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Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)

Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)

Titel: Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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umfasste den Jungen mit beiden Armen. „Austin!“, schrie sie.
    Die beiden drehten sich, schauten sie an und standen auf. Sie rannte auf sie zu, beugte sich jedoch zu Austin, ihn an den Armen fassend, hinunter. „Ich konnte dich nicht finden!“ Sie brüllte fast. „Was machst du hier? Du darfst doch nicht hierher!“
    Austin machte ein erschrockenes Gesicht. Seine Mutter schrie ihn sonst nie an! „Aber Clay ist doch groß!“, meinte er.
    „Du kannst doch nicht einfach verschwinden, ohne mich zu fragen! Ohne mir zu sagen, wo du hingehst! Ich hab mich zu Tode erschreckt!“ Sie schüttelte ihn ein wenig. „Ich habe dich überall gesucht! “
    „Er tut’s nie wieder“, erwiderte Clay ruhig. Dann griff er nach Dorys Ellbogen und zog sie hoch. „Er ist mir hierher gefolgt. Das nächste Mal, wenn er mir erzählt, dass es okay ist, frage ich Sie, um mich zu vergewissern, dass das auch stimmt. Ich hätte gleich daran denken sollen.“
    Sie wirbelte herum. „Was haben Sie sich dabei gedacht? Dass Sie mit meinen Kindern machen können, was Sie wollen, also ob Sie … Sie … also ob Sie ihr Onkel wären oder so etwas?“
    „So was in der Richtung habe ich tatsächlich gedacht“, entgegnete er achselzuckend. „Meine Schwestern haben auch Kinder – und sie vertrauen sie mir unbesorgt an.“ Er wischte ihr mit dem Daumen über die dünne Haut unter den Augen und strich ihr dann über die Wange. „Hey, es tut mir wirklich leid. Es wird nie wieder …“
    „Das ist total unverantwortlich! Sie sind nicht mein Bruder. Ich kenne Sie kaum. Ich kenne auch Ihre Schwestern nicht und Sie …“
    „Ich habe Ihnen einen Schrecken eingejagt“, meinte er sehr sanft. „Aber jetzt, glaube ich, machen Sie gerade Austin Angst. Es tut mir leid – es wird nicht wieder passieren. Können wir einen Gang zurückschalten? Die Wogen glätten? Es ist niemandem etwas zugestoßen.“
    Atemlos rang sie nach Luft. „Ich hatte … ich hatte solche Furcht …“
    Er hob fragend die Augenbrauen. „War es das erste Mal, dass er von ihnen getrennt war?“ Er fuhr ihr mit dem Daumen auch noch über die andere Wange. „Einer meiner Neffen hat mit zwei Jahren eine viel befahrene Straße überquert, weil er sich etwas aus einem Kaugummiautomaten holen wollte – das hat meine Schwester ungefähr zehn Jahre ihres Lebens gekostet. Gott sei Dank ist das nicht geschehen, während ich auf ihn aufpasste, sonst hätte ich wohl nicht mehr erfahren, wie die Sache ausging. Kommen Sie. Laufen wir zurück. Es ist nichts passiert. Versuchen Sie sich zu entspannen.“
    Dory atmete tief ein. „Renn schon mal nach Hause, Austin“, meinte sie ruhig. Er verschwand, als sei der Teufel hinter ihm her, und Clay lachte in sich hinein, als sie gemeinsam den Rückweg antraten.
    „Was ist denn so komisch?“, fragte sie mit einem verärgerten Unterton in ihrer Stimme.
    „Sehen Sie ihn sich an. Er befürchtetet, dass er Riesenärger bekommt. Das kriegt er hoffentlich nicht. Denn falls doch, sollten Sie lieber mich bestrafen – es ist mein Fehler gewesen. Ich hätte nur mal eine Sekunde überlegen müssen, und dann wäre mir aufgefallen, dass ich nicht weiß, welche Regeln Sie zu Hause aufgestellt haben. Ich hätte ihn gleich Heim geschickt und wir hätten Sie gemeinsam um Erlaubnis gebeten.“
    „Warum freunden Sie sich denn überhaupt mit meinen Kindern an?“, fragte sie, nicht mal ansatzweise in der Lage, sich zu beruhigen.
    Er blieb stehen und betrachtete sie stirnrunzelnd. Sein Blick wirkte skeptisch. „Ich mag Kinder“, antwortete er. „Ich habe fünf Neffen und drei Nichten. Ich komme aus einer großen Familie. Bitte machen Sie nichts Hässliches daraus.“
    „Weshalb haben Sie denn dann keine Kinder?“, wollte sie wissen.
    „Nennen Sie mich altmodisch, doch da ich noch nicht verheiratet bin …“
    „Weshalb sind Sie nicht verheiratet?“, hakte sie nach.
    „Keine Ahnung! Und ich benutze Zahnseide nach dem Zähneputzen!“, erwiderte er leicht gereizt. „Jetzt wird es mir langsam zu bunt.“ Damit setzte er sich in Bewegung und entfernte sich von ihr. Dann blieb er noch einmal stehen und wandte sich zu ihr um. „Wissen Sie, wenn wir mal zusammen ausgegangen wären, einander ein bisschen besser kennengelernt hätten, würden Sie sich vielleicht besser fühlen, wenn ich mit Ihren Kindern Fangen spiele!“
    „Ich möchte keine Dates!“
    „Das haben Sie mir schon gesagt!“
    Dory schaute ihm hinterher, als er davonstiefelte. Oh Mann. Oh nein.
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