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Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)

Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)

Titel: Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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Aber Dory bezweifelte, dass sie je wieder bereit sein würde, sich darauf freiwillig noch mal einzulassen.
    Sie ließ den Motor an und voilà! Kein schreckliches Geräusch! Einfach angesprungen! Jesus, dieser alte Wagen konnte mit seinen Millionen von Kilometern auf dem Tacho recht launisch sein. Dory war so glücklich, dass sie sich dabei ertappte, wie sie Clay ein siegessicheres Grinsen von ihrem Platz hinter dem Steuer aus zuwarf. Sanft lächelnd hob er seine Coladose, als ob er auf den Wagen anstoßen wollte.
    Ein paar Stunden später – sie kehrte gerade von dem Gruppentreffen zurück und war schon fast zu Hause – hörte sie wieder das schreckliche Geräusch. Allerdings nur leise und nicht lange. Sie probierte die Bremsen – doch wenigstens damit schien alles in Ordnung. Was auch immer dieses Geräusch verursachte, sie würde beim nächsten Treffen der alleinerziehenden Mütter einmal herumfragen, ob jemand einen Freund oder Bruder hatte, der bereit war, sich ihren Wagen einmal anzusehen. Danach würde sie sich wohler fühlen.
    Nachdem Dory am nächsten Tag von der Arbeit kam, war ihr Rasen gemäht. Ihr Rasen war gemäht worden? Nun, sie hatte ihn vielleicht ein bisschen hoch werden lassen, allerdings war es erst April! Sie hatte sich immer irgendwann darum gekümmert, und es war ja nicht so, dass es hier draußen am Fluss eine Eigentümergemeinschaft gegeben hätte, die auf so etwas achtete.
    Ihr neuer Nachbar stand neben seinem Haus und spritzte einen glänzenden neuen Aufsitzrasenmäher ab. Etwas in ihr zog sich zusammen und weckte in ihr eine unerfreuliche Erinnerung. Ihr Exmann Todd, Spitzname Trip, hatte auch immer viel für solche nachbarschaftlichen Gefälligkeiten übrig gehabt. Tatsächlich war er in ihrer kleinen Oklahoma-Wohnanlage so verdammt hilfsbereit gewesen, dass alle ihn für den nettesten Kerl der Welt gehalten hatten …
    Die Kinder stiegen aus dem Wagen und schleppten ihre Rucksäcke hinter sich her. „Ich komme gleich“, sagte Dory zu ihnen, bevor sie zum Nachbarn hinüberlief.
    Er stellte das Wasser ab, lächelte sie an. „Hallo, Dory. Wie geht es?“
    „Sie müssen meinen Rasen nicht mähen“, meinte sie. „Ich habe einen Rasenmäher und kann das auch selbst erledigen.“
    „Es bereitet mir keine Mühe“, erklärte er. „Ich helfe gerne.“
    „Ich wünschte dennoch, Sie würden das unterlassen.“
    Stirnrunzelnd musterte er sie. „Es macht mir wirklich nichts aus. Weshalb wollen Sie meine Hilfe nicht?“
    Dory dachte einen Augenblick darüber nach. Sie wollte sich nicht von ihm einwickeln lassen. Deshalb. Doch ihre Antwort lautete: „Hören Sie, ich bin zu beschäftigt, um solche Gefälligkeiten zu erwidern.“
    „Ja, das habe ich kapiert – beschäftigt. Schauen Sie, dann passt es doch perfekt. Ich hatte dabei keine Gegengefälligkeit im Hinterkopf.“
    „Aber das ist ein ziemlich großer Garten.“
    „Dory, dies hier ist ein Aufsitzrasenmäher“, erwiderte er und machte eine ausladende Geste. „Um ehrlich zu sein, bereitet es mir Spaß, mit diesem Ding herumzufahren.“ Dann ging er plötzlich und aus ihr nicht gleich ersichtlichem Grund in die Hocke. „Hallo, und wie heißt du?“
    Austin war Dory gefolgt und stand nun genau hinter ihr. Er starrte Clay einen Moment lang an, bis Dory sagte: „Es ist in Ordnung.“
    „Austin“, antwortete der Junge schüchtern.
    „Nun, Austin, möchtest du mal eine Runde auf einem Rasentraktor drehen?“
    „Wir müssen essen …“, wandte Dory ein.
    „Eine ganz kleine Tour?“, fragte Clay. Dann richtet er sich auf und schaute ihr in die Augen.
    „Bitte, Mami? Nur ganz kurz? Bitte?“, bat Austin sie aufgeregt.
    Sie seufzte. „Bitte seien Sie vorsichtig“, meinte sie zu Clay.
    „Ich fahre sehr vorsichtig“, versprach er. „Komm, Austin. Ich bringe dich zur Haustür.“
    Austin kletterte begeistert auf Clays Schoß, und Clay ließ den Rasenmäher an und erlaubte Austin, die Hände aufs Lenkrad zu legen. Dann kurvten sie in großen S-Linien in Richtung Dorys Haus, damit die Tour ein bisschen länger dauerte. Als er Austin auf der Veranda ablieferte, entdeckte er dort die kleine Sophie. In ihrem Blick glomm Eifersucht auf. „Nun, ich wette, du würdest auch gerne so eine Spritztour unternehmen. Frag deine Mama“, sagte Clay.
    Großartig, schoss es Dory durch den Sinn. Sie hatte seine Anmache so ziemlich im Keim erstickt. Hatte er nun etwa vor, sie über die Herzen ihrer Kinder zu gewinnen? Sophie schaute sie mit ihren
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