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Mit Druck richtig umgehen

Mit Druck richtig umgehen

Titel: Mit Druck richtig umgehen
Autoren: Friedel John , Gabriele Peters-Kuehlinger
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Sie Ihre Stärken auf einen anderen Bereich verlegen? Dann gehen Sie es an! Oder haben Sie häufiger das Gefühl, der Unterlegene zu sein? Das muss nicht so bleiben (dazu mehr ab S. 108, „Wenn Sie sich unterlegen fühlen“).
    Oder setzen Sie sich selbst extrem unter Druck? Überfordert Sie Ihr Ehrgeiz? Dann sollten Sie klären, ob sich der Aufwand, die Belastung und/oder der Druck, bezogen auf das zu erwartende Ziel, für Sie lohnen. Die Ursachen könnten bei Ihren inneren Antreibern liegen. Sie sollten vor allem klären, was Ihnen in Ihrem Leben wirklich wichtig ist (mehr dazu im Kapitel „Lebensprioritäten setzen“, ab S. 112).
    Haben Sie eine oder mehrer Fragen mit Nein beantwortet, dann gehen Sie wie folgt vor:
Analysieren Sie genau, welches Verhalten Sie als unfair oder ungerechtfertigte Vorteilsverschaffung erlebt haben.
Stellen Sie fest, wie und wann andere unfair in den Wettbewerb eingegriffen haben. (Keine Spekulationen oder Vermutungen, sondern Fakten!)
Suchen Sie Gespräche mit den Partnern in einer möglichst entspannten Situation und stellen Sie Ihre Wahrnehmung, die Auswirkungen und Ihr Gefühl dar. Vergessen Sie nicht, es ist Ihre Sichtweise! Zeigen Sie Interesse für die andere Sichtweise und versuchen Sie gemeinsam einen für beide Seiten gangbaren Weg zu finden. (Mehr zum Konfliktlösungsgespräch ab S. 92.)
    Beispiel
    Herrmann Frank würde ich empfehlen, zunächst seinen Kollegen Gerhard Harder anzusprechen und mit ihm zu klären, ob die Informationen, die er erhalten hat, richtig sind. Anschließend sollte er das von ihm als unfair empfundene Verhalten und die dadurch ausgelösten Gefühle erklären. Wenn Herrmann Frank davon überzeugt ist, dass er die Stellvertretung gut machen kann und gewillt ist, sich dafür zu bewerben, sollte er zunächst abwägen, ob jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, sich darum zu bemühen. Kommt er zu einer positiven Antwort, kann er sich unabhängig von dem Gespräch mit dem Kollegen an die zuständige Stelle (z. B. Personalabteilung) wenden und sein Anliegen vorbringen. Dabei sollte das Gespräch mit Gerhard Harder keine Erwähnung finden.
    Wenn der Arbeitsplatz bedroht ist
    Wir befassen uns zum Schluss dieses Abschnitts noch mit einem speziellen Thema, das zurzeit viele Menschen betrifft.
    Beispiel
    Das Gerücht, dass sich die Firma aufgrund der schlechten Zahlungsmoral mehrerer Großkunden in finanziellen Schwierigkeiten befindet, hatte der Abteilungsleiter Herr Schnell schon gehört, sich dabei aber nichts gedacht, weil solche Gerüchte schon öfter im Umlauf waren und sich immer wieder von selbst erledigt hatten. Diesmal ist es jedoch ernst: Die Unternehmensleitung wird das Werk zum Jahresende schließen.
    Nur eine von vielen Situationen, wie sie täglich in den Medien oder in unserem Umfeld zu hören sind. Ganz klar, dass der Verlust des Arbeitsplatzes die meisten Menschen unter erheblichen Druck setzt, denn es gilt nicht nur mit der finanziellen Belastung fertig zu werden, sondern auch mit der persönlichen Enttäuschung und der beruflichen Veränderung. Sehen wir uns an, was den Druck auslöst:
Der Lebensunterhalt oder zumindest ein erheblicher Teil davon bricht weg, doch die Lebenshaltungskosten und zahlreiche Verpflichtungen laufen weiter.
In der Regel ergibt sich keine greifbare Alternative. Wer seinen Arbeitsplatz verliert, ist in seinen Reaktionen stark eingeschränkt.
Die Frustration, dass diese Situation nicht abgewendet werden kann, führt zu Demotivation, Verzweiflung etc.
Die soziale Bindung zu den Kollegen im Betrieb, in den beruflichen Verbänden usw. ist gefährdet.
Der individuelle Druck verstärkt sich dadurch, dass auch der Partner und die Kinder betroffen sind.
Auch im Freundeskreis, in der eigenen Firma und Branche bleibt die Nachricht einer Kündigung nicht wirkungslos.
Bleiben Sie nicht passiv
    Schieben Sie das Thema nicht vor sich her, auch wenn Ihr Arbeitsplatz sicher erscheint. Bedenken Sie, dass es zu spät sein könnte, wenn sich der Druck aus aktuellem Anlass verstärkt. Beginnen Sie z. B. damit, Ihre wirtschaftlichen Verhältnisse neu zu strukturieren. Versuchen Sie Ihre finanzielle Planung darauf auszurichten, dass Sie sich gegebenenfalls den veränderten Verhältnissen anpassen können. Setzen Sie sich damit auseinander, was Ihnen bleibt, wenn Sie Ihren Arbeitsplatz verlieren. Legen Sie regelmäßig einen nennenswerten Betrag zur Seite, um ein finanzielles Polster zur Kompensation der Differenz zwischen Ihrem heutigen
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