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Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Augen. Das Gehirn wollte er erst am nächsten Morgen ausnehmen, falls überhaupt noch etwas übrig war, denn Dame Fortuna - Herrin Yünchi - hatte seinen Bootshaken geführt. Die eiserne Spitze war durch den Schädel und durch dieses Organ gedrungen, als der shäyü das letzte Mal angriff und hatte das große, wilde Tier getötet.
    Wangu schnitt die Flossen ab und konnte sogar die Brustflossen abtrennen, bevor es dunkel wurde. In der Dämmerung kletterte er in sein mitgenommenes Boot, dessen Planken in Salzwasser schwammen. Bevor er erschöpft einschlief, schöpfte er so viel wie möglich heraus.
     
    Irgendwann in der Nacht wurde Wangu von einem lauten Krachen geweckt, als Assfresser kamen und sich ihren Anteil holten. Als aber die Sonne aufging, waren sie verschwunden.
     
    Am nächsten Morgen wurde die Entscheidung gefällt. Die weinende Kkot, deren Sohn, gerade erst eine Woche alt, jetzt tot war, würde als Amme für das Kind dienen und Chakun würde seine erste Dienstmagd sein und sich um all seine Bedürfnisse kümmern. Immerhin war sie die Erste gewesen, die den Musala Yongsa Wang erkannt hatte - und sie war bereits elf Jahre alt, also alt genug für diese Aufgabe. Und dem Magier-Kriegerkönig musste gedient werden.
     
    Von dem Hai war noch viel Fleisch übrig, aber die restlichen Organe waren verschwunden. Die Aasfresser hatten große Stücke aus dem aufgeschlitzten Bauch gerissen. Trotzdem barg Wangu im Wettlauf mit den Krabben viel von dem kostbaren Fleisch; es würde im Hafen von Janjong einen guten Preis erzielen.
    Zuletzt kümmerte sich Wangu um das Maul des Hais und lockerte sorgfältig die Zähne, denn er wusste, dass die einzelnen, dreieckigen Knochen bei der kaiserlichen Wache viel Gold bringen würden. Als er nach einem weiteren Zahn griff, schnappten die mächtigen Kiefer urplötzlich zu und Wangu zog, kreischend vor Entsetzen, einen blutigen Stumpf zurück, wo zuvor noch seine linke Hand gewesen war.
    Selbst im Tode noch hatte der shäyü Rache genommen für die finstere Tat des Fischers.
     
    Weit im Süden, im Lande Jung, brach eine gelbäugige Kreatur nach Norden auf, nach Moko, denn die Zeichen sagten ihm nicht nur, dass die Zeit gekommen war, sondern nachdem er das tote Mädchen befragt hatte, wusste er auch, dass sein unerbittlicher Feind näher kam.
    Noch während der Gelbäugige abreiste, überquerte im Westen ein schwarzhaariger Elf die Grenze des Landes Jung. Er war mit einem Speer bewaffnet, der einen schwarzen Schaft und eine Kristallspitze hatte, und trug einen blauen Stein an einem Lederband um den Hals. Er ritt in das Land Jung, bis er zu der großen Hauptstadt kam, wo der Kriegsfürst der Kriegsherrn regierte. Dort zog der Elf Erkundigungen über einen gelbäugigen Mann ein, und obwohl einige von denen, die er befragte, von diesem scheuen, unheimlichen Wesen wussten, konnte ihm keiner, der es gesehen hatte, sagen, wohin der Mann gegangen war. Sie wussten nur, dass noch nicht viel Zeit vergangen war. Der Elf ging eine Straße nach der anderen ab, die aus der Stadt führten, ritt Werst um Werst, erkundigte sich unterwegs bei Gehöften und Herbergen nach dem gelbäugigen Mann. Doch es schien, als hätte er sich einfach in Luft aufgelöst, denn niemand hatte ihn vorüberkommen sehen. Aufs Neue enttäuscht, wandte der Elf schließlich sein Pferd nach Westen und ließ das Land Jung hinter sich.
     
    Unter den Resten eines einstmals gewaltigen Vulkans, wo das Land über zahllose Weiten hinweg bebte und zitterte, lag tief im Fels eine gewaltige Kammer, in der Magma blubberte und aufstieg und gelegentlich aufs Neue ausbrach. Hier hatte vor einem Jahrtausend der Schwarze Kalgalath gehaust. Der gewaltige Feuerdrache hatte sich selbst in das geschmolzene Inferno gestürzt. Doch dies war in einer lange vergangenen Zeit geschehen. Der Berg selbst war jetzt zerstört, geblieben waren nur Ruinen und Zerstörung.
    Tief im Stein und von zahlreichen fernen Punkten machte sich eine Vielzahl riesiger Kreaturen auf den Weg zu dieser tosenden Hei. Mit ihren breiten Händen teilten sie den Granit vor sich und versiegelten ihn wieder, während sie sich durch den Fels bewegten. Sie kamen, um den geschmolzenen Stein in die Erde zurückzuziehen, nach unten, weg von der Oberfläche, um das ständige Beben dieses Landes zu beruhigen, denn die Zeit war nah, und dies hier war der Drachenschlund.
     
    Und in den von Zwergen gehauenen Gewölben, tief verborgen in einem schwarzen Berg im fernen Xian begannen
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