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Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition)
Autoren: Suzanne Brockmann
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gingen zum anderen Ende des Parks.
    „Kommt nicht infrage, Mann“, gab Bürstenhaarschnitt zurück. „Warum sollte ich vorgehen und dir den ganzen Spaß allein überlassen?“
    Carlos zuckte die Achseln. „Ganz, wie du willst.“ Er wandte sich an Carrie. „Hast du ein Auto?“
    Trotz der Hitze war ihr eiskalt geworden. Ich kümmere mich um sie. Wie wollte Carlos sich um sie kümmern? Dennoch reckte sie trotzig das Kinn vor. „Vielleicht.“
    „Gib mir bitte die Autoschlüssel.“
    „Ich habe sie nicht bei mir.“
    Er lehnte das Gewehr an die Wand des Aquariums und trat vor sie. „Gib mir bitte die Schlüssel“, wiederholte er. „Oder ich muss sie dir abnehmen.“
    „Und ich helfe dabei“, ergänzte Bürstenhaarschnitt mit einem fiesen Lächeln.
    Carrie verschränkte die Arme vor der Brust. „Wollt ihr jetzt auch noch meinen Wagen klauen? Reicht es nicht, dass ihr hier eingebrochen seid?“
    Carlos brauchte nur einen Arm, um sie festzuhalten. Er hatte ihre Handgelenke fest im Griff. Während er ihre Taschen rasch nach den Wagenschlüsseln durchsuchte, drückte das süßlich riechende Leder seiner Jacke gegen ihr Gesicht. Wenn er nichtdiese Jacke tragen würde, hätte sie ihn gebissen. Aber so verzichtete sie auf den Versuch: Er würde es sowieso nicht merken. Sie zog ein Bein an, um ihm einen Tritt zu verpassen. Doch er hatte die Schlüssel in der Vordertasche ihrer Shorts gefunden und sie längst losgelassen, bevor sie ihm vors Schienbein treten konnte.
    Carrie schnappte empört nach Luft, aber Carlos blieb vollkommen ruhig.
    „Danke“, meinte er so höflich, als hätte sie ihm die Schlüssel bereitwillig gegeben. Er steckte sie ein.
    Eine Strähne ihres langen blonden Haares hatte sich aus Carries Pferdeschwanz gelöst. Sie strich sie sich aus dem Gesicht und hinters Ohr. „Ich habe den Wagen noch nicht ganz abbezahlt. Drei Monatsraten fehlen noch“, fauchte sie. „Wenn ihr glaubt, ich sehe einfach zu, wie ihr ihn klaut …“
    „Niemand will deinen Wagen klauen“, fiel Carlos ihr ins Wort.
    „He, Moment mal.“ Bürstenhaarschnitt sah Carrie an. „Was für’n Wagen isses denn?“
    Jetzt reagierte sogar Carlos verärgert. „Hau ab, Mann“, sagte er. „Du gehst mir auf den Geist, weißt du das?“
    Aber Bürstenhaarschnitt blieb stur. „Wenn bloß du deinen Spaß hast“, beharrte er, „dann will ich wenigstens zusehen.“
    Zusehen? Zusehen wobei? Die Angst war wieder da, die Angst um ihre Sicherheit, um ihr Leben. Aber die Angst brachte auch eine neue Welle des Zorns mit sich. Zorn darüber, dass ihr Vater und ihre Brüder recht behalten würden. Carrie kam also tatsächlich nicht allein zurecht. Sie hätte niemals die Sicherheit ihrer abgelegenen Ranch in Montana verlassen dürfen und in eine Stadt in Florida ziehen, in der das Verbrechen blühte. Verdammt, sie sah sie vor sich, wie sie sich missmutig im Leichenschauhaus von St. Simone drängten, um sie zu identifizieren. Und dabei flüsterten sie sich gegenseitig zu: „Wir haben’s ihr ja gesagt.“
    Jetzt nahm Carlos sie sanft am Arm.
    Carrie riss sich los und funkelte ihn an. „Wohin bringt ihr mich?“
    Ohne darauf einzugehen, fragte er: „Wo steht dein Wagen?“
    Sie schwieg.
    „Wenn er auf dem Parkplatz vorm Tor stehen würde“, beantwortete Carlos seine eigene Frage, „hätte ich ihn sehen müssen. Also hast du ihn irgendwo hier auf dem Gelände abgestellt, richtig?“
    Sie starrte ihn wortlos an. Wenn er sie anrührte, würde sie ihn vollkotzen. Das wurde jedenfalls jeder Frau empfohlen, die sexuell belästigt wurde. Und es würde ihr wahrlich leichtfallen, denn ihr war sowieso schon übel.
    „Willst du selbst gehen“, fragte Carlos geduldig weiter, „oder soll ich dich tragen?“
    „Gute Idee, Carlos, ich trage sie“, warf Bürstenhaarschnitt eifrig ein.
    „Ich gehe selbst“, widersprach Carrie hastig.
    „Oh Mann!“, jammerte Bürstenhaarschnitt. „Ich glaube, sie mag mich nicht.“ Er tat so, als schmollte er. „Aber, weißt du, Baby, ich mag dich …“
    Sie wich aus, als er die Hand nach ihr ausstreckte. „Kommt mir ja nicht näher“, warnte sie die beiden Männer und funkelte sie an.
    Aber was konnte sie überhaupt tun? Sie konnte passiv bleiben. Einfach dastehen und abwarten, was die beiden mit ihr anstellen würden. Oder sie konnte abhauen. Sie konnte versuchen, in den Schatten zu flüchten und sich dort zu verstecken. Sie konnte in das Becken mit den Seehunden springen und in den kleinen Pferch
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