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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Das schrille Echo hallte von den Felswänden zurück, die sich um ihn herum erhoben. Keiner rührte sich. Nichts!
    Erneut pfiff er, und als der Widerhall diesmal verklang, trat hinter dem Schutzzelt eine große Gestalt hervor. Aravan! Es ist Aravan! Der Elf hob die Hand und winkte.
    Urus winkte zurück und ging schneller, aber Aravan verschwand bereits wieder hinter der notdürftigen Schutzhütte. Wo ist Riatha? Und wo sind die Waldana? Die Furcht legte sich wie eine Klammer um Urus’ Herz.
    Endlich erreichte Urus das Gehölz, wo der Schnee etwas flacher war, und begann zu traben. Kurz darauf stand er vor dem Zelt und draußen hockte Aravan vor einem kleinen Feuer und rührte in einem Behälter, der über der Flamme hing. Urus warf dem Elf jedoch nur einen flüchtigen Blick zu, denn ihm trat grüßend … Riatha entgegen. Urus zog sie an sich, sein Herz hämmerte in seinen Ohren, und glühende Freude sang durch jede Faser seines Wesens, als sie sich an ihn schmiegte.
    Doch seine Freude verging, als er in dem Schutzzelt Gwylly und Faeril sah. Sie lagen da, mit Gesichtern so bleich wie der Tod.
     
    »Sie haben uns in der Nacht überfallen«, erklärte Riatha, die neben Urus am Rand des Zelts saß. Sie verabreichte Faeril winzige Mengen der Flüssigkeit, die Aravan gekocht hatte, zwischen die Lippen. Die Damman wachte nicht auf, schluckte aber. »Von hinten, genauso wie Faeril vermutet hatte. Das Heulen des Sturms hat verhindert, dass wir sie kommen hörten. Aber ebenso hat er auch vereitelt, dass sie uns überwältigten. Denn sie konnten uns weder sehen noch hören, und die Vulgs vermochten auch unseren Geruch nicht aufzunehmen.
    Dann wurde Faeril von einem Vulg gebissen, aber sowohl Güldminze als auch Sonnenlicht haben das Gift aus ihrem Körper gebrannt. Trotzdem wird sie heute noch mit Fieber darnieder liegen.
    Gwylly hat einen Schwerthieb in die Lunge bekommen. Er wird frühestens in einer Woche reisen können, und auch dann nur sehr langsam.
    Aravan und mir aber war Fortuna wohlgesonnen. Er hat nur zwei Hiebe mit einer Keule abbekommen, und ich einen Schlag aufs Handgelenk.«
    Sanft nahm Urus ihre Hand und betrachtete die Bandage. »Hast du die Wunde auch sorgfältig gereinigt? Die Klingen der Wrg sind oft …«
    »Vergiftet«, mischte sich Aravan ein. »Aye, wir haben sie bluten lassen und anschließend Güldminze aufgelegt. Ich habe außerdem allen, die Schnittwunden erlitten haben, Breiumschläge aufgelegt.«
    Riatha zog ihre Hand nicht zurück. »Was ist mit Stoke?«, fragte sie ruhig.
    Der Blick des Baeron wurde hart. »Verschwunden! Der Sturm … es gibt fünf Möglichkeiten, wohin er sich von dem letzten Ort, an dem ich … wo der Bär ihn gewittert hat, hätte wenden können.«
    Aravan blickte in den Himmel. »Haben wir Zeit, Ihr und ich, die Spuren zu suchen? Ihre Fährte?«
    Urus legte Riathas Hand behutsam in ihren Schoß zurück. Dann sprang er auf und lief wie ein eingesperrtes Tier herum. »Spuren? Nein! Der Sturm hat alle Fährten verwischt. Falls Stoke heute Nacht weiterzieht, dann wird er allerdings Spuren hinterlassen. Und ich werde ihm folgen … allein.«
    Riatha schrak bei seiner Erklärung zusammen. »Allein?«
    »Ja«, sagte Urus. »Allein. Die Waldana können ihn nicht verfolgen. Und sie brauchen Pflege. Ihr seid verwundet…«
    Riatha sprang auf. »Akka! Das ist nur ein Kratzer! Er wird mich nicht davon abhalten, Stoke zu verfolgen!«
    Unvermittelt bebte die Erde - in der Ferne schüttelte sich der Drachenschlund. Es dauerte eine Weile, bis das Beben aufhörte.
    Urus hatte seine Hand ausgestreckt und Riatha festgehalten. Als die Erdstöße nachließen, fragte er: »Und die Waldana?«
    Eine piepsige Stimme meldete sich aus dem Zelt. »Was ist mit uns?« Gwylly versuchte mühsam, sich aufzurichten, aber ein Hustenanfall überwältigte ihn, und er sank zurück, blutige Flecken auf den Lippen.
    Mit einem Schrei drehte sich Riatha herum und kniete sich rasch neben ihn. »Oh, Gwylly, bewegt Euch nicht. Ihr seid schwer verletzt. Eine Klinge hat Euch durchbohrt.«
    Der Bokker schloss die Augen und stöhnte. »Ach, das ist es? Ich habe das Gefühl, als wäre ich an den Füßen durch die tiefsten Schlünde der Hei gezerrt worden!«
    »Es war ein harter Kampf, Kleiner.«
    Gwylly öffnete ruckartig die Augen. »Faeril! Was ist mit Faeril?«
    »Ruhig, still jetzt«, beruhigte ihn Riatha. »Sie schläft an Eurer Seite.«
    Gwylly drehte den Kopf, dann streckte er die Hand aus und legte sie behutsam
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