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Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition)
Autoren: Suzanne Brockmann
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hineintauchen, der nur einen Unterwassereingang hatte.
    Sie warf einen Blick hinüber zum Seehundbecken. Bis dorthin waren es rund hundert Meter. Am klügsten wäre es, zuerst in eine andere Richtung zu rennen. In den Schatten unter der Tribüne des Hauptaquariums könnte sie diese Kerle abschütteln, um danach zum Seehundbecken zurückzulaufen. Wennsie erst einmal unter Wasser war, würden die beiden sie nicht mehr finden. Niemals.
    „Denk nicht mal dran“, murmelte Carlos, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
    „An was soll ich nicht denken?“, fragte sie scheinheilig – und rannte los in Richtung Tribüne.
    Sieben Schritte. Sie kam nur sieben Schritte weit. Dann hatte Carlos sie eingeholt und stürzte sich auf sie. Beide landeten unsanft im festgetretenen Sand. Er drückte sie mit seinem ganzen Körpergewicht zu Boden, hielt ihre Handgelenke über ihrem Kopf fest in seinem Griff.
    Carrie wehrte sich, wollte sich befreien, wollte ihn treten, aber sie konnte sich nicht rühren. Vor Panik schlug ihr das Herz bis zum Hals.
    „Madre de Dios“ , sagte Carlos. „Du bist aber auch ein schwieriger Fall.“ Er beugte sich über sie und flüsterte ihr leise ins Ohr: „Hör zu, ich tu dir nichts. Ich bin ein …“
    Carrie biss zu. Sie erwischte ihn an einer Stelle zwischen Schulter und Hals und bohrte die Zähne durch sein weißes T-Shirt.
    Er stieß einen heftigen Fluch aus und zuckte zurück. Eilig setzte sie sich auf und versuchte, von ihm abzurücken, doch er packte sie am Fußgelenk. Mit der anderen Hand rieb er sich den Hals.
    „Die Kleine beißt, hmm?“, meinte Bürstenhaarschnitt und ging neben ihnen in die Hocke. „Oh, Baby, mich darfst du beißen. Jederzeit.“
    Carrie zitterte am ganzen Körper. Gleich würde sie anfangen zu weinen, und sie konnte nichts dagegen tun. Schnell wischte sie eine Träne fort, die ihr über die Wange lief. Kam gar nicht infrage, dass sie diesen Mistkerlen das Vergnügen bereitete, vor ihnen zu weinen.
    Carlos murmelte etwas auf Spanisch und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Eine lange dunkle Locke verfing sich in seinen Wimpern, aber er schien das nicht zu merken. DerPriester in ihm war zurück, und in seinen Augen leuchteten Wärme, Mitgefühl und echtes Bedauern. Würde er sie immer noch so anschauen, wenn der Teufel wieder die Herrschaft übernommen hatte? Nachdem er sie vergewaltigt hatte?
    Carrie spuckte ihn an. Er schloss die Augen, als die Spucke ihn im Gesicht traf.
    „Igitt, wie eklig!“, rief Bürstenhaarschnitt. „Lang ihr eine, Mann. Lass dieser Schlampe so etwas nicht durchgehen. Verdammt noch mal, ich mach das für dich. Ich hau ihr eine runter.“
    „Nein danke.“
    „Ach, komm schon.“
    „Ich sagte Nein.“ Erst nachdem Carlos sich das Gesicht abgewischt hatte, öffnete er die Augen wieder. In seinem Blick lag kein Zorn, nur Geduld. Er lächelte Carrie entschuldigend an. „Es tut mir leid“, sagte er. „Ich wollte dir keine Angst einjagen.“
    „Wie bitte? Du entschuldigst dich bei ihr?“ Bürstenhaarschnitt war entgeistert. „ Sie müsste sich bei dir entschuldigen.“
    Carlos ließ Carries Bein los, ergriff ihren Arm und stand auf. Als er sie ebenfalls hochzog, wollte sie sich losreißen. Keine Chance.
    „Wenn ich dich loslasse, versuchst du nur wieder wegzulaufen“, erklärte er. „Also lasse ich bestimmt nicht los.“
    „Du tust mir weh.“
    „Hör auf, dich zu wehren. Dann muss ich nicht so fest zupacken.“
    Er führte sie um das Hauptaquarium herum, und schon standen sie vor ihrem kleinen roten, blitzblank geputzten Sportwagen.
    Bürstenhaarschnitt pfiff anerkennend durch die Zähne. „Hübsche Karre.“
    Der Kofferraum stand offen. Sie hatte ihn geöffnet, als sie am Abend zur Arbeit gekommen war. Dadurch sollte der Wagen auslüften, damit der leicht fischige Geruch verschwand, der ihm anhaftete.
    „Sieht so aus, als bräuchte ich die Schlüssel gar nicht“, meinte Carlos und zog sie zur Heckklappe des Wagens. Während er sie weiterhin festhielt, deutete er mit der freien Hand auf den offenen Kofferraum. „Rein da.“
    Verständnislos starrte Carrie ihn an. Was wollte er von ihr?
    „Das ist alles?“, beschwerte Bürstenhaarschnitt sich. Er war sichtlich enttäuscht. „Du willst sie einfach nur im Kofferraum einschließen? Mann, wenn es nach mir ginge, würde ich sie nehmen. Gleich hier, auf dem Vordersitz ihres Autos.“
    Carlos wollte sie einsperren. Er wollte sie nicht vergewaltigen, sondern bloß dafür sorgen, dass
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