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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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ihnen gab es keine Gäste in der Schenke , und der Wirt war in der Küche. Frethmar befiel ein grausiges Dejá vù. Schon wieder ein Traum? Ein Traum im Traum? Und gleich würde er erwachen und das Schiff legte in Dandoria an?
    Die Tür öffnete sich , und ein Mann trat ein.
    Genaugenommen wirkte es nur so, als öffne sich die Tür, denn in Wirklichkeit formte sich die Gestalt eines Mannes direkt vor ihr und festigte sich wie Lehm, der abhärtet. Der kleine Mann kam . Frethmar entfuhr ein Laut, in den sich Grauen und Freude mischten.
    »Agaldir!«, stieß er hervor.
    Vor ihnen stand ein schmaler, alter Halbling, braungebrannt, die Haut übersät mit Tätowierungen, Runenzeichen und fremden Symbolen, die sich ineinander zu verhaken schienen und über die Haut schlängelten wie winzige Tiere. Es war Agaldir. Derselbe karierte Rock, aus dem die hageren, haarigen Beine lugten, dieselbe Lederweste, der Goldschmuck, das Stirnband, die Augen, der Mund ... bei den Göttern! Es war unheimlich!
    »Sei gegrüßt, Frethmar«, sagte Agaldir mit der ihm typischen sanften Stimme, in der mehr Weisheit schwang, als der Zwerg jemals bei einem Zweibeiner erlebt hatte. Er hatte Agaldir vieles zu verdanken, vor allen Dingen, den Schritt vom Jugendlichen zum Erwachsenen hocherhobenen Hauptes gegangen zu sein.
    Und doch konnte das nicht sein. Agaldir war tot. Er war in Frethmars Armen gestorben.
    Roul, Marten und Scholaari starrten erst den hageren Greis, dann Frethmar an. Bevor einer von ihnen etwas sagen konnte, murmelte der Zwerg: »Ich weiß nicht, woher du kommst, mein Freund und ich weiß nicht, warum du scheinbar lebst, aber ich bin mir sicher, dass du einen Grund hast. Und ich freue mich, dich zu sehen.«
    »Bleib sitzen, Fret. Wenn du mich umarmst, wird dich die Kälte töten.«
    Frethmar sank auf die Bank zurück. Seine Hände bebten und er verschränkte sie.
    Scholaari schluchzte erschrocken.
    Tatsächlich ging von Agaldir eine beklemmende Schwingung aus, die seine Worte unterstrich.
    »Ich bin gekommen, um euch zu helfen«, sagte der Magier.
    Erst jetzt fiel Frethmar auf, dass Marten mehr und mehr in sich zusammen sackte. Der Halbling wirkte wie ein Haufen Leinenstoff, unachtsam weggeworfen. Er schwitzte und seine Augen irrlichterten. Was hatte das zu bedeuten?
    »Ich bin gekommen, weil dieser Mann uns alle ins Verderben gestürzt hat.« Agaldirs hagerer Finger wies wie ein toter Ast auf Marten MeDomien. »Ich sollte ihn töten, doch das darf ich nicht, denn nur er kann euch helfen.«
    Ich verkaufe Fisch! Pah! Frethmar wunderte sich nicht.
    Marten schluchzte und wand sich auf seinem rauen Holzstuhl. Seine aufgerissenen Augen zeigten tiefe urwüchsige Angst. Angst vor Agaldir.
    Der Blinde Magister hob eine Hand, und seine milchigen Augen starrten MeDomien an. »Bevor ihr euch auf ihn stürzt und ihn mit Fragen um den Verstand bringt, soll er euch erklären, um was es geht. Danach helfe ich euch.«
    »Rede!«, stieß Roul hervor.
    »Ja, sage uns, was du weißt«, fügte Scholaari hinzu.
    Marten schluchzte, richtete sich auf und stammelte: »Es ist schief gegangen. Ich wollte das nicht.«
    »Was wolltest du nicht?«, fragte Frethmar, der sich zur Ruhe zwang.
    »Ich ... ich ...«
    »Die Zeit läuft euch davon, deshalb werde ich nicht auf Martens Gestammel warten«, sagte Agaldir zornig. »Dieser Mann ist ein Magier der geheimen Künste. Er experimentierte mit dunklen Fäden und verknüpfte sie. Er versuchte, Macht für sich zu gewinnen, und es gelang ihm. Er schuf Mächte, die er selbst nicht mehr bändigen kann, wob Magie, die nicht nur Mittland in den Abgrund treibt, sondern auch die Götterwelt.«
    »Ich konnte doch nichts dafür«, heulte Marten auf.
    Agaldir ignorierte den Halbling. »Die Götter suchten euch aus, um das Problem zu lösen.«
    »Was sollen wir tun?«, keuchte Roul.
    »Findet die Gegenmagie.«
    »Und wo?«, hakte Scholaari nach.
    »Ich selbst schuf sie und schrieb alles auf. Ich versteckte das Buch, und nun müsst ihr es finden, und Marten wird seine Fähigkeiten dafür nutzen, den Schaden ungeschehen zu machen. Dafür habt ihr nur wenig Zeit. Gelingt es euch nicht, wird sich euer Traum erfüllen und ihr werdet alleine sein. Die letzten Bewohner von Mittland. Vier Zweibeiner ganz alleine. Die Magie wird euch verschonen, denn die Götter wollen es so, doch euer Ende wird einsam sein und grausig, denn auch die Götter werden in die Dunkelheit gehen, weshalb niemand auf euch aufpasst.«
    Frethmar, der sich gefasst
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