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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann
Autoren: Dennis L. McKiernan
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eingefallenen Ruinen eines Stalles neben dem Turm, jedoch kein Brennholz.
    Kaum waren die Wurrlinge von ihrer ergebnislosen Suche zurückgekehrt, da trat B’arr durch die Tür, gefolgt von Tchuka und Ruluk. Sie hatten ihre Gruppen an die Pfähle gebunden. B’arr lachte, als Gwylly ihn wegen des Feuerholzes befragte, und die beiden anderen Schlittenführer fielen in sein Lachen ein, als er ihnen die Frage in die Sprache der Aleutani übersetzte. Während B’arr und Ruluk Bündel mit gefrorenem Lachs auswickelten und die Fische mit der Axt in Stücke zerhackten, verschwand Tchuka nach draußen. Einen Augenblick später kehrte er zurück. In den Armen hielt er etwas, das wie große Scheiben Dreck aussah. Zu Gwyllys Verblüffung setzte der Schlittenführer diese Dreckplatten in Brand.
    »Sode«, meinte Aravan, als würde das alles erklären.
    Als Riatha Gwyllys verständnislose Miene sah, setzte sie hinzu: »Man nennt es auch Torf. Aber wie auch immer es geheißen wird, es brennt jedenfalls.«
    Gwylly schüttelte nachdenklich den Kopf. »Ich habe es in der Nähe des Stalles gesehen, aber ich dachte …«
    »… dass es einfach nur Erde wäre«, beendete Faeril seinen Satz, denn sie hatte dasselbe angenommen. »Aber ich hätte fragen sollen«, gab sie zu. »Denn ich komme aus den Waldsenken, wo es auch Torffelder gibt, in der Nähe von Großfarn und auch von Kleinfarn.«
    »Pah!«, stieß B’arr hervor und sagte etwas auf Aleutanisch zu seinen Gefährten, das ein Lächeln auf ihre bronzefarbenen Gesichter zauberte. Dann wandte er sich an Aravan. »Nein, Anfe, das ist kein Feuertorf; es ist Ren mokk, also das, was Ihr Dung nennt. Von den Ren.«
    Jetzt lachte Aravan. »Fermente! Renfermente. Getrockneter Dung. Ah, Schlittenführer, Ihr führt mir meinen Irrtum wahrlich vor Augen!« Gwylly und Faeril grinsten über beide Wangen, denn nicht nur die Wurrlinge hatten sich geirrt, sondern auch die Elfen.
    Riatha lächelte ebenfalls, wenn auch nur flüchtig. Sie wurde rasch wieder ernst und abgelenkt, als sie den Blick in Richtung Grimmwall richtete, der jedoch nicht zu sehen war. »Was wie ein Ding scheint, entpuppt sich häufig als etwas gänzlich anderes. Selbst dann jedoch kann sich seine wahre Natur nicht gezeigt haben, und es mag sich am Ende als noch etwas anderes herausstellen.«
    Gwylly starrte in die Glut des Dungfeuers, während er mit seinen Gedanken ganz woanders war. Er beobachtete den weißen, stechenden Rauch, der über die Mauer quoll, wo er von dem stürmischen Wind weggefegt wurde. Der Bokker überlegte, welchen Täuschungen sie noch begegnen würden, Täuschungen, die sich am Ende vielleicht als gefährlich herausstellen mochten.
    B’arr stand auf und unterbrach Gwyllys düstere Gedanken. »Wollen die Mygga die Span füttern?« Er deutete auf einen Beutel mit zerhacktem Lachs. Seine schwarzen Augen funkelten.
    Gwyllys Miene erhellte sich, während er eifrig nickte. Faeril deutete ebenfalls ihre Zustimmung an.
    Bei dieser Reaktion der beiden Mygga grinsten Tchuka und Ruluk. Ihre Zähne leuchteten weiß gegen ihre schwarze Barte und ihre bronzene Haut.
    B’arr nahm ein Stück gehackten Lachses aus einem Beutel. »Dann wartet nur. Ich rufe.« Er trat in den Schneesturm hinaus. Die beiden anderen Aleutan nahmen sich jeder ebenfalls ein Stück Lachs und folgten B’arr nach draußen.
    Sie gingen zu ihren Leithunden. Wie Gwylly, Faeril, Riatha und Aravan in den letzten zwölf Tagen und sechshundert Meilen gelernt hatten, wurden die Rudelführer als Erste gefüttert, als Letzte eingespannt und als Erste wieder vom Geschirr befreit. Jeder der Hunde war der dominante in seiner Schar, in seinem Span. Und der Schlittenführer unterstützte seine Stellung, indem er den Leithund mit genau der Ehrerbietung behandelte, die ihm gebührte, den anderen Hunden seines Spans diesen Respekt jedoch nicht erwies.
    So wie B’arr es in seinem gebrochenen Pellarion erklärt hatte: »Leben hängt vom Span ab. Span hängt vom Leithund ab. Leithund vom Schlittenführer. Ich bin Schlittenführer. Shlee ist Span-Führer. Sein Leben in meinen Händen, mein Leben in seinen. Ich behandele ihn als Führer, er mich als seinen Herrn. Alle Hunde sehen das. Alle verstehen. Alle leben. Alle Hunde. Shlee. Ich.«
    Nach einem Augenblick übertönte B’arrs Pfiff das Heulen des Sturms. Gwylly, der zwei Beutel mit Lachsstücken schleppte, und Faeril, die einen in den Händen hielt, traten durch die Tür in das Schneetreiben hinaus. Und nach einem
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