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Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2
Autoren: Isaac Asimov
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Teil des Bildes entgegen und verliefen schließlich durch sie hindurch. Die andere verlief fast genau nach Süden zur Linken und führte dann an einigen weiteren verwirrenden Gestalten vorbei.
    Die erste stellte einen Mann dar (er sah aus wie der auferstandene Jesus), der aus einem Grab inmitten eines Wäldchens kam. Rechts von ihm, ein wenig tiefer, befand sich eine Weste. Daneben stand jemand, der aussah wie der Quäker William Penn. Hinter ihm ein Mann in einem Lendenschurz aus Leopardenfell, dem zwei große Affen nachliefen.
    Daneben befand sich ein Mann in einer Kleidung, wie man sie im antiken Mesopotamien getragen hatte. Er lief auf allen vieren und hatte den Kopf zum Gras hinabgeneigt. Neben ihm war ein Bananenbaum.
    Jenseits der Straße befand sich ein großer Heißluftballon mit einem kahlköpfigen Mann im Weidenkorb. Auf der Seite des Ballons stand in großen Buchstaben O.Z.
    Auf der anderen Straßenseite wateten zwei große Männer, die wie Wikinger aussahen, durch einen See. Hinter ihnen befand sich der Umriß einer Flotte drachenköpfiger Langschiffe und die Silhouette einer Horde bärtiger Männer mit horngeschmückten Helmen. Die beiden Führer näherten sich nackten, blau angemalten Kriegern, die in von Pferden gezogenen Streitwagen standen.
    Südlich davon befand sich eine Frau, die die Kleidung des mittelviktorianischen Zeitalters trug, mit einer Krinoline und so weiter, und hinter ihr ein Landsitz, wie er typisch war für den amerikanischen Süden vor dem Bürgerkrieg. Daneben befand sich eine Taverne, wenn man aus den davor liegenden Betrunkenen und dem Schild über der Tür darauf schließen konnte. Das Schild war selbst für Buchstaben unter einem Vergrößerungsglas zu klein.
    Ein wenig zur Linken lief die Straße in ein Händepaar aus, das einem anderen Händepaar ein Päckchen entriß.
    »Woher wissen Sie, daß wir uns auf der richtigen Straße befinden?« sagte Straße, kurz bevor wir Uelzen erreicht hatten.
    »Betrachten Sie das Schaf, die Eisenbahnschienen und den japanischen Bogenschützen«, sagte Ralph. »In der englischen Sprache wird U so gesprochen wie das Wort für ein weibliches Schaf – ewe. Die Schienen sind dem Buchstaben L nachempfunden – gesprochen el. Der japanische Bogenschütze könnte ein Samurai sein, doch das glaube ich nicht. Er ist ein Zen -Schütze. Und so bilden U, el und zen den Namen der Stadt Uelzen.«
    »All das scheint so einfach, so klar zu sein, nun, nachdem Sie uns darauf hingewiesen haben«, sagte ich.
    »Die Einsicht ist nur normalsichtig«, sagte er etwas verbittert.
    »Und der Rest?« fragte ich.
    »Die Stadt Esterholz ist nicht so schwierig. Möchten Sie es gern versuchen?«
    »Noch ein englisch-deutsches Wortspiel«, sagte ich mit mehr Zuversicht, als ich empfand. »Ester klingt ganz nach Easter, Ostern, daher der auferstandene Christus. Und der Wald ist natürlich Holz. Das englische holt, poetisch für ein Gehölz oder einen bewaldeten Hügel, entstammt übrigens der gleichen germanischen Wurzel wie Holz.«
    »Und die Weste?« sagte Ralph.
    »Ich würde vermuten, daß sie uns anweisen soll, die Straße westlich von Esterholz zu nehmen«, sagte ich etwas zuversichtlicher.
    »Ausgezeichnet, Herr Doktor«, sagte er. »Und der Quäker?«
    »Das weiß ich wirklich nicht«, sagte ich verdrossen, da Lisa mir einen bewundernden Blick zugeworfen hatte.
    Er gab sein kurzes, bellendes Gelächter von sich. »Und ich auch nicht, mein lieber Freund«, sagte er. »Ich bin sicher, daß einige dieser Symbole, vielleicht die meisten, eine Bedeutung haben, die uns erst deutlich wird, wenn wir diese Gegend untersucht haben.«
    Sieben Kilometer nordöstlich von Uelzen fuhren wir durch das Dorf Esterholz, und dann weiter westlich in Richtung Wrestede. Als ich die Hände betrachtete, die dem anderen Handpaar das Paket entrissen, rief ich plötzlich: »Natürlich! Wrestede! Das englische Wort wrest – reißen, zerren! Diese Hände zerren an dem Päckchen! Das bedeutet also, daß Scharlach irgendwo zwischen Esterholz und Wrestede gefangengehalten wird!«
    »Geben Sie diesem Mann den großen, ausgestopften Teddybär«, sagte Ralph. »In Ordnung, ihr Spürhunde, wo ist Scharlach also?«
    Ich verstummte. Die anderen sagten auch nichts, doch die wachsende Spannung brachte uns ins Schwitzen. Wir alle wirkten im Licht der untergehenden Sonne wächsern und bleich. In einer halben Stunde würde sich die Nacht auf uns gesenkt haben.
    »Fahren Sie langsamer, damit ich die Namen
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