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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann
Autoren: Dennis L. McKiernan
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war. Dieser Stern hatte mehrere Wochen lang hell geleuchtet, bis er schließlich erloschen war und nimmermehr gesehen wurde. Während der Zeit jedoch, in der dieser Stern glühte, erkrankte die Brut an einer Seuche, wenn immer sie ins helle Licht des Tages trat. Je länger der Stern schien, desto tödlicher wurde diese Krankheit, bis am Ende schon ein Strahl der Sonne auf einem Rukh genügte, um ihm den Brennenden Tod zu bringen. Selbst wenn sich die Brut auch nur für einen kurzen Augenblick der Sonne aussetzte, brach das Opfer zusammen und verwandelte sich in einen Haufen Asche.
    Die ganze Brut war mit Adons Bann geschlagen, und dazu auch andere Kreaturen, einschließlich einiger Drachen, die sich auf Gyphons Seite geworfen hatten. Sie waren jetzt Kalt-Drachen, denn Adon hatte sie zur Strafe ihres Feuers beraubt.
    Die Menschen jedoch, die mit Gyphon gemeinsame Sache gemacht hatten, blieben von dem Bann verschont. Denn sie waren von dem Großen Verführer in die Irre geleitet worden. Adon vergab ihnen am Ende.
    Das hatte Aravan gemeint, als er sagte, dass der Große Krieg alles verändert hätte. Jetzt zwang der Bann die Brut, sich zu verbergen, trieb sie in Verstecke im Grimmwall, wenn es Tag wurde. Aus demselben Grund wagte sich die Brut auch selbst in der Nacht nicht weit von ihren Verstecken fort, und sie würden kaum bis hierhin kommen, es sei denn große Not oder Furcht triebe sie. Denn die Sonne mochte sie vernichten, wenn sie nach Tagesanbruch auf diesen Ebenen von ihr überrascht würden und sie nicht rechtzeitig irgendwelche Schluchten oder Spalten fanden, in denen sie sich vor Adons Licht verkriechen konnten.
    Gwylly musterte die Ruinen, während ihm Gedanken über Kriege und Banne durch den Kopf gingen.
    Während der Wind heulte, den Schnee über die Mauern fegte und durch die zerborstene Tür drang, blickte der Wurrling zu Aravan hinauf. »Wie hätte dieser Ort denn verteidigt werden können? Er ist schließlich kaum größer als zehn meiner Schritte, also höchstens sechs von Euren. Schwerlich geräumig genug somit, einer großen Streitmacht Raum zu bieten. Ich denke doch, der Posten wäre schnell gefallen.«
    »Das stimmt«, erwiderte Aravan. »Aber ein solcher Wachposten sollte auch nicht verteidigt werden. Falls der Feind gesichtet wurde, würden die Wachen von hier fortreiten und Alarm schlagen, vielleicht nachdem sie vorher ein Warnfeuer entzündet hatten.«
    »Wie das Signalfeuer in Beacontor?«, erkundigte sich Faeril.
    Gwylly schüttelte den Kopf. »Beacontor, Liebste, sollte verteidigt werden. Die Türme auf den Signalbergen waren von Mauern umringt. Dieser Ort jedoch weist keine solchen Festungswälle auf. Er verfugt nur über einen Turm, dazu noch einen recht kleinen.«
    Riatha riss den Blick ihrer silberfarbenen Augen von den Mauern los und richtete ihn auf Gwylly. »Wenn wir suchten, würden wir gewiss die Reste von Stallungen finden, vielleicht auch einen Schuppen, in dem vor langer Zeit Pferde oder ein Gespann untergebracht wurden, mit dem man flüchten konnte, falls sich die Notwendigkeit ergab. Sie hätten das Signalfeuer entzündet und wären dann geflohen.«
    Faeril strich sich eine Strähne ihres pechschwarzen Haares aus der Stirn und schaute durch die Tür auf den wirbelnden Schnee. »Wer wäre dann gewarnt worden? Wer hat hier gelebt, als dieser Turm errichtet wurde?«
    »Aleutani, denke ich«, antwortete Aravan. »Denn schon damals brachten sie ihre Ren-Herden während des langen Sommers hierher, wo das Gras saftig und grün ist. So wie sie es heute noch tun.«
    Faeril nickte. Sie hatte selbst einige der mit Geweihen geschmückten Ren auf ihren Winterweiden gesehen, die in den tiefen, geschützten Tälern am Rand des Nordmeeres lagen.
    Erneut erzitterte der Boden unter ihren Füßen und Faeril trat an den eingestürzten Eingang. »Ist es denn sicher, hier zu übernachten? Ich weiß doch nicht recht, diese Erdstöße …«
    Riatha lächelte die kleine Damman an. »Es ist sicher genug, Kleine. Das Land hier am Rand des Vorgebirges ist weit genug vom Grimmwall entfernt, und noch weiter vom Drachenhorst.«
    Faeril blickte zu den Elfen hoch, nickte, wandte sich dann um und ging in den Sturm hinaus. Die anderen folgten ihr zu den Schlitten.
    Sie mussten noch einmal gehen, um die benötigten Vorräte in die Steinruinen zu tragen. Während sich die Elfen an den Bündeln zu schaffen machten, machten sich Gwylly und Faeril auf die Suche nach Feuerholz. Die beiden Wurrlinge fanden zwar die
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