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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht
Autoren: Dennis L. McKiernan
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mit aufgerissenem Maul auf sie stürzte. Ohne nachzudenken rammte ihm die Damman das Schwert ins Maul, vorbei an den Zähnen und tief in den Rachen, noch während ihr die Reißzähne die Haut zerfetzten. Jaulend fuhr das Vieh zurück, riss ihr die Klinge aus der Hand und brach unvermittelt zusammen. Faeril rappelte sich auf, streifte ihren Rucksack ab, zog ein Wurfmesser aus Stahl aus dem Gurt und sah sich in dem heulenden, blendenden Weiß des Schneesturms um. Das im selben Augenblick pechschwarz wurde. Die Laterne! Sie ist aus! Oh, Gwylly!
    Sie hörte Kampflärm, das Klirren von Stahl auf Stahl, das Kreischen der Sterbenden; dann sah sie undeutliche Schatten in der Dunkelheit, spürte sie mehr, als sie sie erkannte. Aber wer dort gegen wen focht, das wusste sie nicht. Ich sehe nicht genug, um mein Messer werfen zu können! Sie rammte den Dolch in den Gurt und zog ihr Langmesser, das in den Händen eines Wurrlings zum Schwert wurde.
    Vor ihr flackerte eine Fackel auf, und sie konnte dunkle Gestalten erkennen, die durch den Schneesturm sprangen, dann eine große, die sich auf den Fackelträger stürzte und mit ihm verschmolz. Und dann folgte ein Schrei, die Fackel fiel in den Schnee, es zischte, und nun herrschte wieder Dunkelheit.
    Vor ihr tauchte jemand auf. »Adon!«, schrie sie und ahnte, wie sich die Gestalt umdrehte, stieß mit ihrem Schwert zu, fühlte, wie es einen Knochen traf, hörte, wie die Gestalt keuchte, und sah, wie sie zusammenbrach und ihr dabei fast das Langmesser aus der Hand wand. Aber sie hielt es grimmig fest, bis sich die Klinge mit einem Knirschen aus dem Gefallenen löste.
    Faeril sank auf die Knie und tastete nach ihm. Lass es einen Feind sein! Sie betastete den Leichnam, der einen Lederharnisch mit Stahlplatten trug. Rukh!, dachte sie, als sie ihre Hand von der Wunde riss, aus der ein sterbendes Herz Blut pumpte.
    Angewidert krabbelte sie zurück und stieß gegen jemanden hinter sich. Das Wesen knurrte, fiel seitlich über sie und landete im Schnee. Die Damman schlug blindlings zu, traf, und das Wesen heulte auf. Faeril stieß ihr Langmesser in Richtung des Geräuschs, aber wer es auch war, er rollte sich hastig weg, sprang auf und rannte durch die Dunkelheit davon, ein schwarzer Fleck, der in dem schwarz tosenden Sturm verschwand.
    Jemand anders näherte sich, heftig keuchend. Faeril hob das Schwert. »Adon!«, schrie sie und wollte gerade mit dem Langmesser zustoßen.
    »Adon!«, kam die Antwort.
    »Gwylly!«
    »Faeril!«
    »Oh, Gwylly, ich wäre fast…«
    »Rücken an Rücken, Liebste«, fiel ihr der Bokker ins Wort. »Rücken an Rücken, obwohl das nicht viel helfen wird. Ich bin verwundet.«
    »Oh, Gwylly…!«
    »Rücken an Rücken!«
    Also stellten sich die beiden Wurrlinge Rücken an Rücken auf und starrten ins Dunkle. Gwylly keuchte angestrengt und hustete ab und zu; Faeril zitterte, um sein Leben fürchtend.
    Weiter entfernt flackerte eine zweite Fackel auf, die nur Augenblicke später unter den qualvollen Schreien Sterbender erlosch.
    Immer noch heulte der Schneesturm, und der Schnee fegte um sie herum: wie schwarze Rabenfedern, die im Nachtwind fliegen. Gelegentlich klirrte Stahl auf Stahl, manchmal ertönte ein Todesschrei, dann wieder hörten sie Schritte, wenn jemand an ihnen vorbeiflüchtete. Aber sie vermochten in der Schwärze nichts zu erkennen, und in dem Heulen des Sturms hörten sie auch nur wenig. Dennoch blieben die Wurrlinge Rücken an Rücken stehen.
    »Allein die Dunkelheit und der Wind retten uns«, zischte Gwylly. »Ohne den Schutz des Schneesturms, der unseren Geruch vertreibt, wären wir der Brut schon in die Hände gefallen.«
    Dann brach Gwylly zusammen.
    Faeril wirbelte herum und kniete sich hin, tastete nach einer Verletzung, fand jedoch nichts.
    Noch während sie Gwylly hastig untersuchte, hörte sie das gutturale Knurren, ein Schnüffeln, und dann das Heulen eines Vulg. Faeril kauerte sich über ihren Bokkerer, ihr Langmesser gezückt, und betete, dass die Bestie sie nicht fand, Gwylly nicht witterte. Doch vergeblich - denn das Knurren wurde lauter, die Kreatur kam näher. Dann tauchte ein schwarzer Schatten in der Dunkelheit vor ihr auf und jaulte. »Adon!«, schrie sie, sprang auf, über Gwylly hinweg. Doch im selben Augenblick sprang jemand anders herbei, und ein Speer durchbohrte die ungeschützte Flanke des Vulg. »Adon!«, schrie Aravan, noch während sich Krystallopyr in die heulende Bestie brannte - sich durch sie hindurchbrannte - und Faerils
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