt.«
    Außer
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