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Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)

Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)

Titel: Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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großen, flehenden Augen an. „Mr Kennedy, das ist Sophie. Eine kleine, sehr schnelle Tour, bitte. Wir müssen nämlich rein“, entgegnete Dory widerstrebend.
    „Sehr schnell“, versprach er. Austin kletterte herunter und Sophie herauf und Dory stand vor ihrem kleinen Haus, beobachtete und wartete. Er fuhr noch mehr von diesen großen S-Kurven, weitete die kleine Tour noch ein wenig mehr aus, und sie konnte Sophies Gelächter hören und ihr fröhliches Gequietsche, gleich nachdem sie zum Haus zurückkamen und er sie vom Rasenmäher hob.
    „Danke, Mr Kennedy“, sagte sie.
    „Wenn eure Mutter nichts dagegen hat, möchte ich gerne Clay genannt werden. Wir sind Nachbarn“, erklärte er. Dann machte er einen großen Bogen auf seinem Rasenmäher, winkte und rief: „Adìos!“
    Und Dory dachte: Oh Mann, ich hab Probleme. Ein vollkommen netter, hilfsbereiter Mann flirtet mit mir, und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.
    Corsica Ricos war Sozialarbeiterin und alleinerziehende Mutter eines Sohnes, den sie zu einem guten Mann erzogen hatte. Es musste nicht extra betont werden, dass sie besonders viel Verständnis für die Nöte alleinerziehender Mütter hatte. Corsica moderierte die Gruppentreffen, und sie war auch diejenige, die Dory damals angeheuert hatte, damit sie Corsica und ihre Freundinnen dabei unterstützte, aus der kleinen Gemeinschaft eine Nonprofit-Organisation mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern zu machen.
    Dory hatte in nur wenigen Jahren sehr viel von Corsica gelernt. Sie wusste, wie man Spenden auftrieb, Zuschüsse bewilligte und Networking betrieb, um allen alleinstehenden Müttern, die den Weg zu ihnen fanden, zu ermöglichen, dass sie bekamen, was sie brauchten. An einem solchen Erfolg teilzuhaben, befriedigte ein tiefes Bedürfnis in Dory. Denn es war noch nicht lange her, seit sie sich selbst in Oklahoma plötzlich völlig auf sich alleine gestellt, mit zwei kleinen Kindern, arbeitslos und ohne Aussicht auf finanzielle Unterstützung wiedergefunden hatte. Der Engel, der ihr damals geholfen hatte, hieß Rhonda. Sie war alleinerziehende Mutter und Gründerin des Zoë-Instituts in Oklahoma, wo man Dory schließlich wieder auf die Beine geholfen hatte. Ein Jahr später war Dorys Onkel Joe gestorben und hatte ihr sein kleines Häuschen am Ufer des Flusses in Fortuna, Kalifornien, hinterlassen. Vollständig abbezahlt. Jetzt war die Reihe an ihr und anderen freiwilligen Mitarbeitern, der Gesellschaft was zurückzugeben.
    Als Dory zum nächsten Treffen der Selbsthilfegruppe kam, waren insgesamt neun Frauen anwesend. Fünf von ihnen benötigten die Unterstützung der Single Mother’s Resource Agency , wie die ehrenamtlichen Mitarbeiter ihre Vereinigung nannten. Außer Dory und Corsica besuchten noch zwei Freundinnen von Corsica das Treffen, die aus Virgin River, einem kleinen Ort flussaufwärts, stammten. Paige Middleton war, genau wie Dory, zu der Gruppe gestoßen, weil sie selbst Hilfe benötigt hatte – als alleinerziehende Mutter war sie ebenfalls einmal vor einem gewalttätigen Ehemann geflüchtet. Mel Sheridan arbeitete als Krankenschwester und Hebamme in Virgin River. Beide Frauen unterstützten die Gruppe mit ihrer beträchtlichen Erfahrung auf diesem Gebiet. Die vier bildeten das Direktorenkomitee ihrer Organisation.
    Die anderen fünf Frauen nahmen zum ersten Mal teil. Eine war noch sehr jung, erst dreiundzwanzig Jahre alt, schon Mutter von zwei Kindern und gerade aus ihrer zweiten gewalttätigen Beziehung geflohen. Außerdem eine sechsunddreißigjährige Mutter von zwei Mädchen im Teenageralter, die erst nach einem langem Kampf geschieden worden war und nun bei einer ihrer Schwestern lebte. Eine andere Mitarbeiterin war vierzig, frisch verwitwet und ihre Teenagertochter wurde nicht so recht mit dem Tod ihres Vaters fertig. Und eine zweiundvierzigjährige Frau, die nicht nur arbeitslos war, sondern während ihrer Ehe noch nie woanders als im ehelichen Haushalt gearbeitet hatte. Und schließlich eine vierunddreißigjährige Mutter von zwei Söhnen, die schon seit ein paar Jahren geschieden war. Sie hieß Elizabeth.
    Nach einer Stunde Gruppengespräch machte sich bei allen Beteiligten eine hoffnungsfrohere Stimmung breit. Nach dem Treffen bekamen die Frauen noch ein wenig praktische Unterstützung. Corsica half einer Frau bei der Durchsicht des Kursangebots und füllte einen Antrag auf Studentenbeihilfe aus, während Paige einer anderen die Beantragung von Lebensmittelmarken
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