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Mitten in der Nacht

Mitten in der Nacht

Titel: Mitten in der Nacht
Autoren: Nora Roberts
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Daheim im Haus. Das ist der richtige Ort, es dir zu geben.«
    »Gut.« Er küsste ihre Hand. »Wir sind quitt.«
    »Ich denke, wir sind auf dem Weg dazu. Außerdem möchte ich dich um etwas bitten«, sagte sie, als sie wieder auf dem Pfad waren. »Ich würde gern drei Erinnerungstafeln aufstellen, vielleicht in der Nähe des Teichs. Eine für Lucian, eine für Abby und eine für Marie Rose. Ich finde, es ist an der Zeit, dass sie wieder vereint sind.«
    »Ich denke, sie sind jetzt vereint.« Oder fast. Fast ganz, wie er fand, denn er verspürte mit einem Mal eine Leichtigkeit in seinem Herzen, an die er schon nicht mehr geglaubt hatte. »Aber die Tafeln wären eine schöne Erinnerung. Wir suchen uns eine Stelle aus und stellen sie auf. Dann pflanzen wir dort etwas gemeinsam.«
    Sie nickte. »Vielleicht eine Weide.«
    »Wie die, die sie so sehr geliebt hat.« Er nickte. »Manchmal kehrt man wieder zu den Dingen zurück, wie sie einst waren, manchmal verändert man sie. Wir werden beides tun. Wenn wir dann Kinder haben, können wir dort picknicken und ihnen die Geschichte erzählen.« Er rechnete mit vehementem Protest. »Du hast ja gar nicht gesagt, ich solle den Mund halten.«
    »Du hast mich aufgerieben, cher. Sieht aus, als wären deine Soldaten da.«
    Er spähte hinüber in die Ferne zum Haus und zuckte gepeinigt zusammen, als er die Autos entdeckte. »Hättest du nicht Lust, dass wir uns heimlich über die Hintertreppe nach oben schleichen und uns im Schlafzimmer einschließen? Ich glaube, ich könnte jetzt eine Woche lang durchschlafen.«
    »Das Schlafzimmer ist eine gute Idee, aber ich habe nur noch eine Stunde Zeit. Dann muss ich zur Arbeit.«
    »Eine Stunde habe ich noch Kraft in mir«, erwiderte er und ließ sich von ihr zum Hintereingang des Hauses chauffieren. Dort legte er warnend den Finger auf die Lippen, und wie zwei Einbrecher schlüpften sie unbemerkt die Treppe hoch. »Hast du dich jemals nackt im Bett gewälzt, während vor deinem Zimmer ein ganzes Haus voller dienstbarer Geister die Böden schrubbte?«
    »Nein, und das steht für heute auch nicht auf dem Programm.«
    »Spielverderberin.«
    »Declan. Nein, lass die Türen offen. Brille. Nein, Moment mal, halt –«
    »Keine Bange«, sagte er, als er sie in seine Arme schloss. »Ich halte dich doch nur. O mein Gott, wie gut sich das anfühlt. Ich habe dich vermisst«, murmelte er und begriff, dass es ebenso Abby wie er selbst war, die festhielten.
    Ein Kreis, ein fast wieder hergestellter Kreis, dachte er. Und diesmal würde er nicht brechen.
    Sie verliert, merkte er. Josephine. Alles entglitt ihren Händen.
    »Ich muss dir ganz viel sagen.«
    »Ich will nicht mehr reden.« Er presste seine Lippen in einem weichen, zärtlichen Kuss auf ihre. »Leg dich mit mir hin, Lena. Leg dich einfach hin neben mich. Ich habe es so unendlich vermisst, dich im Arm zu halten.«
    »Was ich tun muss, muss ich aufrecht tun.« Sie löste sich von ihm und blieb im Sonnenlicht stehen, das sich durchs Fenster ergoss. »Bis jetzt habe ich alles so gehandhabt, wie ich es wollte, und das hat auch ganz gut geklappt. Du hast alles verkompliziert und durcheinander gebracht, mich irritiert und mein ganzes Leben mit allem, was war, was ist und sein wird, auf den Kopf gestellt. Mich hat es nie sonderlich interessiert, ›Was-sein-könnte,-wenn‹, Declan.«
    »Versuch's doch mal mit ›Was wird sein‹?«
    »Da meldet sich wieder dein Dickschädel zu Wort. Das liebe ich an dir. Ich liebe so vieles an dir, dass ich es gar nicht mehr zählen kann. Also bleibe ich halt bei dir, diesem verdammt reichen Yankee.«
    Alles in ihm schwoll an und wurde hell wie die Sonne. »Angelina.«
    »Du hältst dich jetzt zurück, bis ich fertig bin.« Sie seufzte und wartete, bis sie sich sicher war, ruhig sprechen zu können. »Ich habe viele Freunde, die sich um mich kümmern, mich womöglich sogar lieben, wie Freunde einen lieben. Ich hatte meinen Großpapa, der mich zu seinem Augenstern machte. Ich habe meine Großmama. Aber keiner hat mich je so geliebt wie du. Und das Schlimme daran ist, dass ich auch noch nie jemanden so geliebt habe wie dich. So.«
    Sie hob die Arme und löste die Halskette. Sie hielt sie ihm mit dem kleinen baumelnden Schlüssel hin. »Der gehört nun dir, und das wohl schon seit einiger Zeit. Du bist der Schlüssel, cher. Du warst es von Anfang an.«
    Er nahm die Kette und legte sie sich zu ihrer großen Freude um den Hals. »Ich werde dich glücklich machen!«
    »Das
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