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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht
Autoren: Dennis L. McKiernan
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noch ein Fleck im Schnee. Ich glaube, es hat mich nicht mit seinem ganzen Gewicht erwischt.«
    Die Damman schob sich einen Löffel Linsen in den Mund und sah sich dann kauend im Lager um. »Wo ist Aravan? Und habt Ihr schon etwas von Urus gehört?«
    »Aye. Urus ist gestern zurückgekehrt. Er hat berichtet, dass der Sturm alle Spuren von Stoke und seinen Schergen verweht haben muss. Dennoch ist er mit Aravan nach Süden gegangen, um eine Fährte aufzuspüren, damit wir Stoke endlich zur Strecke bringen können.«
    Zufrieden biss Faeril von dem Zwieback ab und schwieg, da sie sich auf das Essen konzentrierte.
    Später am Morgen wachte Gwylly auf. Er wollte nicht liegen bleiben, sondern zwischen die Bäume gehen, um sich zu erleichtern. Gestützt von den beiden Frauen tat er das auch und hustete dabei leise.
    Anschließend braute Riatha einen Tee aus Moos und bestand darauf, dass Gwylly den scharfen Dampf einatmete. »Das wird Eurer Lunge von innen helfen zu heilen«, erklärte sie. Außerdem entfernte sie den Verband mit Güldminze von seiner Wunde und ersetzte ihn durch einen Umschlag aus eben diesem Moos. »Das ist für außen.« Dann brachte sie ihn dazu, den Tee zu trinken, obwohl er schrecklich bitter schmeckte und der Bokker sein Gesicht verzog. »Das wird das Wasser aus Euren Lungen ziehen.«
    »Gack! Es wird meine ganzen Innereien zusammenziehen, wenn Ihr mich fragt«, protestierte Gwylly und schüttelte sich.
    Die Elfe lachte, und Faeril kicherte, aber beide sorgten dafür, dass Gwylly alles bis auf den letzten Tropfen austrank.
    Dann wandte sich die Elfe an Faeril. »Euer Verband muss auch gewechselt werden.« Sie wickelten ihn zusammen ab, und eine tiefe Wunde an Faerils rechtem Arm kam zum Vorschein. Sie reichte vom Ellbogen bis zum Handgelenk.
    »Oü«, rief Gwylly. »Eine üble Wunde. Aber offenbar hat sie jemand genäht!«
    »Aye«, bestätigte Riatha. »Mit feinem Darm. Sonst wäre diese Wunde für üble Dämpfe offen. Vierundzwanzig Stiche hat es gebraucht, Gwylly, wohingegen Eure Wunde nur neun bedurfte.«
    Gwylly sah auf seine Brust und versuchte vergeblich, unter die von dem Tee getränkte Bandage zu linsen. »Ich bin auch zusammengeflickt? Wie ein alter Mantel?«
    Wieder kicherte Faeril und Riatha lachte schallend. »Ja, Rotkopf. Wie ein alter Mantel.«
    Gwylly lächelte. »Rotkopf? Man sollte mich lieber Flicken nennen.«
    Faeril schaute grinsend von ihrem Arm hoch. »Dann also Flicken, Gwylly, wenn du darauf bestehst. Aber es klingt ein bisschen wie ein Hundename.«
    Jetzt lachte Gwylly, doch seine Fröhlichkeit wurde von einem neuerlichen Hustenanfall unterdrückt.
    Sie warteten den ganzen Tag über und unterhielten sich nur flüsternd, als würden die Felsen um sie herum lauschen. Während Faeril ihre Langmesser ölte und wetzte, die Aravan beide aus dem tiefen Schnee des Schlachtfeldes geborgen hatte, erzählte Gwylly, wie er seine drei Gegner besiegt hatte. Und wie verwirrend und verzweifelnd es war, in dieser pechschwarzen Finsternis zu kämpfen. Seine Wunde hatte er im zweiten Kampf davongetragen. »… es war wie ein Feuer, das mich zwischen die Rippen traf.«
    Riatha hatte aufgrund des schärferen Augenlichts der Elfen ihren Feind sehen und ihn auch besser hören können - und so insgesamt sieben Rüpt getötet. Aravan hatte, so sagte sie, vier von der Brut getötet, und den Vulg, den er mit Faeril zusammen erledigt hatte. Zusammen mit Faerils Vulg und den toten Rüpt… »OU«, stieß Gwylly hervor. »Das summiert sich somit auf zwei Vulgs und fünfzehn Rukhs und Hlöks!«
    Faeril sah Riatha an. »Das bedeutet, dass Stoke nur noch fünf Vulgs und zwölf von der Brut bei sich hat.«
    »Möglich, Faeril, aber vergesst nicht: Wir sind im Grimmwall, und sollte er rufen, so werden sich weitere Rüpt um ihn scharen.«
    Während des Tages sprachen sie über vieles: von Familie und Heim bis zu einfachen Mahlzeiten aus Brot und Eintopf, die ihnen jetzt wie der reine Luxus vorkamen. Als Riatha Schnee schmolz, um die gebrauchten Verbände auszukochen, sprachen sie von Bädern; Gwylly erzählte von seinem Hund, Black, der als Welpe Enten am Teich gejagt hatte. Die Ente flog aufs Wasser, Black sprang hinterher, und die Gänse, die den Enten zu Hilfe kamen, hatte Black für immer davon kuriert, das Vieh vom Hof zu jagen. Sie redeten von ihren Ponys und Pferden, und wie es war, mit ihnen zu reiten, von Gärten und Pflanzen und solchen Dingen. Doch immer wieder kehrten ihre Gespräche zu Baron Stoke
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