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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Planen in einem Verschlag verstaute, hielt er inne. »Kelan, mir ist gerade etwas eingefallen, was Dodona gesagt hat, unmittelbar bevor er verschwand. >Geh und zwar jetzt, sonst wird der aufkommende Sturm Euch vernichten.< Genau das hat er gesagt. Glaubt Ihr, dass er diesen Sturm meinte?«
    Aravan sah Bair überrascht an. »Vielleicht, Bair, mag sein. Der Sturm, in dem wir segelten, passt tatsächlich zu seinen Worten, denn er hat uns gut zugesetzt. Dennoch könnte er auch auf bevorstehendes Leid angespielt haben. Oder aber auf einen anderen Sturm, in den wir noch geraten werden.«
    Bair knurrte gereizt und stopfte den Rest der Plane in den Verschlag, schlug den Deckel zu und schob den Riegel vor. »Rätselhafte Worte, verwirrende Geheimnisse, versteckt in obskuren Mysterien, und dann in unverständliche Rätsel verpackt.«
     
    Am Vormittag des folgenden Tages stand Bair am Ruder. »Ich habe über unser Gespräch von gestern nachgedacht«, meinte er. »Über den Großen Schöpfer und die innewohnenden Kräfte, über Natur und Zufälle, Umstände und Unfälle, und ich möchte Euch eine Frage stellen, kelan. Sind denn Adon und Elwydd, Garion, Fyrra, Raes, Theonor und andere, selbst Gyphon, Brell, Naxo und Ordo, sind sie alle keine Götter?« »Vielleicht, Bair.«
    »Ihr meint, es gibt sogar Zweifel, dass sie Götter wären?«
    »Ich wiederhole, vielleicht. Adon Selbst nennt sich nicht so und meint, auch Er würde von den Parzen getrieben werden, den Schicksalsgöttinnen.«
    »Die Parzen: Gibt es sie wirklich?«
    »In persona? Das weiß ich nicht.«
    Bair runzelte die Stirn. »Vielleicht sind die Parzen ja nur ein anderer Name für den Großen Schöpfer.«
    »Oder eine andere Bezeichnung für die innewohnenden Kräfte, die Zufälle, die Umstände und die Versehen«, antwortete Aravan.
    Bair schwieg, als sie in dem kräftigen Wind dahinsegelten, der direkt von achtern wehte. »Wenn Adon und Elwydd«, meinte der Jüngling dann schließlich, »und alle anderen keine Götter sind, Aravan, warum werden sie dann von so vielen angebetet?«
    »Möglicherweise sind sie Götter, Bair, vielleicht aber auch nur gottähnliche Wesen.«
    »Diese Unterscheidung kann ich nicht verstehen, Aravan.«
    »Der Unterschied, elar, liegt darin, wie man über sie denkt… und wie sie selbst sich sehen.«
    Bair hob die Brauen, sagte jedoch nichts, als sie weiter nach Nordosten segelten, mit Kurs auf die Hafenstadt Adras in Bharaq.
     
    Es kostete sie vierzehn Tage, das Kap von Rhaman zu umschiffen und die Bucht von Adras zu erreichen, denn sie kamen jetzt, ohne den Sturm, sehr viel langsamer vorwärts.
    Aravan vermutete, dass sie auf ihrer letzten Etappe höchstens sechs Knoten geschafft hatten. Trotzdem legten sie am fünfundzwanzigsten Tag des März, drei Tage, nachdem sie den Frühlingstag gefeiert hatten, in Port Adras an, zweiundzwanzig Tage früher, als Aravan in Dodonas Reich geschätzt hatte. Die Kamele waren früher als geplant in Dirra angekommen, während der Fahrt auf dem Nahr Sharki hatten sie ebenfalls einen Tag gewonnen, doch den größten Teil ihres Vorsprungs hatte ihnen der Sturm geschenkt, der sie über die See getrieben hatte, denn sie hatten kein einziges Mal gegen den Wind kreuzen müssen. Es war, als hätte Fortuna ihnen zugelächelt, wenngleich Bair mehr dazu neigte, es Dodonas Voraussage zuzuschreiben.
     
    Den Rest dieses und die beiden folgenden Tage kümmerten sie sich darum, das Bovo unterzubringen, und dann erstanden sie Pferde und Proviant für ihren Ritt nach Jangdi. Unter anderem kauften sie Seile, Felsnägel, Keile, Schnappringe und Kletterharnische. Dazu Eispickel, Krampen und Rucksäcke mit Rahmen sowie Kaltwetter-Kleidung. Schließlich wollten sie in die Berge reisen, wo sie eine solche Ausrüstung sehr wahrscheinlich benötigen würden.
    Sie fragten die Händler, von denen sie die Waren kauften, auch nach dem Weg zum Tempel des Himmels, wurden jedoch ausgelacht, weil dieser Ort doch nur eine Legende wäre, der man nicht glauben dürfte.
    »Was tun wir jetzt?«, erkundigte sich Bair, nachdem sie den letzten Händler verlassen hatten. »Selbst wenn Jangdi nur ein kleines Bergkönigreich ist, wir könnten dort ewig nach dem Tempel suchen.«
    »Keine Angst, Bair, denn wir werden noch einen weiteren Ort aufsuchen, das Geschäft eines Freundes. Ich habe ihn vor vielen Jahren auf einer meiner Reisen kennengelernt, auf der Suche nach dem gelbäugigen Mann.«
    Aravan führte Bair zu dem Laden eines Kartenhändlers,
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